Gamecocks unterliegen Tabellenschlusslicht Griffins knapp
Rostock holt gegen dezimierte Kampfhähne ersten Saisonsieg
Safeties sind eine vergleichweise selten zu besichtigende Möglichkeit, in einem Footballspiel Punkte zu erzielen. Gleich zwei Safeties in einem Spiel gehen schon als Rarität durch insbesondere, wenn sie den Unterschied zwischen Sieg und Niederlage ausmachen, wie im Spiel der Bonn Gamecocks beim abgeschlagenen Tabellenletzten Rostock Griffins am Samstag, das die Greifen aus der Hansestadt mit 29:26 für sich entscheiden und damit den allerersten Sieg der Saison feiern konnten.
Die Gamecocks, mit einem Rumpfkader von nur 27 Spielern an die Ostsee gereist, mussten zunächst einen Doppelschlag der Hausherren hinnehmen: Cody Smith erlief den ersten Touchdown für die Griffins, kurz darauf fing er einen Pass seines Quarterbacks Derek Mann für den zweiten Touchdown des Tages; der Extrapunkt-Versuch wurde in beiden Fällen geblockt. Bonn fand jedoch rasch die Antwort auf den starken Beginn des Tabellenschlusslichts: Wide Receiver Julian Schopen erzielte sowohl den Anschluss-Touchdown zum 12:7 als auch kurz darauf die Führung zum 12:14 nach Pass von Gamecocks-Quarterback Chase Bradshaw. Zu beiden Touchdowns steuerte Moritz Müller den Extrapunkt bei.
Rostock kam allerdings durch einen Touchdown-Pass von Mann auf Wide Receiver Stefan Dankert rasch ins Spiel zurück und eroberte die Führung zurück. Ein letzter Drive der Gamecocks-Offense vor der Pause wurde unmittelbar vor der Rostocker Goalline gestoppt; so blieb es zur Halbzeit beim 19:14.
Das dritte Quarter startete mit einem Safety zugunsten Rostocks. Dank der daraus resultierenden zwei Punkte waren auch die in der ersten Hälfte verpassten Extrapunkt-Kicks der Griffins wettgemacht, es stand 21:14. In der folgenden Serie der Griffins warf Quarterback Derek Mann seinen dritten Touchdown des Tages, Passempfänger war erneut Allzweckwaffe Cody Smith. Bonns Ersatz-Quarterback Till Klinke, aufgrund des eklatanten Personalmangels der Gamecocks diesmal als Passempfänger unterwegs, brachte die Gäste nach Pass von Bradshaw per Touchdown auf 27:20 heran, der Extrapunkt-Versuch wurde geblockt.
Im Anschluss gelang es der Bonner Defense dank US-Linebacker D.J. Radich zwar, den Gegner unmittelbar vor der Endzone durch eine Interception aufzuhalten, doch nach dem Wechsel des Ballbesitzes kassierte die Gamecocks-Offense den nächsten Safety und bescherte den Hansestädtern damit das 29:20. Bonns Defensivabteilung war es dann auch, die die Kampfhähne gegen Ende nochmals in Schlagdistanz brachte: Die Defensive Linemen Chris Schaaf und Niklas Gosse konnten einen Punt blocken, Linebacker Michael Wilczek sicherte den freien Ball zum Touchdown in der Endzone. Der Extrapunkt scheiterte erneut, doch mit dem 29:26 hätten die Gamecocks nur ein Fieldgoal zum Ausgleich benötigt. Rostock spielte die verbleibende Zeit jedoch clever herunter und kam so zum ersten Saisonerfolg.
Trotz der schwierigen Ausgangslage so standen beispielsweise in der Defense nur 12 Mann zur Verfügung war Bonns Head Coach Robert Mager nach dem Spiel überzeugt, dass im Wesentlichen individuelle Fehler zur Niederlage beigetragen hatten und das Ergebnis trotz des Personalmangels keineswegs zwangsläufig war. Wir haben heute leider viele Chancen auf dem Feld gelassen und mit teilweise krassen Fehlern und mangelnder Konsequenz selbst dafür gesorgt, dass unser Game Plan nicht aufgegangen ist. Wir konnten unsere Stärken nicht ausspielen, was Rostock clever genutzt hat, so Mager, der auch sein eigenes Play Calling nicht von der Kritik ausnahm. Dennoch sieht Mager das Restprogramm der Kampfhähne optimistisch: Dass uns auf der Zielgeraden die Puste ausgeht, glaube ich nicht. Wir werden jetzt hart daran arbeiten, die Fehler abzustellen, und für die verbleibenden drei Spiele Gas geben.
Ihr nächstes Spiel bestreiten die Gamecocks nach längerer Heimspielpause wieder auf eigenem Platz: Am kommenden Samstag, dem 31. August, sind die Cottbus Crayfish zu Gast im Sportpark Pennenfeld (Mallwitzstraße, Bonn-Bad Godesberg); Kick-off der Partie ist um 15 Uhr.