Mitteilung von Bonn Gamecocks vom 10.06.2013

Gamecocks besiegen ihr Cougars-Trauma

Kampfhähne holen mit knappem 23:20 gegen Lübeck zweiten Sieg in Folge

Mit den Lübeck Cougars empfingen die Bonn Gamecocks am Sonntag eine Art Angstgegner; noch nie hatte ein Team der Kampfhähne den Gegner aus Schleswig-Holstein besiegen können. Im siebten Anlauf sollte es nun endlich klappen. Bei regnerischem „Footballwetter“ im Sportpark Pennenfeld gingen die Gastgeber nach einem ereignisarmen ersten Viertel, dessen einziger Höhepunkt ein abgefangener Pass von Bonns Quarterback Chase Bradshaw war, im zweiten Viertel durch ein 20-Yard-Fieldgoal von Moritz Müller 3:0 in Führung.

Wenig später kamen auch die Cougars erstmals auf die Anzeigetafel: Runningback Jamie Dale trug den Ball aus 9 Yards Entfernung in die Bonner Endzone; der anschließende Extrapunkt-Kick ging daneben, es stand 3:6.

Ihren nächsten Drive begannen die Gamecocks mit einem Raumgewinn von knapp 60 Yards durch Wide Receiver Sebastian Schopen, der nach Pass von Bradshaw tief in die Lübecker Redzone vordringen konnte. Runningback Günter Barth brachte das Leder anschließend unmittelbar an die Goalline, von wo aus Bradshaw unmittelbar vor der Pause mit einem Quarterback Sneak den ersten Touchdown für die Hausherren markieren konnte. Moritz Müllers Extrapunkt-Versuch war gut, sodass Bonn mit einer 10:6-Führung in die Kabine ging.

Den Schwung aus der Endphase des zweiten Viertels konnten die Männer in Columbia Blue in die zweite Hälfte mitnehmen: Gleich in der ersten Angriffsserie führte Bradshaw die Cocks mit zwei Pässen auf Wide Receiver Lars Borchwald in die Gäste-Endzone, nach verschossenem Extrapunkt hieß es 16:6 für das Heimteam.

In der Folge kamen die Kontrahenten bis zum Beginn des letzten Viertels nicht recht von der Stelle; nach dem letzten Seitenwechsel war es dann erneut Bonn, das den besseren Start in die Finalphase der Begegnung erwischte. Nils Dobmeier und Chase Bradshaw brachten die Kampfhähne in unmittelbare Reichweite zur Endzone, und Günter Barth erzielte per Lauf aus 7 Yards den nächsten Touchdown (Extrapunkt Moritz Müller gut). Das 23:6 erschien als komfortable Führung; zwar gelang es den Cougars, den anschließenden Kick-off bis in die Bonner Endzone zurückzutragen, doch dem vermeintlichen Touchdown wurde aufgrund einer Strafe die Anerkennung verwehrt. Als dann auch noch ein Pass von Lübecks Quarterback Zane Zebrasky in den Armen von Defensive Back Moritz Müller landete, schien der Sieger im Pennenfeld bereits festzustehen.

Die Cougars gaben sich jedoch keineswegs auf, sondern starteten nun, unterstützt von einer Schwächephase der Gastgeber, in ihre wohl stärkste Phase des Spiels: Nach der Müller-Interception gelangte Bonn durch Dobmeier und Runningback „Pepe“ Bürling zwar rasch tief ins Cougars-Territorium, konnte dies aber nicht in Punkte ummünzen.

Auf der Gegenseite überwanden Quarterback Zebrasky, Wide Receiver Colin Harms und Runningback Jamie Dale für die Hansestädter in 8 Plays 85 Yards zum Touchdown, den Dale aus kurzer Distanz erzielen konnte (Extrapunkt Harms gut). Den Zehn-Punkte-Rückstand vor Augen und unter größtem Zeitdruck versuchten sich die Schleswig-Holsteiner an einem Onside-Kick, der auch tatsächlich an der 50-Yard-Linie gesichert werden konnte. Mit einem kurzen Feld vor sich führte Zebrasky sein Team in nur vier Spielzügen per Touchdown-Pass auf Wide Receiver Harms zum 23:20-Anschluss.

Jetzt sah alles nach einem Sensations-Comeback aus: Der angesichts des Spielstands und der ablaufenden Uhr obligatorische zweite Onside-Kick in Folge schien den Cougars ebenfalls zu gelingen, doch mit Mühe und Not konnten die Gamecocks diesmal das Spielgerät sichern. Als Barth mit einem 20-Yard-Run die Bonner Offense in die Hälfte der Gäste gebracht hatte, endete die Zitterpartie für die Kampfhähne, die Uhr lief ab – und mit dem 23:20 war der erste Sieg gegen die Lübeck Cougars in der Vereinsgeschichte besiegelt.

Erleichtert zeigte sich Bonns Head Coach nach dem Spiel. Besonders mit der starken Mannschaftsleistung in den ersten drei Vierteln der Partie war Robert Mager zufrieden. „Dass es am Ende noch einmal so spannend zugegangen ist und letztlich das Erobern eines Onside-Kicks über Wohl und Wehe entschieden hat, ist auch unserer mangelnden Erfahrung mit solchen Situationen geschuldet“, so Mager. „Daran müssen wir für die Zukunft noch arbeiten. Ich bin aber sehr stolz auf die Mannschaft, die im siebten Anlauf den ersten Sieg überhaupt gegen ein starkes, sehr physisch spielendes Cougars-Team festgehalten hat.“

Ihr nächstes Spiel bestreiten die Gamecocks am Samstag bei den Hamburg Huskies; Kick-off im Stadion Hammer Park ist um 17 Uhr.