Mitteilung von Düsseldorf Panther vom 31.08.2011

Jammern auf hohem Niveau

Natürlich hatten sich alle die letzte GFL-Partie der Saison vor den heimischen Fans ganz anders vorgestellt. Alexej Mittendorf, Markus de Haer, Steve Coles und David Wallen sollten nach insgesamt 42 Jahren als Düsseldorf Panther im letzten Heimspiel ihrer Karriere mit viel Beifall und einem klaren Sieg verabschiedet werden. Doch erst fehlte ‚Danger Wall‘ Wallen, da er wegen eins familiären Notfalls kurzfristig Hurrikan Irene trotzen und die USA fliegen musste, und anschließend kassierten die Raubkatzen eine trotz der engagierten Vorstellung der Assindia Cardinals schlicht unnötige und ärgerliche 17:24-Pleite gegen den vorher sieglosen Nachbarn.
War das schlechteste Saisonleistung der Düsseldorfer, waren die Panther noch schwächer als beim 0:28 gegen die Mönchengladbach Mavericks oder beim 7:50 bei Meister und Spitzenreiter Kiel Baltic Hurricanes? „Ja“, sagte Assistenzcoach Michael Tiedge ohne langes Grübeln. „Gegen Kiel konnte man sehen, dass da jeder Spieler ein wenig kräftiger, ein wenig schneller und eine Menge erfahrener war als unsere Jungs - da kann man dann auch mal hoch verlieren. Doch von alledem kann diesmal wirklich keine Rede sein.“
Auch Cheftrainer Martin Hanselmann war sichtlich angefressen. Doch bemühte er sich schon kurz nach dem Schlusspfiff, die unerwartete Pleite richtig einzuordnen: „Wir haben uns an unseren Plan gehalten, wann und wie lange wir unsere Back-ups spielen lassen wollten.“ So war schon vorher geplant, dass Zweit-Quarterback Robby Zantow beginnen würde, und Robert Demers nur im dritten Viertel ein wenig spielen sollte. Daran hielten sich die Rheinländer und brachten auch im Schlussabschnitt erneut Zantow aufs Feld. „An ihm hat’s auch nicht gelegen“, betonte Hanselmann und unterstrich nochmals: „Aber wir hatten schon gedacht, dass die das hinkriegen.“ Die, damit waren die sonstigen Reservisten gemeint, und das bedeutete in diesem Fall, einen Sieg gegen die Essener, für die der erste Saisonsieg ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zum via Relegation noch möglichen Klassenverbleib sein könnte.
Trotz seines unübersehbaren Grolls versuchte Headcoach Hanselmann, das Positive der bisherigen Saison zu sehen, in der schließlich nur notorische Optimisten vorher erwartet hatten, dass der Aufsteiger in die höchste deutsche Spielklasse drei Spieltage vor Saisonschluss schon den Einzug in die Play-offs klar machen würde. „Wir sollten bei allem Ärger nicht vergessen, dass wir auf hohem Niveau jammern.“ Sportlich will die Mannschaft schon beim abschließendem Saisonspiel bei den Braunschweig Lions auf dieses hohe Niveau zurückkehren. „Jetzt ist Play-off-Zeit, jetzt werden wir uns anders präsentieren“, kündigte Raphael Llanos-Farfan an. Der Offenseliner, selbst sechs Jahre in Braunschweig aktiv, hatte gegen Essen freiwillig pausiert, das er nach - samt seinen Nationalmannschafts-Einsätzen - bereits 19 Spielen in dieser Saison „einfach platt“ war. Zum Vergleich: Das 19.Saisonspiel bestreiten NFL-Profis nur, wenn ihr Team im Superbowl steht . . .