Mitteilung von Marburg Mercenaries vom 22.07.2011

Als Außenseiter an die Ostsee

Viel Zeit zum Verschnaufen blieb den drei Nationalspielern der Marburg Mercenaries nicht. Während ihre Mannschaftskameraden in den vergangenen Wochen die Knochen schonen oder eventuelle Verletzungen auskurieren konnten, reisten Quarterback Jo Ullrich sowie die Offensive Liner Lars und Nils Hampel mit zur Weltmeisterschaft nach Österreich, wo man noch am letzten Sonntag im Spiel um Platz fünf auf dem Platz stand. Der Sieg gegen die Auswahl Frankreichs sorgte für einen versöhnlichen Abschluss des Turniers, an Regeneration war jedoch anschließend kaum zu denken, steht doch an diesem Sonntag bereits das richtungweisende Spiel gegen die Kiel Baltic Hurricanes in der German Football League auf dem Programm. Diese haben zwar grundsätzlich mit den gleichen Problemen zu kämpfen, jedoch sieht Marburgs Head Coach Joe Roman einen Nachteil vor allem darin, dass Quarterback Joachim Ullrich nunmehr innerhalb kürzester Zeit die Ideen des Trainerstabes umsetzen muss. „Unser Spielmacher war nicht nur wochenlang weg, er hat darüber hinaus bei der WM fast durchgespielt. Für mich ist der Quarterback während der Vorbereitung auf ein Spiel der wichtigste Mann und gerade vor einem Spitzenspiel auf ihn zu verzichten war sehr schwer. Dieses spezielle Problem hatte Kiel nicht zu lösen“, so Roman, der indes großes Vertrauen in seinen Veteranen auf der Spielmacherposition hat. „Jo kann neue Dinge schnell aufnehmen und verarbeiten. Ich hoffe, wir kriegen das in einer Woche hin.“

Die Mercenaries reisen bereits am Samstag an und werden in Flensburg übernachten. Flensburg deshalb, da die Partie aufgrund einer Platzsperre im Hosteinstadion zu Kiel eben in der Stadt an der dänischen Grenze ausgetragen wird. Nicht mit auflaufen können dabei aus Marburger Sicht die Langzeitverletzten Rocky Ciasulli (Bruch des Zehs) und Johannes Kraft (Hüftverletzung). Während Ciasulli in wenigen Wochen wieder ins Mannschaftstraining wird einsteigen können, dürfte die Saison für Cornerback Kraft leider zu Ende sein. Weiterhin fehlen bei den „Söldnern“ Jimmy Yock aus persönlichen Gründen sowie Wide Receiver Erich Heinz wegen des Lehrganges der Juniorennationalmannschaft. Freuen kann man sich hingegen auf eine verstärkte Defensive Line, in welche mit den Defensive Ends Cedric Clark und Manuel Schwede zwei absolute Leistungsträger der Vergangenheit zurückkehren.
Die Kieler, amtierender Deutscher Meister und großer Favorit auf einen Repeat, stellen den ersten wirklichen Härtetest für die Mercenaries in dieser Saison dar. „Wir haben immer gesagt, dass eine wirkliche Standortbestimmung erst nach den Spielen gegen Kiel und Schwäbisch Hall erfolgen kann“, so Präsident Carsten Dalkowski. „Unser bisher makellose Bilanz liest sich gut, aber man darf diesbezüglich auch keine Augenwischerei betreiben. Wie gut wir wirklich sein können, wissen wir erst in ein paar Wochen. Die Mannschaft von der Ostsee wird wie schon im vergangenen Jahr vom höchst effizienten Quarterback Jeff Welsh geführt, der dabei auf immense gefährliche Optionen im Angriff zurückgreifen kann. Mit dem Briten Michael Andrew haben die „Canes“ den bisher erfolgreichsten Ballträger der Liga in ihren Reihen, dem jedoch Marburgs Runningback Joe Clark dicht auf den Fersen ist. „Definitv einer der Leckerbissen des kommenden Spieltages die beiden im, wenn auch indirekten, Duell gegeneinander zu sehen.“, freut sich Offensive Coordinator Jeff Green bereits auf den Kampf der Runningbacks. Auch bei den Receivern hat Welsh mit dem US-Amerikaner Aaron Love (Saskatchewan Roughriders) und den Dohrendorf Brüdern die freie Auswahl, eine Position, die erst kürzlich mit dem noch nicht spielberechtigten Hemaseh Heidary (Braunschweig Lions) weiter Verstärkung erfuhr. Die Defense wird angeführt vom Linebacker- Duo Rick Baunacke und dem Finnen Efe Evwaraye. Auch hier wurde kürzlich noch einmal „nachgebessert“, als Safety Clemens Sommerfeld aus Hamburg zurück an die Föhrde wechselte.
Kick- Off ist am Sonntag den 24.07.2010 um 15.00 Uhr im Stadion am Volkspark in Flensburg.