Was für eine Saison!
So bitter die 21:22-Halbfinalniederlage der Schwäbisch Hall Unicorns gegen die Kiel Baltic Hurricanes auch war: Die TSG-Footballer können sich 2009 über ihre erfolgreichste Saison freuen und richten den Blick inzwischen auch schon wieder nach vorne.
Ein paar Tage hatte es schon gedauert, bis die Schwäbisch Hall Unicorns den Schock vom Halbfinale einigermaßen verdaut hatten. Die letzten zwei Spielminuten, das Kieler Fieldgoal in letzter Sekunde und die dadurch verpasste German-Bowl-Chance der TSGler war in der vergangenen Woche das Haller Gesprächsthema Nummer Eins. "Dieses Spiel werden wir wohl nie vergessen", meint Unicorns-Vorsitzender Jürgen Gehrke. "Langsam rückt aber das Positive dieser Saison wieder in den Vordergrund, und davon gab es Menge!"
Hinter den Unicorns liegt die erfolgreichste Saison ihrer 26-jährigen Geschichte, womit nach der unglücklichen Spielzeit 2008 niemand gerechnet hatte. Die Haller Bundesligisten dominierten die GFL-Süd geradezu und holten sich verdienter Maßen den Titel des süddeutschen Meisters. Lediglich das Auswärtsspiel in Marburg wurde verloren und in Stuttgart musste man sich mit einem Unentschieden zufrieden geben.
Die Unicorns stellten 2009 den besten Angriff der höchsten deutschen Football-Liga und die Haller Defense zeigte gegenüber dem Vorjahr riesige Fortschritte. Mit 60 Spielern war der Kader der Unicorns in diesem Jahr so groß wie nie zuvor. Es stimmte darin nicht nur die Quantität sondern auch die Qualität. Als richtig erwies sich auch die Entscheidung, die von Headcoach Siegfried Gehrke angeführte Trainer-Crew auf insgesamt sieben Köpfe zu vergrößern.
"Das war die erfolgreichste Saison, die die Unicorns je erleben durften", sagt Jürgen Gehrke und denkt dabei nicht nur an das Aktiven-Team. Auch die A-Jugend darf sich süddeutscher Meister nennen und das Junior-Flag-Team holte zum siebten Mal den Titel des Landesmeisters. "Egal an welcher Stelle in der Unicorns-Organisation jemand geholfen hat: Jeder, der an diesen Erflogen mitgewirkt hat, kann sehr, sehr stolz darauf sein."
Einen weiteren Erfolg konnten die TSGler bei den Zuschauerzahlen feiern. Durchschnittlich 1.330 Menschen kamen zu den GFL-Heimspielen ins Hagenbachstadion, alleine beim Halbfinale waren es über 2.000. Die Haller haben damit die besten Zuschauerzahlen in der GFL-Süd, in der immerhin auch die Großstädte München und Stuttgart vertreten sind. In der gesamten GFL liegen sie noch vor der Bundeshauptstadt Berlin auf dem vierten Platz.
"Die Fans waren ein unheimlich wichtiger Faktor", weiß Jürgen Gehrke. "Auf der Tribüne herrschte bei jedem Spiel eine super Stimmung und das motiviert natürlich auch die Spieler auf dem Feld." Mit den Leistungen in dieser Saison haben die Unicorns viele neue Freunde gewonnen. Viele von ihnen haben schon bekundet, dass sie auch im kommenden Jahr wieder zu den Unicorns-Spielen kommen wollen.
Sie werden dann zumindest in der GFL-Süd die selben Unicorns-Gegner wie in diesem Jahr sehen. Die Zweitligisten Franken Knights aus Rothenburg o.d.T. verloren am vergangenen Samstag ihr zweites Relegationsspiel gegen die Munich Cowboys, die somit den Klassenerhalt in der 1. Bundesliga gesichert haben. Im Norden steigen die Berlin Rebels in die GFL auf.
Einen neuen Gegner werden die Haller Football-Fans allerdings zu sehen bekommen: In den Interconference-Spielen treten die Unicorns 2010 gegen die diesjährigen Nordmeister Berlin Adler an. Diese stehen am 3. Oktober in Frankfurt im German Bowl und spielen gegen die Kiel Baltic Hurricanes um die deutsche Meisterschaft 2009.