Mitteilung von Dresden Monarchs vom 07.09.2009

Monarchs verlieren Play-Off Thriller

Was! Für!! Ein!!! Spiel!!!! Das GFL Viertelfinale zwischen den Marburg Mercenaries und den Dresden Monarchs am vergangenen Sonntag war an Spannung nicht zu überbieten. Erst in der zweiten Verlängerung fiel die Entscheidung zu Gunsten von Marburg. Die Mercenaries gewannen mit 64:63 (6:7/22:7/7:14/14:21/ OT 8:8/7:6).
Alles gegeben, viermal zurückgekommen, alles riskiert – und doch verloren! Alle, die dieses Viertelfinale LIVE im Stadion oder per Stream am Webradio verfolgt haben, werden noch lange daran zurück denken! Spannender und ausgeglichener kann Football nicht sein.
Dresden begann an diesem Sonntag in Marburg mit Schwung. QB Kyle Israel treibt sein Team schnell übers Feld bis kurz vor die Marburger Endzone. Doch Punkte gibt’s keine. Ein Fieldgoalversuch über 45 Yard von Henry Lüdeck kommt nicht ganz bis zum Tor. Macht nix! Dafür ist die Monarchs Defense gleich hell wach und schickt die Mercenaries Offense nach 3 Versuchen vom Feld. Den folgenden Punt trägt Talib Wise in gewohnt tänzerischer Manier zum ersten Touchdown zurück (PAT Lüdeck 0:7). Doch die Gastgeber, Zweiter der GFL Süd, wissen zu antworten. In ihren Reihen spielt einer der besten Runningbacks der Liga: Sean Cooper! Der besorgt die ersten Punkte für sein Team mit einem Lauf über ca. 25 Yard. Es sollte bei weitem nicht sein letzter Touchdown an diesem Nachmittag sein. Allerdings reicht dieser erste noch nicht zum Ausgleich, da der fällige Extrakick sein Ziel verfehlt.
Dennoch: der Rest der ersten Spielhälfte gehört eindeutig Marburg. Dresdens Offense kommt nicht in Schwung und die so überproportional geforderte Defense hat ihre Mühe vor allem mit dem starken Laufspiel der Mercenaries. Folgerichtig ziehen die erst einmal davon: zwei Touchdowns von Cooper plus Extrapunkte (3!) von Marcel Duft – kurz vor der Pause steht es 21:7. Doch in den letzten Sekunden der ersten Hälfte bekommen die Fans im Georg Gassmann Stadion einen ersten Eindruck was ihnen da an Spannung noch bevorsteht. Die Monarchs sind plötzlich wach! Wo zuvor kaum etwas gelang kommen plötzlich Pässe an und Lücken reißen auf. Der Lohn: Talib Wise mit seinem zweiten TD 13 Sekunden vor dem Pausenpfiff (PAT Lüdeck 21:14). Ein Wake-Up-Call? Wohl eher für Marburg! Denn die erhöhen völlig unbeeindruckt mit dem letzten Spielzug auf 28 Punkte. Christoph Würz kann einen Pass von Joachim Ullrich gerade eben so in der Endzone fangen. Dresden protestiert zwar, aber was der Schiri sieht zählt: Touchdon Marburg!
Und wie die erste Hälfte endet beginnt die zweite! Klar: mit einem Marburger Touchdown. Gleich im ersten Spielzug schmeißt Cooper erneut den Turbo an und läuft ungehindert über gut 40 Yard in die Endzone (PAT Duft 35:14). Das ist der Moment in dem Dresdens QB Israel wohl endgültig der Kragen platzt. Nahezu im Alleingang sorgt er kurz darauf für den Anschluss. Erst sorgt er mit starken Läufen immer wieder für Raumgewinn um den Ball dann schließlich selbst über die kurze Distanz in die Endzone zu tragen (PAT Lüdeck 35:21). Und das war dann nun endlich das Signal zum Aufbruch. Beeindruckend, wie druckvoll Dresden jetzt plötzlich agiert. Erstaunlich, wie erschrocken die vorher so sicher wirkenden Mercenaries darauf reagieren! Hatten sie zuvor vor allem in der Passverteidigung alles richtig gemacht, waren nun die Monarchs Receiver immer einen Schritt schneller. Erst ist es Enrico Martini, der mit einem 16 Yard Catch für einen neuen Touchdown sorgt. Und zu Beginn des letzten Viertels läuft Israel zum völlig verdienten Ausgleich (PAT jeweils Lüdeck 35:35). Ab jetzt geht es munter hin und her. Cooper antwortet mit einem 35 Yard TD Lauf (PAT Duft 42:35). Talib Wise gleicht mit einem 10 Yard Catch wieder aus (PAT Lüdeck 42:42).
Wieder ist es Cooper, der Marburg in Führung bringt. Und wieder über mehr als 30 Yard (PAT Duft 49:42). Dresden versucht zu kontern – und verliert bei noch vier Minuten Spielzeit nach einem Fumble den Ball. Marburg wähnt sich erneut als sicherer Sieger. Doch zu früh!
Eine reichliche Minute vor Schluss kann Talib Wise einen Pass von Ullrich abfangen und bis an die gegnerische 20 zurücktragen. Dank einer Strafe gegen Marburg gibts sogar noch 10 Yard dazu: Dresden hat nun doch noch einmal die Chance auf en Ausgleich. Und die nutzen sie: Wieder ist es Israel der das Heft selbst in die Hand nimmt und zum Touchdown läuft. (PAT Lüdeck 49:49). Und wenig später dann gar die Chance auf den Sieg! Wieder greift Wise bei einem Marburger Pass zu, wieder läuft er weit zurück, doch wieder gibt es dabei auch Flaggen. Die gelten diesmal Dresden und so ist der deutliche Raumgewinn futsch!
In den letzten Sekunden versuchen die Monarchs zwar noch einmal alles, doch es reicht nicht. Das Spiel geht in die Verlängerung!
Und die läuft, wie schon das letzte Spielviertel: Marburg legt vor und Dresden muss hinterher rennen. Dominik Heinz mit dem ersten TD für die Mercenaries. Beim Extrakick Verwirrung, doch Marburg macht das Beste draus und legt noch zwei weitere Punkte vor: 57:49! Dresden behält die Nerven und gleicht aus. Erst fängt Wise den TD und Israel läuft die Conversion zum 57:57. Wieder Marburg, wieder Cooper! Unglaublich mit welcher Power der Mann auch nach diesem langen Spiel seine Chancen nutzt. TD Nr. 7 für ihn und der Extrapunkt von Marcel Duft: es steht 64:57. Dresden macht es nun noch spannender. Nach einer Strafe heißt es 1. Und 10 an der 40 Yard Linie. Enrico Martini egalisiert aber den Raumverlust mit einem Riesencatch an der 25 Yard Linie. Radko Zoller ist als nächster dran, auch er greift zu: First Down 5 Yard vor der Endzone. Der dritte Pass von Kyle Israel geht auf Talib Wise – TD Monarchs – es steht 64:63! Und die Monarchs gehen volles Risiko. Mit einer erneuten Conversion wollen sie die Entscheidung erzwingen. Alles oder Nichts.
Leider Nichts! Kyle Israel, der ein Monsterspiel gezeigt hat, schafft es diesmal nur knapp nicht in die Endzone. Das Spiel ist aus – Marburg steht im Halbfinale!
Was könnte man jetzt alles für Hättewennsundabers aufzählen. Alles Käse! Die Dresden Monarchs haben eine unglaubliche Moral gezeigt und denkbar knapp verloren. Dem Team gilt Dank für eine berauschende Rückrunde mit einem packenden Finish. Den Marburg Mercenaries gilt die Anerkennung und der Respekt – Viel Glück in Berlin!