Mitteilung von Braunschweig Lions vom 27.07.2009

Andrew-Show im Löwenland

Einen Rückschlag mussten die Braunschweig Lions beim Kampf um das Erreichen der diesjährigen Meisterschaftsendrunde im Heimspiel gegen die Dresden Monarchs hinnehmen. Gegen die Sachsen, die einen entfesselt aufspielenden Michael Andrew in ihren Reihen wussten, unterlagen die Löwenstädter vor eigenem Publikum knapp mit 17:21 (7:7, 3:0, 0:7, 7:7).
Damit rutschte der amtierende Deutsche Meister vorerst auf den fünften Platz in der Tabelle ab. Zugleich wurde der direkte Vergleich gegen die Goldhelme nun endgültig verloren, was in der Endabrechnung nach der regulären Saison noch zum Tragen kommen könnte.
Vor rund 5.000 Zuschauern entwickelte sich zwischen beiden Mannschaften vom Kick-Off weg eine Partie auf Augenhöhe, die enorm fair geführt wurde.
Der erste Drive der Gäste dauerte zwar recht lange, doch durch einen vergebenen Field Goal-Versuch von Sebastian Kretzschmar blieben den Sachsen erste Punkte verwehrt.
Auch bei den Hausherren dauerte es einige Zeit, bis der Knoten im Angriff platzte. Doch noch im ersten Spielviertel geschah dies urplötzlich, als sich Runningback Jabari Johnson gegen die blitzende Dresdener Defensive gut in Szene setzen konnte, und erst nach einem Lauf über das halbe Spielfeld in der Endzone der Monarchs zum Stehen kam.
Das erste Big Play sorgte somit für die Führung für die Löwen, doch der Footballgott hatte nur wenige Sekunden das nächste Big Play vorgesehen. Diesmal allerdings für die Gäste, die den sich anschließenden Kick-Off in Gestalt des Ex-Löwen Michael Andrew über 75 Yards postwendend zum Ausgleich zurücktragen konnten.
Das nahm den Niedersachsen doch merklich den gerade gewonnenen Wind aus den Segeln, und es dauerte bis in das zweite Quarter hinein, bis die nächsten Punkte zu bewundern waren.
Bis dahin hatten beide Verteidigungsreihen ihre jeweiligen Gegner gut im Griff.
Bei den Lions verdienten sich dabei Neuzugang Donald Thomas, Patrick Finke (2 Quarterback-Sacks), Rückkehrer Christian von Einem und Benjamin Krahl mit einer Interception Bestnoten.
Für den absoluten Höhepunkt aus Sicht der Gastgeber sorgte dann aber der erst 19-Jährige Kicker Tobias Goebel, der ein Field Goal aus sage und schreibe 49Yards Entfernung sicher zur 10:7-Halbzeitführung unter dem Jubel der Fans und Mitspieler verwandelte.
Hoffnungen machten sich im Lager aller Löwen-Anhänger breit, den so heiß ersehnten Heimsieg feiern zu können, zumal die Braunschweiger zu Beginn der zweiten Halbzeit auch das Angriffsrecht erhielten.
Doch von diesem musste sich die Offensive des Rekordmeisters, in der sich Dennis Zimmermann und Pepijn Mendonca als Quarterbacks abwechselten, zu schnell wieder verabschieden. Wie auch einige Male bereits davor und danach auch.
Zu oft konnte gerade der Angriff der Lions durch unkonzentriert und unplatziert aufgeführte Spielzüge nicht den notwendigen Raumgewinn zum neuen First Down erzielen.
Fast schon folgerichtig gingen somit die Dresdener im dritten Viertel in Führung. Erneut war es der immer stärker aufspielende Michael Andrew, der sich in der Lions-Endzone vorstellte. Ihn bekamen die ansonsten gut spielenden Verteidiger der Löwen nun in den entscheidenden Momenten immer seltener in den Griff.
Mit vier Punkten Rückstand stieg die Spannung bei allen Anwesenden im Stadion im letzten Spielabschnitt nun immer mehr. Und erneut hatte es den Anschein, dass der Löwenangriff wieder gestoppt werden konnte. Doch im vierten Versuch fand Runningback Prince Baffour eine kleine Lücke in der Dresdener Defense und marschierte über 53 Yards zum viel umjubelten Touchdown.
Doch die Antwort der Ostdeutschen ließ nicht allzu lange auf sich warten. Angeführt vom umsichtigen Spielmacher Kyle Israel zogen sie erneut einen sehenswerten Drive auf, den Michael Andrew mit seinem dritten Touchdown des Tages abschließen konnte.
Knapp fünf Minuten blieben den Lions nun noch für den entscheidenden Touchdown. Mit vielen gelungenen Pässen arbeiteten sich die Akteure um Dennis Zimmermann auch bis zu 13 Yard-Linie der Gäste vor.
Dort war dann allerdings Endstation und alle vier Pässe des Braunschweiger Quarterbacks fanden ihre Ziele in der Endzone nicht.
Die restliche Minute auf der Spielzeituhr mussten die Dresden Monarchs anschließend nur noch herunter laufen lassen.
Durch den erneuten Dämpfer im Kampf um das Erreichen der Play-Off-Plätze stehen die Lions nun weiter unter enormen Siegzwang in den drei noch ausstehenden Partien gegen Kiel und Berlin.
Aktuell weisen sowohl die Lions wie auch die Monarchs und die Assindia Cardinals jeweils 6:8 Punkte auf und eine dieser Mannschaften muss am Ende zuschauen, wenn im September die Play-Offs beginnen.

Scoreboard:

7:0 Jabari Johnson 52 Yard-Lauf (PAT Tobias Goebel)
7:7 Michael Andrew 75 Yard-Kick-Off Return (PAT Sebastian Kretzschmar)
10:7 Tobias Goebel 49 Yard-Field Goal
10:14 Michael Andrew 2 Yard-Lauf (PAT Henry Lüdeck)
17:14 Prince Baffour 53 Yard-Lauf (PAT Tobias Goebel)
17:21 Michael Andrew 17 Yard-Lauf (PAT Henry Lüdeck)