Mitteilung von Marburg Mercenaries vom 07.08.2008

Schaulaufen vor der Kür

Wenn die American Footballer der Marburg Mercenaries am Samstag zum Auswärtsspiel nach Schwäbisch Hall reisen, müssen sie nicht nur den Gegner auf der anderen Seite, sondern auch den eigenen „inneren Schweinehund“ überwinden. Bereits letztes Wochenende konnte der Titel des Südmeisters der GFL perfekt gemacht werden, so dass die beiden noch ausstehenden Spiele - gegen die Unicorns und anschließend in München – aus Marburger Sicht für den Ausgang der regulären Saison nur noch statistischen Wert haben. Nichtsdestotrotz will man bei den Mercenaries die Anspannung im Hinblick auf die im September anstehenden Play Offs hochhalten. „Es bringt überhaupt nichts, sich ab jetzt im kurzfristigen Erfolg zu sonnen und nur noch mit halber Kraft zu agieren. Die gute Stimmung kann schnell wieder umkippen und ich möchte uns nicht in einer Situation erleben, wo wir erst kurz vor den Play Offs den Schalter umlegen müssen. Dann kann es nämlich schon zu spät sein, wenn alle anderen Teams im Kampf um die Play Offs weiter Gas gegeben haben“, so Head Coach Sebastian Tuch zu den kommenden Aufgaben.

Auch die „Einhörner“ aus Schwäbisch Hall befinden sich in einer ähnlichen Situation wie die Marburger, nur unter anderen Vorzeichen. Die nervenaufreibende Relegation konnte durch den Sieg gegen die Diamonds aus Darmstadt verhindert wurde, was indes gleichzeitig bedeutet, dass man sich nunmehr – mit wenig Aussicht nach oben - auf dem ungeliebten fünften Tabellenplatz wieder findet. Die Gründe für die doch enttäuschende Saison der Haller sind vielfältig. Verletzungssorgen sowie eine späte Verpflichtung von Tyler Sherden und damit eines wirksamen Laufspieles sorgten unter anderem dafür, dass man vor allem in der Offense nie jene Zahlen produzieren konnte. Auch Quarterback Felix Brenner war, bei allem vorhandenen Talent, in seiner ersten GFL Saison teilweise überfordert. Auch am Samstag wird man wieder auf etliche Leistungsträger verzichten müssen. Während Safety Oliver Radke eine Sperre absitzt, plagen Brandon Stribling und eben jenen Felix Brenner Verletzungen, die einen Einsatz unmöglich machen. Linebacker Steven Wardlaw kehrte inzwischen in die USA zurück. Da trifft es sich gut, dass zumindest der etatmäßige Spielmacher Jordan Neumann auf den Rasen zurückkehren kann.

Bei den Mercenaries muss man gezwungenermaßen auf die Dienste von Linebacker Daniel Garcia verzichten, der sich gegen Weinheim an der Schulter verletzte. „Ich gehe davon aus, dass Daniel bald wieder spielen kann“, so Sebastian Tuch zu seinem „Leading Tackler“ in dieser Saison und fügt hinzu, dass es sich mehr um eine Vorsichtsmaßnahme handeln würde. Fraglich ist noch der Einsatz von Runningback Johann Gerner, der sich eine leichte Gehirnerschütterung zuzog. Ansonsten wird man versuchen, dass richtige Maß zwischen Rotation und Kontinuität zu finden, wobei Offensive Coordinator Patrick Hansen auch keinen Zweifel daran lässt, wann die Vorbereitung auf die Play Offs losgeht. „Wir sind in der komfortablen Situation, jetzt schon an den Spielzügen für die Endphase feilen zu können“, so der Logopäde aus Frankfurt, der bereits in seiner ersten Saison als Verantwortlicher aufhorchen ließ und nicht wenige Kategorien in der GFL mit „seiner Offense“ anführt.

Kick Off der Partie ist am Samstag den 09.08.2008 um 17.00 Uhr im Hagenbachstadion in Schwäbisch Hall.