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Farmers: "Werden Vollgas geben!"

Den Griff in das Bücherregal können sich die Farmers dieser Tage sparen, denn den nächsten Krimi werden sie live und in Farbe am Samstag in Stuttgart selbst miterleben. Mit den "kämpfenden Bauern" und den schwäbischen "Silberpfeilen" in den Hauptrollen. Zwei Teams, ein Ziel: Klassenverbleib in Liga zwei. Was zählt für die Westerwälder, ist ein Sieg am Samstag. Dann ist das Happy–End greifbar nahe. Alles andere steht derzeit nicht im Drehbuch – für Gedanken an eine Niederlage ist kein Platz.

Dennoch begann die Vorbereitung auf das Stuttgart–Spiel dort, wo Team und Trainer den Hebel ansetzen müssen: beim 7:80–Debakel in Rothenburg in der Vorwoche. "Der Blick zurück muss sein, er gehört zu einer vernünftigen Vorbereitung dazu. Wir müssen die Ursachen für das Desaster erkennen und Gegenschritte einleiten", sagt Farmers–Headcoach Jochen Strahl. "Wir haben besonders im emotionalen Bereich Fehler gemacht. Jetzt werden wir die Jungs in der Vorbereitung auf das Wochenende an der richtigen Stelle anpacken. Wir werden in Stuttgart wieder Vollgas geben. Das Team wird ein anderes Gesicht zeigen."

Schon oft hatten die Westerwälder in der laufenden Saison gezeigt, dass sie durchaus zweitligatauglich sind. Aber eben noch nicht oft genug, ein Sieg fehlt den "kämpfenden Bauern" noch zum Klassenverbleib. Diesen fehlenden Erfolg wollen die Farmers nach Möglichkeit schon am Samstag beim Mitaufsteiger einfahren. Allerdings stehen die Schwaben noch ein Stück mehr unter Zugzwang. "Die müssen gewinnen, um nicht am Samstag schon so gut wie abzusteigen", weiß Strahl. "Die werden kämpfen wie die Löwen, da kommt ein schwerer Gegner auf uns zu." Ähnlich sieht es auch Stuttgarts Headcoach Jürgen Doh: "Ein Sieg hält uns im Kampf um den Klassenverbleib noch alle Optionen offen, eine Niederlage wäre fast schon der Abstieg. Ensprechend motiviert werden wir auch am Samstag zu Werke gehen."

Doh macht keinen Hehl daraus, dass ihm die deutliche Farmers–Klatsche in der Vorwoche in Franken nicht so ganz in den Kram passt. "Ein anderes Ergebnis, sprich eine knappere Niederlage, wäre mir lieber gewesen. Die Farmers sind jetzt entsprechend heiß und wollen zeigen, was sie können." Eine Trotzreaktion der Westerwälder wäre angebracht, doch dafür müssen die Köpfe am Samstag wieder frei sein. Eine Hauptaufgabe der Coaches in der Vorbereitung auf das Spiel – neben den üblichen Spielanalysen per Video. "Stuttgart wird uns sicherlich genau analysieren", ist sich Strahl sicher. "Die Schwaben werden diesmal wesentlich besser aufgestellt sein als noch beim Hinspiel, als Stuttgart mit 14:49 bei uns verloren hat. Dadurch werden sie sicherlich unser Laufspiel besser kontrollieren können. Aber sie werden auch versuchen, die Wege unseres Quarterbacks Kevin Brüngel einzudämmen." Dies könnte ein wichtiger Schlüssel zum Erfolg sein – zumindest sieht es auch Stuttgarts Headcoach Jürgen Doh so: "Wenn wir Kevin machen lassen, was er will, dann werden die Farmers ordentlich scoren. Nimmt man aber die Offensiv–Waffen aus dem Spiel, dann wird es für Montabaur schwer."

Ein Schlüssel zum Erfolg dürfte auf beiden Seiten die Verteidigung sein. Strahl setzt hier besonders auf die Rückkehr von Dirk Machalett, dem "Emotional Leader" in der Defense. Eine Funktion, die in der Offense Knut Haase innehat. Der ist zwar für den Rest der Saison verletzungsbedingt nicht mehr dabei, wird aber wohl dennoch mit dem Team nach Stuttgart reisen. "Für uns wäre das ganz wichtig. Knut ist auch an der Seitenlinie sehr wichtig für unser Team."

Fakt ist, für beide Teams geht es am Samstag um sehr viel. "Wobei ich mir sicher bin, dass Montabaur auch bei einer Niederlage die Klasse halten wird", sagt Stuttgarts Headcoach Doh. Ebenfalls als sicher gilt: Egal wie das Spiel ausgeht – das gemeinsame Kaltgetränk danach werden sich beide Teams nicht nehmen lassen. Dafür verstehen sich beide Mannschaften abseits des Platzes einfach zu gut. Doch darauf wird während der Partie sicherlich keine Rücksicht genommen. Strahl: "Wir sind heiß auf dieses Spiel!"