Mitteilung von Montabaur Fighting Farmers vom 30.03.2008

Farmers verlieren nur knapp

Es gibt Tage, da kommt es anders, als man denkt. Einen solchen Tag erwischten sowohl die Mercenaries aus Marburg als auch die Farmers aus Montabaur am Samstag vor 650 Zuschauern in Horressen. Denn irgendwie hatten sich beide Seiten den Ausgang des ersten Testspiels der neuen Saison anders vorgestellt. Die Westerwälder konnten jedoch ohne Frage mit dem etwas unerwarteten Endergebnis deutlich besser leben, wenngleich Farmers–Headcoach Jochen Strahl direkt nach der unerwartet knappen 25:36–Niederlage festhielt: "Wir haben ganz klar gesehen, wo unsere Schwachstellen sind." Ein Satz, der an diesem Tag auch von Marburgs Headcoach Sebastian Tuch hätte stammen können.

Das Wichtigste vorweg: es war nur ein Testspiel, die Gäste aus Marburg traten ohne ihre amerikanischen Import–Spieler an und hatten auch so einige personelle Probleme. Doch, was auch nicht verschwiegen werden muss: Auch auf Seiten der Farmers fehlten noch einige Starter. Die Analyse von Marburgs Headcoach Sebastian Tuch fiel nach dem 36:25 (14:8)–Erfolg dennoch deutlich aus: "Wir müssen eigentlich in der Lage sein, hier einen klareren Sieg einzufahren. Es hat sich gezeigt, dass Montabaur in der Vorbereitung schon sehr weit ist. Ich hatte dennoch einen größeren Unterschied erwartet." Die Quarter im Überblick:



1. Quarter:

Die erste gelungene Aktion der Partie gehörte den Gästen: Nationalmannschafts–Quarterback Jo Ullrich passte auf Nationalspieler Marcel Duft, der das "Ei" über den gesamten Platz in die Endzone der Farmers trug. Samt Zusatzpunkt von Stephan Bauer hieß es 7:0 für den Favoriten, der diese Führung jedoch teuer bezahlen musste: Duft hatte sich bei der Aktion leicht gezerrt, blieb fortan auf der Bank.



2. Quarter:

Die zweite Duftmarke der Partie setzten dann aber die Farmers. Quarterback Kevin Brüngel trug den Ball über 20 Yards in die Endzone der Gäste, der anschließende Zusatzpunkt von Matthias Dreser ging jedoch daneben. Schon jetzt wurde deutlich: die Farmers waren gut aufgestellt, hielten mit der Defense prima dagegen, und waren mit der Offense erneut sehr variabel. Brandlon Williamson, amerikanischer Neuzugang und Running Back der Farmers, kompensierte den Ausfall von RB Omer Sabic und zeigte gleich im ersten Spiel für die Farmers, dass er ein Gewinn für das Team ist. Zurück zum Spiel: Als bei einem Punt–Versuch der Marburger der Snap daneben ging, lagen die Westerwälder dank eines "Safety" zwischenzeitlich gar mit 8:7 in Führung, doch noch vor der Pause gingen die Gäste durch einen Touchdown–Pass von Jo Ullrich wieder mit 14:7 in Führung (Zusatzpunkt Bauer). "Ich habe der Mannschaft zur Pause gesagt, dass dieses Spiel eine gute Chance ist, auch mal eine solche Situation zu trainieren", sagte Ullrich. "Denn es kann ja auch in der Saison passieren, dass wir verletzungsbedingt Ausfälle verkraften müssen. Und ich habe gesagt, dass ich mir noch nicht sicher bin, ob wir dieses Spiel überhaupt gewinnen."



3. Quarter:

Den Kick–off zur zweiten Halbzeit trug Farmers–Receiver Christian Günter bis fünf Yards vor die Endzone der Gäste aus Marburg. Der anschließende Tochdown, erlaufen von Quarterback Brüngel, zählte nach einem Foul jedoch nicht. So reichte es "nur" zu einem Fieldgoal von Matthias Dreser zum 11:14. In der Folge entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Marburg scorte mit einem sehenswerten Lauf von Johann Gerner, der im "Open Field" von den Farmers nur schwer zu stoppen war. Auf der Gegenseite fing Farmers–Receiver Oliver Remer einen 30–Yards–Pass von Brüngel in der Marbuger Endzone. Für Remer in seinem ersten Jahr bei den Seniors gleich ein Aha–Erlebnis der besonderen Art (PAT Dreser). Zwei unnötige Fehler der Farmers ermöglichten dann weitere Punkte für die Gäste: Ein misslungener Snap kostete einen Safety, dazu stimmte die Zuordnung nicht bei einem kurzen Pass auf Marburgs Christoph Würz – schon führten die Mercenaries mit 29:18 (PAT Bauer).



4. Quarter:

Den letzten Touchdown der Gäste in diesem Spiel fing erneut Würz – der Pass kam von Johannes Hoppe, der in Hälfte zwei bei den Mercenaries als Quarterback auflief. Die letzten Punkte der Partie gehörten dann aber erneut den Farmers: Wieder war es ein sehenswertes Zuspiel von Farmers–Quarterback Kevin Brüngel – diesmal auf den Ex–Marburger Knut Haase im Dress der Westerwälder (PAT Dreser). Die Gastgeber verkürzten so auf 25:36 – der Endstand.




Stimmen zum Spiel:




Jochen Strahl, Heacoach der Montabaur Fighting Farmers:

Wir haben ganz klar gesehen, wo unsere Schwachstellen sind – das hatten wir erwartet. Wir haben aber auch gesehen, dass wir durchaus mitspielen konnten. Wir sind zum jetzigen Zeitpunkt gut in Schuss und, so denke ich, auf einem guten Weg. Marburg ist natürlich auch noch nicht so weit in der Vorbereitung wie wir.




Sebastian Tuch, Headcoach der Marburg Mercenaries:

Es war ein bisschen knapp, auch wenn wir personell Ausfälle zu verkraften hatten. Dennoch müssen wir eigentlich in der Lage sein, einen deutlicheren Sieg einzufahren. Farmers–Quarterback Kevin Brüngel ist ein sehr gutes Talent, der in Montabaur aber auch ein sehr gutes Umfeld auffindet. Er sollte hier bleiben und in Ruhe aufgebaut werden und vielleicht die Farmers in einigen Jahren auch in die 1. Bundesliga führen – warum nicht.




Joachim Ullrich, Quarterback der Marburg Mercenaries:

Montabaur war erwartet stark. Personell konnten wir natürlich aufgrund der Ausfälle nicht alle Dinge probieren, die wir uns vorgenommen hatten. Ich muss aber auch sagen, dass das hier bei den Farmers nach einem super soliden Aufbau aussieht. Ich denke, da ist auch noch nicht das Ende des Weges erreicht.




Patrick Hansen, Offense Coordinator der Marburg Mercenaries:

Wir haben sehr viele Fehler gemacht, die mich negativ überrascht haben. Wir waren vor zwei Wochen weiter als wir es heute waren. Wir haben vor allem viele mentale Fehler gemacht. Trotz der personellen Probleme hätten wir nicht so chaotisch aussehen dürfen. Die Farmers haben mit der Defense viel Druck gemacht, und wir waren da nicht immer in der Lage, uns aus dieser Situation zu befreien.