Mitteilung von Montabaur Fighting Farmers vom 20.12.2007

Brüngel bleibt bei den Farmers

Kevin Brüngel ist ein Typ Spieler, der nicht gerne in der Öffentlichkeit steht. Auf dem Platz ist der junge Quarterback der Montabaur Fighting Farmers in seinem Element, abseits des Rasens taucht er dagegen weder gerne in der Zeitung noch auf irgendwelchen Presse–Bildern auf. Wenn ein solch talentierter Spieler jedoch das lukrative Angebot (in Form einer beruflichen Perspektive) eines starken GFL–Vereins ausschlägt und sich dafür entscheidet, weiterhin für seinen Heimatverein zu spielen, dann ist dies bemerkenswert und eben doch eine Meldung wert.

Es ist das sicherlich wertvollste Weihnachtsgeschenk, dass sich die Farmers aus Montabaur dieser Tage wünschen konnten: Quarterback Kevin Brüngel, der in der Vorsaison die Westerwälder überraschend zum Aufstieg in die 2. Bundesliga geführt hatte, wird auch in der kommenden Spielzeit für seinen Heimatverein auflaufen. "Ich werde in Montabaur bleiben und freue mich auf die neue Herausforderung in der 2. Bundesliga", sagt Brüngel. Eine Entscheidung, die im Westerwald für ein kollektives Durchatmen sorgt, denn in den vergangenen Tagen waren die Telefondrähte zwischen Montabaur und Kiel heißgelaufen. Brüngel hatte eine sehr interessante Offerte der Kiel Baltic Hurricanes vorliegen. "Die Hurricanes haben ihm ein sehr gutes Angebot unterbreitet und Kevin ein sehr professionelles Umfeld angeboten", sagt Martin John, Vorstandsmitglied der Farmers. "Deshalb freut es uns umso mehr, dass sich Kevin für die Herausforderung in Montabaur und das familiäre Umfeld hier entschieden hat. Denn eines ist sicher: Besonders im sportlichen Bereich hat Kiel einem so jungen Spieler eine Menge zu bieten."


Brüngel, der in der Vorsaison eigentlich noch bei den Junioren hätte spielen können, hatte sich dank überragender Leistungen in der Regionalliga in die Notizblöcke einiger GFL–Teams gespielt. Gleich mehrfach hatte es Gespräche mit den Verantwortlichen der Hurricanes um Headcoach Kent Anderson gegeben. "Wir haben sehr angenehme Gespräche geführt. Ich habe mich sehr darüber gefreut, dass sich Kent Anderson und Kiel so sehr um mich bemüht haben", sagt Brüngel. In Kiel wäre der 19–Jährige jedoch die klare Nummer zwei hinter Adrian Rainbow gewesen, in Montabaur wird dagegen das Spiel der Farmers voll auf den jungen Leistungsträger zugeschnitten. Nach diversen Gesprächen mit erfahrenen Bundesliga–Spielern und deutschen Nationalspielern hatte sich Brüngel am Ende dann doch gegen die sehr reizvolle Aufgabe in Kiel und für die Entwicklung im heimischen Verein entscheiden. "Wir sind gemeinsam aufgestiegen, jetzt wollen wir auch gemeinsam diese neue Herausforderung angehen", sagt Brüngel. Eine Entscheidung, die höchsten Respekt verdient. "Für uns ist das eine sehr schöne Nachricht so kurz vor dem Weihnachtsfest", sagt Defense Coordinator Jochen Strahl. "Kevin ist ein ganz wichtiges Puzzle–Stück im Gebilde der Farmers. Ich freue mich, dass wir mit Kevin nun weiter auf unsere Linie setzen können, mit einer guten Mischung aus jungen und erfahrenen deutschen Spielern in der 2. Liga an den Start zu gehen." Kiels Headcoach Kent Anderson zeigte Verständnis für Brüngels Entscheidung, wenngleich er ihn gerne in der kommenden Saison im hohen Norden bei den Canes gesehen hätte. "Kevin ist ein großes Talent, und die kommende Saison definitiv die letzte von Adrian Rainbow. Kevin hätte hier von einem sehr intelligenten und erfahrenen Quarterback lernen können und sein sportliches Talent sicherlich weiterentwickelt. Vielleicht wäre er dann mit 20 oder 21 Jahren bereit gewesen für die GFL."



Neben Quarterback Kevin Brüngel wird auch Receiver Christian Günter ein weiteres Jahr bei den Farmers spielen. Der 21–jährige Topscorer der vergangenen Regionalliga–Saison hätte ebenfalls in die GFL wechseln können, wird jedoch auch im neuen Jahr den "kämpfenden Bauern" treu bleiben. Günter hatte im ersten Regionalliga–Jahr der Farmers mit dem Team auf Anhieb den Aufstieg in die 2. Bundesliga geschafft und dabei 90 Punkte erzielt. Brüngel hatte es als Quarterback auf 52 Punkte gebracht und insgesamt 26 Touchdown–Pässe geworfen.