Mitteilung von AFVD vom 19.09.2007

Monarchs oder Eagles: Wer verspürt den größten Druck?

Der drohende Abstieg wird für Dresdens Footballer zur Belastung Nach acht Jahren will und muss Hamburg seine Chance nutzen.

Keiner hat sich diesen Showdown gewünscht. Seit 2003, der GFL-Premierensaison der Monarchs, traf es immer andere. In dieser Spielzeit waren es am Ende leider Dresdens Königliche, die mit einer unerfahrenen Mannschaft und zu wechselhaften Leistungen ans Ende der Tabelle rutschten, nun der alles entscheidenden Relegation ins Auge sehen müssen. Aufmunterung liefert jetzt allenfalls die Statistik. Nur die Düsseldorf Panther scheiterten in den vergangenen vier Spielzeiten, als Vertreter der GFL Nord, an einem Zweitligisten. Mit Kiel stieg im vergangenen Jahr damit jene Mannschaft in einem regulären Relegationsduell auf, die von den Dresden Monarchs in der Saison 2002 in die Zweitklassigkeit geschickt wurde. Um jedoch einen erneuten Triumph einer Zweitligamannschaft, dieses Mal der Hamburg Eagles, zu verhindern, gilt es am Sonntag für den Sachsen-Kader alles zu geben. Ab 15 Uhr beginnt damit eine nie da gewesene Nervenschlacht im hiesigen Heinz- Steyer-Stadion.

Auf der einen Seite stehen dann die Dresden Monarchs. Jung, unerfahren, in dieser Saison recht unkonstant. Von sechs Spielen, konnte nur eines gewonnen werden. Gegen die Cologne Falcon brachte ein knapper 26:21-Erfolg die einzigen beiden Punkte dieser GFL- Saison. Entsprechend schwierig ist die Stimmung im Team einzuschätzen. „Jeder Spieler kommt mit dieser Situation anders klar. Unsere Aufgabe als Trainer ist es, den Jungs das nötige Selbstvertrauen zu geben. Auch wenn es uns 2007 nicht gelungen ist, uns im Mittelfeld der GFL zu behaupten, sind wir doch jeder Zeit in der Lage, die Top-Teams der zweiten Liga in Schach zu halten“, motiviert Monarchs-Coach Robert Cruse. Ein variableres Spiel, eine höhere Spielgeschwindigkeit und die zuletzt guten Leistungen gegen die Top-Teams der GFL stehen auf der Habenseite der Königlichen. „Wir müssen am Sonntag aber über die gesamte Spielzeit hinweg unseren Tritt behalten, sonst kann uns Hamburg durchaus gefährlich werden. Wenn es unserer Defense gelingt, das Laufspiel der Eagels zu neutralisieren und unsere Offense konstant punktet, sehe ich keine Probleme. Wir brauchen uns vor Hamburg nicht zu fürchten, so viel ist sicher“, meint Cruse.

Auf der anderen Seite warten am Sonntag die Hamburg Eagels. Alt, routiniert, in dieser Saison so erfolgreich wie nie zuvor. Von sechs Spielen wurde nur eines verloren. Gegen die Lübeck Cougars setzte es mit 14:20 die einzige Niederlage 2007. Entsprechend motiviert dürften die Greifvögel auch in Dresdens Heinz-Steyer-Stadion zu Werke gehen. Schließlich bot sich, seit ihrem Aufstieg in die zweite Liga (1999), bislang nie eine Chance den Sprung in die Königsklasse des deutschen Football zu realisieren. Lauforientiert und physisch aggressiv gestalteten die Eagles in dieser Spielzeit ihre Ligapartien. Angst oder übermäßigen Respekt dürfte diese Truppe alter Football-Haudegen kaum verspüren. Allein einer GFL-Mannschaft standen die Adler noch nie in einer entscheidenden Partie gegenüber. Das Niveau der ersten Football-Bundesliga ist den Hansestädtern nur von Videos bekannt.

Einen klaren Vorteil scheint es damit für keine der beiden Mannschaften zu geben. Ein erfahrener Zweitligist trifft auf eine junge GFL-Truppe mit Perspektive. Fehler dürfen sich weder Dresdens noch Hamburgs schwere Jungs erlauben. Die kommenden zwei Spiele entscheiden, wer sich nächstes Jahr in der German Football League mit den besten Teams des Landes messen darf.