Mitteilung von Kiel Baltic Hurricanes vom 26.08.2007

Baltic Hurricanes verlieren in Braunschweig

Auf dem Papier versprach es eine tolle Partie zu werden: Der Tabellenerste Braunschweig gegen den aktuellen Tabellenzweiten Kiel. Die Rückkehr der verlorenen Söhne Anderson, Rainbow und Flickinger nach Braunschweig. Ein 15:15 Unentschieden aus dem Hinspiel in Kiel. Kieler Fans, die mit einem gecharterten Fanbus anreisten.

Es sollte jedoch anders kommen. Bereits im ersten Spielzug unterlief der Canes Offense ein folgenschwerer Fehler: Dartangan Johnson fing einen kurzen Pass von Quarterback Adrian Rainbow, erlief einige Yards und wurde dann von der Braunschweiger Defense gestoppt. Hierbei verlor der Kieler Running Back den Ball und brachte die Lions weit in der Kieler Hälfte in Ballbesitz. Das Heimteam wusste diese erste Chance zu nutzen und ging mit 7:0 in Führung.

Die Canes zeigten sich zunächst von dem Rückstand unbeeindruckt und die Kieler Offense konnte den Ball über das Feld bewegen. Zwar erreichte man die Braunschweiger Endzone nicht, aber Kiels Kicker Sven Linn erzielte ein 26 Yard Field Goal. In der folgenden Zeit entwickelte sich ein Schlagabtausch zwischen beiden Teams, der zunächst nicht zu weiteren Punkte führte. Die beiden Defense Reihen dominierten das Geschehen und lediglich den Lions gelang im zweiten Quarter noch ein Field Goal.

Auf Kieler Seite beeindruckte die Defense durch ihr konsequentes Spiel. Linebacker John Van Look hätte für die Kieler Fans der Held der ersten Halbzeit werden können, wenn er den schwach geworfenen Pass des Braunschweiger Quarterbacks gefangen hätte. Auch sonst stand die Kieler # 35 des Öfteren im Mittelpunkt des Geschehens. Mit zunehmender Spielzeit im zweiten Quarter zeichnete sich jedoch ab, dass das Heimteam das Spiel immer besser in den Griff bekam und vor allem die Kieler Offense in Schwierigkeiten kam. Zwar verschoss der Braunschweiger Kicker kurz vor dem Halbzeitpfiff noch ein Field Goal, aber den Gesichtern auf Kieler Seite war anzusehen, dass man mit Schwierigkeiten für die zweite Halbzeit rechnete.

Diese zweite Halbzeit lässt sich verhältnismäßig kurz zusammenfassen: Die Lions erzielten im dritten und vierten Quarter noch je einen Touchdown. Auf Kieler Seite wollte kaum noch etwas gelingen. Was auch immer die Kieler Coaches in der Offense versuchten, die Lions-Verteidigung hatte das passende Mittel parat. Quarterback Adrian Rainbow war des Öfteren auf der Flucht und konnte keine zielgenauen Pässe mehr anbringen. Die Folge waren etliche Drives, die bereits nach drei Spielzügen mit einem Punt beendet werden mussten. Je länger das Spiel dauerte, desto mehr brachen auch auf Seiten der Kieler Defense die Dämme. Ob der mangelnden Produktivität der Offense stand die Defense in der zweiten Halbzeit fast permanent auf dem Platz und musste dem häufigen Einsatz und hohem Tempo des Tabellenersten schließlich Tribut zollen. Trotz allen Einsatzes wurden dem Kieler Team seine derzeitigen Grenzen aufgezeigt.

Nach dem Spiel gab es dann auch für die Coaches um Head Coach Kent Anderson nichts zu beschönigen. „Das war heute eine verdiente Niederlage gegen einen deutlich stärkeren Gegner. Wir haben natürlich gehofft, die Braunschweiger noch ein zweites Mal ärgern zu können, aber die Lions verfügen über sehr gute Spieler und Coaches. Sie sind da, wo wir erst hinwollen.“ Trotz aller Enttäuschung ging der Blick des ehemaligen Lions-Coaches Anderson gleich wieder in die Zukunft: „Wir wollen in Kiel langfristig etwas aufbauen und auch das Spiel und die Niederlage heute bringen uns auf diesem Weg ein Stück weiter. Viele unserer Spieler haben zum ersten Mal in so einem Spiel vor so einer Kulisse gespielt. Wir lernen aus diesem Spiel und nehmen diese Erfahrungen mit in das Spiel gegen die Berlin Adler und in die Playoffs.



Foto: Meike Brunssen, Football101.de