Mitteilung von Wiesbaden Phantoms vom 20.08.2007

Licht und Schatten beim Sieg über Aschaffenburg

Phantoms besiegen die Stallions nach deutlicher Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit mit 21:0 und halten Anschluss an den Ligadritten Plattling.

Ob es am Respekt vor den zuletzt gezeigten Leistungen der Gäste aus Aschaffenburg lag? Oder an den weißen Phantoms-Trikots, die von den Gästen kurzfristig angezogen werden mussten, weil die Schiedsrichter das schwarze Oberteil der Stallions gegen das Phantoms-Navy nicht akzeptierten? Was auch immer der Grund für eine äußerst schwache und unkonzentrierte Vorstellung der Wiesbadener Offense in der ersten Halbzeit gewesen sein mag, zumindest nach der Pause wurde aus dem sportlichen Langweiler ohne jegliches offensive Highlight noch ein recht ansehnliches Spiel.

Während die Defense der Landeshauptstädter von Beginn des Spiels an eine druckvolle, fast fehlerfreie Leistung bot, rieb man sich ob der offensiven Magerkost, die den Fans im Europaviertel geboten wurde, irgendwann verwundert die Augen. Beide Teams produzierten mehr Ballverluste (3) und Punts (8) als First Downs und ließen kaum erkennen, dass das Spiel einen Sieger finden könnte, Punkte auf die Anzeigetafel gebracht werden könnten. Dabei hatten die Gäste im ersten Abschnitt, bedingt durch zwei Ballverluste der Phantoms in den ersten beiden Angriffsserien, durchaus realistische Chancen, die jeweils gute Feldposition in Zählbares umzumünzen.

Aber überragende Leistungen unter anderem von Jan Müller, Björn Bartsch und Özkan Ergün verhinderten Schlimmeres und sicherten zumindest das punktelose Unentschieden zur Halbzeit.

Besser wurde es dann zur Freude der Zuschauer nach der Pause. Schon die erste Angriffsserie der Phantoms brachte fast mehr First Downs und Raumgewinn ein, als die komplette Ausbeute der ersten Halbzeit, endete aber noch mit einem knapp gescheiterten vierten Versuch auf der Aschaffenburger 26 Yard Line. Im Anschluss zwang die Defense die Gäste erneut zum Punten und weckte das Team und die geduldigen Fans mit einem Punt-Block endgültig aus der Lethargie. Phantoms-Quarterback Frank Grimm, lange Zeit an der kollektiven Auszeit seiner Receiver fast verzweifelt, fand Robinson Krause in der Stallions Endzone und sorgte für die ersten Punkte im Spiel. Den Extrapunkt verwandelte Benni Karweina sicher und die Phantoms führten 7:0. Endlich.

Fortan lief es rund in der Offense der Gastgeber. Davis Matz, in der ersten Halbzeit nur mit sporadischen Einsätzen, kam nun öfters zum Zuge und sorgte zu Beginn des letzten Viertels nach einer weiteren längeren Angriffsserie seines Teams schließlich für die Entscheidung. Aus acht Yards Entfernung trug der Heimkehrer den Ball zu seinem ersten Saison-Touchdown für die Phantoms in die Endzone der Stallions. Nach Karweinas Extrapunkt stand es 14:0, endlich gab es was zu Feiern und zu beklatschen im gut besuchten Europaviertel.

Nach der Vorlage zur späten Führung sorgte die nicht nachlassende Defense der Phantoms dann schließlich auch für die Ouvertüre zum dritten Touchdown. Perry Thierry sicherte den Ball nach einem forcierten Ballverlust der Gäste und brachte die Phantoms knapp 40 Yards vor der Aschaffenburger Endzone erneut in Position. Davis Matz bedankte sich und tankte sich im direkten Anschluss durch die Aschaffenburger Verteidigung in deren Heiligtum, Extrapunkt Karweina, 21:0 Phantoms. Der wichtige Sieg war unter Dach und Fach gebracht.

„Wir werden uns vor allem die erste Halbzeit nochmals genauer in der Analyse ansehen müssen. Momentan ist es mir noch unerklärlich, warum wir so viele Fehler im Angriff produzierten, gegen eine keinesfalls überragende Stallions-Defense. Das hatte fast Testspiel-Charakter, was zum Ende einer Saison aber nicht sein kann“, erklärte Offense Coordinator Patrick Hansen nach dem Spiel. Am nächsten Wochenende geht es nach Hanau zu den fast schon abgestiegenen Hornets. „Bis dahin werden wir die Zügel im Training nochmals anziehen“, versprach auch Michael Treber, der allerdings zumindest seiner Defense eine starke Leistung über vier Spielviertel lang bescheinigen konnte.