Mitteilung von Kiel Baltic Hurricanes vom 19.08.2007

Kiel Baltic Hurricanes erreichen die Playoffs

Trotz eines durchwachsenen Spiels konnte Kiels Head Coach Kent Anderson seine Freude nicht verbergen: „Als ich im vergangenen Herbst nach Kiel gekommen bin, wurde die Marschrichtung für die Saison 2007 festgelegt. An erster Stelle stand, dass die Canes nichts mit dem Abstieg zu tun haben sollten. Dieses erste Ziel ist bereits erreicht. Mit dem heutigen Sieg gegen die Dresden Monarchs haben wir nun auch den zweiten Schritt gemacht, und uns für die Playoffs qualifiziert.“

Das die Canes als Aufsteiger gleich in ihrer ersten Saison nach der Rückkehr in die GFL einen Playoff-Platz erreichen, haben zwar viele „Experten“ aufgrund der Ansammlung erfahrener Spieler in Kiel vorausgesagt, doch Anderson selbst tritt ein wenig auf die Euphoriebremse. „Nur weil wir erfahrene Spieler wie Rainbow, Flickinger, Crayton oder Van Look im Team haben, ergibt sich noch kein Automatismus für die Playoffs. Wir haben auch viele junge und unerfahrene Spieler, die das erste Mal in der GFL spielen. Diese stellen gerade fest, wie groß der Sprung von der zweiten Liga in die GFL ist. Wir stellen aber fest, dass viele Spieler diesen Sprung hervorragend gemeistert haben und die mannschaftliche Geschlossenheit ist ein wesentlicher Faktor unseres Erfolges.“

Vor dem Erreichen der Playoffs stand am gestrigen Samstag im Kieler Holsteinstadion jedoch das Heimspiel gegen die Dresden Monarchs. Der Tabellenletzte hatte vor dem Spiel noch geringe rechnerische Chancen, der Relegationsrunde gegen den Meister der 2. Bundesliga Nord zu entgehen und ging entsprechend vorbereitet und motiviert ins Spiel. Aber auch die Canes hatten sich Einiges vorgenommen. Wollte man doch, vor allen Dingen für die Fans, die Vorstellung vom vorangegangenen Wochenende in Hamburg vergessen machen. Dies gelang den Canes, insbesondere in der ersten Halbzeit, auch sehr gut. Die Canes Offense, angeführt von Quarterback Adrian Rainbow, konnte in mehreren Drives den Ball über den Platz bewegen. Hinter dem Einsatz von Rainbow stand vor dem Spiel ein großes Fragezeichen, da sich der Spielmacher unter der Woche mit Rückenproblemen rumplagte. Mittels massiver Hilfe von Physiotherapeut Matthias Pagels von der Holstein Reha gelang es jedoch, den Kanadier rechtzeitig fit zu machen. Zum großen Erfolg fehlte den Canes jedoch zunächst der „tödliche letzte Pass“. In zwei Offense Drives im ersten Quarter gelangten die Canes bis kurz vor die Dresdner Endzone, konnten den Ball jedoch nicht in der Endzone unterbringen. Somit blieb es Canes Kicker Sven Linn überlassen, mit zwei Field Goals aus 37 und 31 Yards die 6:0 Führung nach dem ersten Quarter herzustellen.

Vor 2.238 Zuschauern hatte auch die Kieler Defense einen starken Auftritt. Das Laufspiel der Monarchs war an diesem Nachmittag nicht existent. Angeführt von einem überragenden John Van Look und seinem Nebenmann Davon DeVeaux wurde insbesondere Dresdens Running Back Kim Kuci immer wieder gestoppt. Durch die Luft kamen die Monarchs zwar zu einigem Raumgewinn, aber im entscheidenden Moment war die Kieler Verteidigung zur Stelle. Unter anderem durch Safety Travis Anderson, der eine Interception fangen konnte.

Auch im zweiten Quarter dominierten die Canes. Running Back Dartangan Johnson konnte zwar einen 2 Yard Touchdown-Lauf erzielen (PAT verschossen), aber die Offense der Canes hatte an diesem Tag Mühe, dass Laufspiel zu etablieren. Dank der Kieler Defense hatte die 12:0 Führung bis zur Halbzeit bestand, wobei die Dresdner kurz vor dem Halbzeitpfiff noch ein Field Goal verschossen.

In der zweiten Halbzeit schalteten die Canes unverständlicher Weise einen Gang zurück. „Einige meiner Spieler scheinen mit der Einstellung aus der Kabine gekommen zu sein, dass das Spiel mit der 12:0 Führung bereits entschieden sei und die Monarchs aufgegeben hätten. Diesen Spielern werden wir Coaches wohl noch mal erklären müssen, dass ein Spiel vier Quarter dauert und ein angeschlagener Gegner höchst gefährlich ist.“

Bedingt durch eigene Fehler und eine stark auftretende Dresdner Mannschaft kamen die Canes in der zweiten Halbzeit in Bedrängnis. Zwar gelang zunächst Quarterback Rainbow mit einem 6 Yard Lauf die 19:0 Führung (PAT Linn), aber jetzt konnten die Monarchs zurückschlagen. Zunächst fing WR Markus Günther einen 45 Yard Pass von Quarterback Dylan Meier zum 19:7. Im vierten Quarter war es dann Running Back Kim Kuci, der einen langen Drive der Monarchs mit einem 2 Yard Lauf um 19:13 beenden konnte. Der Canes Offense gelang es danach zunächst nicht, mit eigenem Ballbesitz Ruhe ins Spiel zu bringen. Nach nur drei Versuchen musste der Ball wieder an den Gegner abgegeben werden und mit auslaufender Spielzeit hatten die Monarchs noch einmal die Gelegenheit, dass Spiel endgültig zu drehen. Der Kieler Defense war es schließlich zu verdanken, dass hieraus nichts wurde. Zum Held des Moments wurde Defense End Christopher Rieck, der nicht nur für einen Fumble des gegnerischen Ballträgers sorgte, sondern anschließend den freien Ball auch noch selbst sichern konnte.

Nach dem Spiel atmete man auf Kieler Seite erst einmal durch. „A win is a win“ so Kent Anderson. “Wir wissen, dass wir uns in Hinblick auf die nächsten Spiele und insbesondere in Hinblick auf die Playoffs steigern müssen. Heute aber feiern wir erst einmal den Einzug in die Playoffs und bereiten uns dann ab morgen auf das schwere Auswärtsspiel in Braunschweig vor.“

Damit rückte der Kieler Head Coach das Spiel in die richtige Perspektive. Gilt es doch bei aller Erwartung nicht zu vergessen, dass die Canes als Aufsteiger in dieser Saison bereits viel erreicht haben und noch dabei sind, weitere Erfolge zu erzielen.