Mitteilung von Stuttgart Scorpions vom 14.08.2007

Dämpfer für die Scorpions

Nach sechs Siegen in Folge mussten sich die Scorpions am vergangenen Sonntag geschlagen geben, aber trotz der 28:21-Niederlage (0:0 / 14:14 / 7:0 / 7:7) beim deutschen Vizemeister Marburg Mercenaries kann der Stuttgarter Football-Bundesligist noch immer den angestrebten Süd-Titel aus eigener Kraft erreichen. In einem echten Spitzenspiel mit ausgeglichenen Spielanteilen konnten sich die Gastgeber in der zweiten Halbzeit entscheidend absetzen und letztendlich den Sieg sichern.

Recht selbstbewusst gingen die Scorpions in die Partie und spielten auch gleich im Eröffnungsdrive tief in der eigenen Hälfte erfolgreich einen 4.Versuch aus. Vor allem durch Läufe von RB Patrick Geiger und Pässe auf WR Chris Jackson kamen sie bis an die Redzone der Gastgeber, wo sie allerdings nach einem fallen gelassenen Pass das Angriffsrecht abgeben mussten. Marburg erzielte danach variabel durch Pass und Läufe ihres RB Jerod Void zwar auch ordentlich Raumgewinn, musste sich letztlich aber auch an der Stuttgarter 35yds-Linie per Punt vom Ball trennen.

Nun schon im 2.Quarter kamen die Scorpions zügig über das Feld, wobei ein 42yd-Pass von Vandever auf Jackson die halbe Miete ausmachte. Nach Läufen über Avella und Geiger war es dann letztgenannter, der über 17yd die 0:7-Führung herstellte (alle PAT Fecke). Dabei überwand der Nationalspieler auch als erster Runningback in dieser GFL-Saison die 1.000yd-Marke. Die Mercenaries antworteten durch Läufe von Void, der den Ball bis an die 32yd-Linie brachte. Dem folgte ein Pass von Nationalmannschafts-QB Joachim Ullrich auf Marc Biedenkapp zum 7:7-Ausgleich (alle PAT Biedenkapp), der eine Unaufmerksamkeit seines Gegenspielers eiskalt ausnützte.

Den Kickoff trug Hassan Rashid bis an die 50yd-Linie zurück und konnte dabei gerade noch von Kicker Biedenkapp an mehr gehindert werden. Die Scorpions danach wieder über Läufe von Geiger und RB Tony Avella, der zuletzt über 8yd die erneute Führung zum 7:14 erlief.
Im Gegenzug setzten die Hausherren zunächst wieder Läufe von Void, der nicht nur eine sehr gut blockende Offense Line vor sich hatte, sondern meist auch erst im zweiten oder dritten Versuch zu Boden gebracht werden konnte. Aber auch Ullrich zeigte an diesem Tage, warum er die Nummer 1 in Deutschland ist, als er kurz vor der Halbzeit im vierten Versuch Biedenkapp den Ball zentimetergenau in der Endzone servierte.

Der nachfolgende Marburger Kickoff wurde nur kurz gespielt um die etatmäßigen Scorpions-Returner aus dem Spiel zu nehmen. Den Ball übernahm Vasilios Ntonas. Der mittlerweile in der Defense Line eingesetzte ehemalige Fullback schaffte zwar noch 10yd Raumgewinn, ging aber dann nach einem Tackle zu Boden. Dabei stürzte er unglücklich auf DE Simon Gavanda, der danach auf dem Platz liegen blieb. Scorpions-Teamarzt Dr. Ebensperger kümmerte sich minutenlang um den Verletzten, was die Schiedsrichter in Absprache mit den Coaches beider Seiten veranlasste, vorzeitig zur Halbzeit zu rufen. Wie sich später im Krankenhaus herausstellte, hatte sich Gavanda das Wadenbein gebrochen und auch einige Bänder gerissen, was leider das vorzeitige „out for season“ für das erst 20-jährige Talent bedeutet.

Nach der Pause wurden dann zunächst die restlichen 43sec des 2.Viertels nachgespielt, was zwar noch ein 1. down für die Scorpions einbrachte, am Ergebnis aber nichts änderte. Marburg startete nun deutlich besser in die zweite Spielhälfte und zeigte sich über den Rest der Begegnung hochmotiviert. Variabel über Pass und Lauf wurde der Eröffnungsdrive schließlich mit einem 24yd-Pass von Ullrich auf WR Marcel Duft zum 21:14 abgeschlossen. Im Gegenzug konnten sich die Scorpions kaum durchsetzen, wobei sich insbesondere Marburgs Linebacker Kellen Pruitt auszeichnen konnte. Zunächst stoppte er Avella für Raumverlust, dann blockte er den anschließenden Befreiungskick von Rashid, und sicherte diesen an der 2yd-Linie der Gäste für seine Mercenaries.
Die Scorpions-Verteidigung –nun mit dem Rücken zur „Wand“- schaffte es allerdings danach, vier Läufe der Gastgeber durch Void ohne nennenswerten Raumgewinn zu unterbinden und den eigenen Angriff wieder ins Spiel zu bringen. Der schaffte es auch, sich zunächst aus dieser prekären Situation zu befreien. An der eigenen 43yd-Linie sah man sich allerdings wieder einem vierten Versuch gegenüber. Und erneut präsentierte sich die Defense der Nordhessen auf der Höhe des Geschehens, als sie Hassan Rashid nach einem Punt-Fake kurz vor Erreichen der First-down-Markierung stoppen und so den eigenen Angriff wieder in aussichtsreicher Position auf das Feld bringen konnte.

Und diesmal war es Void selbst, der mit einem 28yd-Lauf für das vorentscheidende 28:14 sorgte. Die Gäste setzten nun angesichts der knappen Zeit verstärkt auf Pässe, und nachdem er kurz zuvor noch nach einem harten Hit an der Seitenlinie behandelt werden musste, fand Scorpions-QB Ira Vandever mit einem Traumpass über 52yd WR Tim Schäufelin, der den Ball zum 21:28-Anschluss unter Kontrolle brachte und so nochmals für Spannung sorgte. Dies umso mehr, als die Mercenaries zwei Minuten vor Schluss mit einem verschossenen 37yd-Fieldgoal-Versuch versäumten, die Entscheidung herbeiführen. Aber die Defense des amtierenden Südmeisters zeigte erneut ihre Klasse und stoppte Vandever im vierten versuch, so dass die eigene Offense nur noch abknien musste, um den Sieg unter Dach und Fach zu bringen.

Damit bleibt Stuttgart zwar weiterhin nach Minuspunkten ganz vorne, hat aber nun drei „Endspiele“ um den Südtitel zu bestreiten. Das erste findet bereits am kommenden Samstag, den 18.08.07 statt, wenn es im heimischen GAZi-Stadion ab 18 Uhr gegen die Darmstadt Diamonds geht. Dann müssen die Scorpions ihrer Favoritenrolle gerecht werden um weiterhin im Rennen um die Südmeisterschaft zu bleiben.

Scores

00 : 07 Geiger 17yd-Lauf (PAT Fecke)
07 : 07 Biedenkapp 32yd-Pass von Ullrich (PAT Biedenkapp)
07 : 14 Avella 8yd-Lauf (PAT Fecke)
14 : 14 Biedenkapp 16yd-Pass von Ullrich (PAT Biedenkapp)
21 : 14 Duft 24yd-Pass von Ullrich (PAT Biedenkapp)
28 : 14 Void 28yd-Lauf (PAT Biedenkapp)
28 : 21 Schäufelin 53yd-Pass von Vandever (PAT Fecke)

Zuschauer: 1.015