Mitteilung von Hamburg Eagles vom 30.05.2007

Eagles trotzen Jets und Natur!

Spannung bis zur letzten Sekunde

Die Hamburg Eagles haben am vergangenen Samstag ihren dritten Sieg in der laufenden Saison errungen. Dabei waren es nicht nur die heimischen Troisdorf Jets, die den Hamburger Jungs bis zur letzten Sekunde alles abverlangten, auch das Wetter trug dazu bei, dass dieses Spiel lange in Erinnerung bleiben wird. Beim Kickoff um 19.00 Uhr war noch alles in bester Ordnung. Die Abendsonne zeigte sich und die beide Teams starteten in ein Spiel, welches man durchaus als zerfahren bezeichnen könnte. Die Eagles setzten zunächst auf Laufspiel, was aber von der körperlich starken Defense der Jets unterbunden wurde. Die Jets hingegen bevorzugten das Pass-Spiel und beförderten gleich im ersten Quarter den Ball durch die Luft in die Endzone der Silberhelme. Diese konterten im nächsten Drive ebenfalls mit einem Touchdown und erfolgreichem Extrapunkt. Danach legte die Defense der Eagles den nächsten Gang ein und unterband die Angriffsbemühungen der Gastgeber. Den anschließenden Ballbesitz nutzten die Hamburger zu einem Fieldgoal. Aber schon in dieser Angriffsserie zeigte sich, was den Eagles an diesem Abend schwer zu schaffen machen würde: Erfolgreicher Raumgewinn wurde nur allzu oft durch Strafen negiert. So reichte es letzlich nur zu einem Fieldgoal zum 10 zu 7. Da der Eagles-Abwehr an diesem Abend mit Laufspiel nicht beizukommen war, legten die Troisdorfer die Gewichtung im darauf folgenden Angriff auf Pässe. Diese führten nicht jedoch zu keinem Ergebnis. Auch ein Fieldgoal-Versuch ging daneben.

Postwendend explodierte einmal mehr Eagles Runningback Simon Sommerfeld und trug das Leder zum Touchdown in die Endzone der Gastgeber. Nach dem erfolgreichen Extraversuch lagen die Hamburger zum Ende des ersten Viertels mit 17 zu 7 in Führung. Zu Beginn des zweiten Quarters schlugen die Gastgeber allerdings zurück und verkürzten durch einen sehenswerten Pass-Spielzug über 79 yards und erfolgreichem Extrapunkt auf 14 zu 17. Dabei blieb es dann auch zur Halbzeit.

Nach einem Ballverlust der Gastgeber zu Beginn des dritten Quarters, erzielten die Hamburg Eagles das 24 zu 17 durch einen weiteren Lauf von Simon Sommerfeldt. Fullback und Kicker Florian Dannehl verwandelte den Extrapunkt. Zwar konnte die hamburger Defense den nächsten Angriff der Jets unterbinden, aber auch die Abwehr der Jets liess sich nich lange bitte und fing einen Pass von Eagles Quarterback Stefan Heuer ab, der für den verletzten Stammspielmacher Matt LeFever übernommen hatte. Zum Ende des dritten Abschnitts verkürzten die Troisdorfer per Pass und Extrapunkt auf 24 zu 21. Was nun folgte, verblüffte die Anwesenden. Der Himmel zog sich innerhalb kurzer Zeit zu und präsentierte sich im schwarzen Kleid und Blitze zuckten herab. Eimerweise Regen verwandelte die Spielfläche innerhalb von Minuten in ein Feuchtbiotop.

Die Schiedsrichter taten das einzig Richtige und schickten die Spieler und Betreuer zu ihrer eigenen Sicherheit in die Kabinen. Es folgten Gespräche zwischen den Coaches beider Teams, den Schiedsrichtern und Offiziellen beider Seiten. Schliesslich hatte die Uhr schon die 21.00 Marke überschritten und alle beratschlagten, wie denn nun weiter zu verfahren sei. Ein Spielabbruch hätte zur Folge gehabt, dass die Partie vom Verband neu angesetzt hätte werden müssen. Im Angesicht der wenigen und bereits besetzten Ausweichtermine in der zweiten Bundesliga Nord ein nahezu unmögliches Vorhaben. Eine Wertung des Spiels nach dem dritten Quarter wäre im Angesicht der Tatsache, dass hier zwei gleichwertige Teams auf dem Platz standen, ungerecht gewesen. So entschied man auf das Ende des Unwetters zu warten. "Wir Coaches sind immer wieder rumgegangen und haben den Spielern gesagt, dass sie den Kopf im Spiel behalten sollen.", so Eagles Coach Jürgen Hellwig. Und diese Aufmerksamkeit zahlte sich für die Silberhelme aus.

Kurz nach 22.00 Uhr gaben die Schiedsrichter Entwarnung. Zwar regnete es nach wie vor in Strömen, aber auf beiden Seiten wollte man dieses Spiel nun zu Ende bringen. Die souveränen Schiedsrichter gewährten beiden Teams eine kurze Aufwärmphase und so ging es knapp eine Stunde nach Ende des dritten Quarters wieder ans Werk. Mit einer konsequenten Laufattacke fraßen die Eagles nahezu acht Minuten von der Uhr und schlossen den Angriff mit einem Touchdown von Simon Sommerfeld ab. Der Extrapunkt ging daneben. Die Jets konterten aber postwendend. Trotz heftigsten Regens zog QB Mario Schmitz einen sehenswerten Pass auf WR Petr Vitovec und verkürzte den Abstand inklusive Extrapunkt auf 30 zu 28. Nun setzten die Jets alles auf eine Karte und versuchten einen Onsidekick, der aber von den Hamburger Spielern gesichert werden konnte. Die wollten aber mit dem Ball nicht so recht vorwärts kommen und gaben ihn mit wenigen Sekunden auf der Spieluhr wieder an die Gastgeber zurück. Den letzten "hail-mary-Pass" fing die Hamburger Abwehr ab und beendete damit das Spiel.

Die Eagles zeigten sich insgesamt mannschaftlich geschlossen und konnten letztendlich doch verdient den Sieg mit nach Hause nehmen. Die Jets haben mit einer starken Leistung untermauert, dass sie ein Wörtchen bei der Vergabe der Meisterschaft mitreden wollen. Für die hamburger Footballer steht am kommenden Wochenende das Heimspiel gegen den Nachbarschaftsrivalen Lübeck Cougars an.



SCORING (7-17/7-0/7-7/7-6)
7-0 Lauf Helmedag (11 Yards, PAT Dittrich)
7-7 Lauf LeFever (1 Yard, PAT Dannehl)
7-10 Fieldgoal Dannehl (28 Yards)
7-17 Lauf Sommerfeld (25 Yards, PAT Dannehl)
14-17 Pass M. Langholz (79 Yards, Schmitz, PAT Dittrich)
14-24 Lauf Sommerfeld (19m, PAT Dannehl)
21-24 Pass M. Langholz (49 Yards, Schmitz, PAT Dittrich)
21-30 Lauf Sommerfeld (6 Yards)
28-30 Pass Vitovec (31 Yards, Schmitz, PAT Dittrich)

(JHW)