Mitteilung von Wiesbaden Phantoms vom 05.06.2007

Mühevoller Sieg gegen Hanau

Phantoms bekleckern sich beim 14:6 gegen die Hornets nicht mit Ruhm. Zittern um den Sieg bis wenige Sekunden vor Schluss.

Einmal mehr bestätigte sich am Samstag im Wiesbadener Europaviertel die alte und mitunter überstrapazierte Weisheit der „Eigenen Gesetze“ eines Derbys. Beim 14:6 Sieg über die Hanau Hornets taten sich die hoch favorisierten Phantoms vor 400 Fans weitaus schwerer als erwartet und retteten den Sieg erst in den letzten Sekunden des sportlich eher durchwachsenen aber durchaus spannenden Hessenderbys in der 2. Bundesliga Süd.

Das sich aus dem eigentlich erwarteten deutlichen Pflichtsieg der Phantoms eines der nervenaufreibendsten Duelle der beiden Teams in den letzten Jahren entwickelte, lag vor allem an einer indisponierten Vorstellung der Phantoms-Offense, die in der zweiten Halbzeit jegliches Spitzenformat vermissen ließ und keinen Anspruch erhob, zu den Topteams der Liga aufschließen zu wollen. Dank zweier gelungener Angriffsserien in der ersten Halbzeit - abgeschlossen jeweils nach Pass von Frank Grimm auf Robin Bräuer über 2 Yards und Tobias Eimann über 29 Yards - und einer über weite Strecken des Spiels druckvollen Defense wurde der hart erarbeitete und durchaus glückliche Sieg noch unter Dach und Fach gebracht.

Bezeichnend, dass man bis ins vierte Viertel das Spiel eigentlich hätte längst entscheiden können. Zwei spektakuläre Touchdowns durch Robin Bräuer und Frank Grimm, Letzterer per Lauf über 70 Yards, fanden wegen Strafen aber keine Anerkennung. Symptomatisch für das Offensivspiel der Phantoms. In Abwesenheit von Joel Buskirk fand ein Laufspiel so gut wie nicht statt. Dafür glänzte Frank Grimm als Passgeber für Robin Bräuer, Fabian Gerhardt und Tobias Eimann. Wären da nicht die vielen Unkonzentriertheiten gewesen, die sich vor allem in unnötigen Strafen ausdrückten. Nahezu jede der wenigen gelungenen Aktionen in der zweiten Halbzeit wurde zurückgepfiffen, zahlreiche aussichtsreiche Feldpositionen dadurch verschenkt.

Am Ende reichte es dennoch zum knappen Sieg, „weil die Defense ihren Job gemacht und unseren Kopf aus der Schlinge gezogen hat“, war Offense Coordinator Patrick Hansen noch lange nach Ende des Spiel sichtlich angefressen, die unterdurchschnittliche Leistung seiner Spieler betreffend. „Dafür gibt es keinerlei Ausreden und Erklärungen. Wir haben einfach schlecht gespielt, uns immer wieder selbst bestraft und das Spiel nach der Halbzeit nahezu aus der Hand gegeben“.

Großartig indes die Defense der Phantoms vor allem in den letzten Sekunden des Spiels. Nachdem man sich in der ersten Angriffsserie der munter aufspielenden Hornets noch mit einem 49 Yards Pass von Cliffton Smith auf Sascha Baptist zum Touchdown hatte düpieren lassen, kontrollierte man über weite Strecken des Spiels die Offense der Gäste um den gut aufgelegten Quarterback Cliffton Smith und den ehemaligen Runningback der Frankfurt Galaxy Martin Latka.

Nicht mal mehr 30 Sekunden vor Schluss hatten jene Protagonisten dann die Chance, dem Spiel eine unerwartete Wende zu geben. Innerhalb der 6 Yards vor der Endzone hatten die Hornets ein First Down, arbeiteten sich in zwei Spielzügen bis an die 1-Yard-Line der Phantoms vor, nur um dann in den zwei verbleibenden Spielzügen mit dem Touchdown-Versuch zu scheitern. Die Sensation war verpasst, die Phantoms entkamen mit einem knappen Sieg und der Gewissheit, dass man sich eine solche Vorstellung wie beim Hessenderby kein weiteres Mal in dieser Saison erlauben sollte. Unabhängig irgendwelcher Sportweisheiten, die ein solches Auftreten eines vermeintlichen Spitzenteams aber nicht rechtfertigen.