Dezimiert in die Hölle Millerntor
Hamburg Blue Devils wollen Dresden Monarchs einheizen.Abitur und Diplom kosten weitere wichtige Spieler.
Auch wenn die Hamburg Blue Devils am vergangenen Wochenende mit 6:31 sang- und klanglos gegen den amtierenden deutschen Meister, die Braunschweig Lions, verloren, das Team von Headcoach Joe Roman ist nicht zu unterschätzen. Vier deutsche Meisterschaften und drei Eurobowl-Siege sprechen klar für die Hansestädter. Die Dresden Monarchs erwartet also auch an diesem Wochenende ein heißer Tanz, wenn es am Sonntag (Kickoff: 15 Uhr) für die Mannschaft von Offense-Coordinator Robert Cruse und Defense-Coordinator Thomas Stantke in den höllischsten Kessel der German Football League, das Millerntor, geht.
Und abermals gibt es schon im Vorfeld wenig Gutes aus dem Lager der Königlichen zu berichten. Nach dem Verletzungspech des letzten Monats wird nun die Jugend der Dresden Monarchs zum Problem. Früher war es die Diplomzeit, die uns etliche Spieler kostete, heute ist es das Abitur, gibt Robert Cruse schmunzelnd zu. Mit Linebacker-Talent Elias Betka sowie Widereceiver Eugen Nagel müssen am Wochenende erneut zwei Leistungsträger passen, auch einige Backup-Spieler stehen nicht im Kader. Des Weiteren fehlen uns Marcus Brunner aus beruflichen Gründen und Ronny Freudenberg aufgrund seiner Diplomverpflichtungen. Diese Ausfälle machen unseren Auftritt in Hamburg nicht leichter. Trotz allem wollen wir nicht schon vor dem Kickoff die Flinte ins Korn werfen. Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht, zeigt sich Cruse kämpferisch.
Mit variablem Angriffsfootball und einer soliden Defensive will Dresdens junges Trainerteam den Hamburgern die schon köchelnde Höllensuppe versalzen. Wir müssen so lange wie möglich an den Hacken der Teufel kleben, dann haben wir auch eine Chance zu gewinnen. Hamburg gilt schließlich nicht als nervenstärkstes Team, so Cruse. Doch auch die spielerische Stärke der Blue Devils ist unbestritten. Mit ihrem amerikanischen Quarterback Jack Lydic, Widereceivern wie Maximilian von Garnier und Ex-Monarch Tony Meinhardt, sowie GFL-Laufwunder Sascha Gerasimov sind die Hanseaten offensiv eine Macht. Zudem wird Hamburg nachgesagt die stärkste Defensive der Liga zu stellen. Fast unbemerkt bleibt da der stark verjüngte Devils-Kader.
Sicher haben auch die Hamburger in dieser Saison ein extrem junges Team. Doch ihre Jugendspieler kommen aus der Junior-GFL. Sie konnten sich gegen die besten Footballer ihrer Altersklasse beweisen und kennen den Druck einer Spitzenliga. Unser Nachwuchs ist GFL-unerfahren und wie wir in den vergangenen Wochen sehen mussten, noch zu zaghaft und unsicher. Wir hoffen, dass der Knoten an diesem Wochenende platzt. Dann haben wir auch eine Chance in der Hölle Millerntor, meint der Monarchs-Coach.