Mitteilung von Schwäbisch Hall Unicorns vom 02.05.2007

Unicorns am Samstag in Stuttgart

Wiedersehen mit drei ehemaligen Haller US-Boys

Die Begegnung der Schwäbisch Hall Unicorns mit den Stuttgart Scorpions am kommenden Samstag um 18:00 Uhr im GAZI-Stadion unter dem Stuttgarter Fernsehturm wird mit Spannung erwartet. Das baden-württembergische Gipfeltreffen im American Football war schon immer eine reizvolle Partie. In diesem Jahr kommen aber zusätzliche Berührungspunkte hinzu.

Fast könnte man meinen, dass sich die Stuttgart Scorpions die aufwendige Spielersuche in den USA sparen und sich einfach auf das Urteil der Unicorns und ihren Cheftrainer Siegfried Gehrke verlassen. Wahrscheinlich ist es aber eher Zufall, dass im 2007er Kader der Landeshauptstädter gleich drei ehemalige Unicorns mit amerikanischem Pass zu finden sind.

Linebacker Ashon Farley spielte bereits in der Saison 2003 in Hall, während Returner und Defense-Back Hassan Rashid ein Jahr später zu den Unicorns stieß, drei Jahre blieb und vor der Saison 2006 nach Stuttgart wechselte. Der dritte im Bunde ist mit Quarterback Ira Vandever der prominenteste Stuttgarter Ex-Haller. Er besetzte bei den Unicorns vier Jahre lang die Position des Spielmachers und Publikumslieblings. Im vergangenen Winter heuerte er bei den Scorpions an.

Über das Stuttgarter Engagement Vandevers streiten sich in der deutschen Footballszene die Geister. Zeichnet ihn doch besonders sein Pass-Spiel sowie seine Schnelligkeit und Wendigkeit in bedrohlichen Situationen bei der Suche nach freien Pass-Empfängern aus. Fähigkeiten, die im extrem laufbetonten Scorpions-Angriff wohl eher seltener gefragt sein dürften. Auf jeden Fall stellt Vandever einen von vielen Bausteinen dar, mit denen sich die Scorpions über den Winter verstärken konnten. Im letztjährigen Halbfinale haben die Stuttgarter Blut geleckt und man liebäugelt damit, in diesem Jahr sogar den Sprung in den German-Bowl zu schaffen.

Den ersten Prüfstein für das neue Scorpions-Team stellen nun die Schwäbisch Hall Unicorns dar. Die stehen nach den erfolgreich absolvierten Spielen gegen Weinheim und Dresden bereits Mitten in der Saison während die Stuttgarter am Samstag ihr erstes Punktspiel in diesem Jahr absolvieren werden. Für die Haller ist das einerseits ein Vorteil, denn die üblichen Anfangsschwierigkeiten bei Saisonstart dürften überwunden sein. Andererseits hat insbesondere das Spiel gegen Dresden bereits für ein paar Lücken im Haller Kader gesorgt. In der Defense muss man wegen Verletzungen auf Safety David Seiffer und Cornerback Jan Schreiber verzichten. Besonders schmerzlich ist der Ausfall von Runningback Alexander Sodomann. Die ohnehin dünne Personaldecke bei den Ballträgern wird am Samstag durch Sodomanns Verletzung und durch eine Konzert-bedingte Pause des Musikers Jakob Voth weiter geschmälert. Linebacker Nikolas Vogt hat hingegen seine Knöchelverletzung auskuriert und ist gegen Stuttgart wieder einsatzfähig.

Obwohl die Scorpions in der ewigen Statistik mit 16 Siegen und einem Unentschieden gegenüber acht Erfolgen der Unicorns deutlich die Nase vorne haben, ist es nun schon fast fünf Jahre her, dass die Stuttgarter gegen die Haller zum letzten Mal als Sieger vom Platz gehen konnten. Beide Mannschaften kennen sich sehr gut und sind zweifellos in der Lage, sich effektiv auf das gegnerische Spielsystem einzustellen. Interessant wird für die TSGler sein, ob Ira Vandever bereits in der Lage war, merkliche Akzente im Stuttgarter Pass-Spiel zu setzen und dem Spiel der Lauf-Perfektionisten vom Neckar eine für sie neue Dimension zu verleihen.