Mitteilung von Munich Cowboys vom 25.11.2006

Der Anwalt der Cowboys

In den letzten Wochen schwirrte bei den Munich Cowboys wiederholt eine lateinische Vokabel umher. Er trete nur unter einer „Prämisse“ als Cowboys-Präsident an, meinte Werner L. Maier. Unter der Voraussetzung, „dass wir im Vorstand zu fünft sind“. Die Wortwahl ist ein Hinweis auf Maiers hauptberufliche Tätigkeit als Jurist. Aber auch ein Fingerzeig, dass diese Voraussetzung für sein ehrenamtliches Engagement unbedingt erfüllt sein müsse. „Wir können nicht so weitermachen, dass unsere Vorstandsmitglieder mehrere Ämter gleichzeitig ausüben müssen“, sagte Maier bei der Mitgliederversammlung im Saal des „Taxisgartens“. Am späten Dienstag Abend wurde seine Forderung am Ende erfüllt: Die Interessen des Münchner Traditionsvereins werden künftig wieder von einem voll besetzten Vorstand wahrgenommen


Um genau 20:32 Uhr verkündete Wahlleiter Geert Jäger: „Wir haben einen neuen Vorstand.“ Bei der Listenwahl gab es keine Gegenstimmen, neben den fünf Kandidaten enthielt sich nur ein Vereinsmitglied der Stimme. Zuvor hatte der scheidende Geschäftsführer Max Staamann noch einmal auf die Bedeutung des anvisierten Neubeginns hingewiesen: „Die Abteilungen der Munich Cowboys haben in diesem Jahr Meistertitel anhäufen können wie selten zuvor“, sagte Staamann, der wie die bisherigen Vizepräsidenten Heike Timper und Wolfgang Schulz entlastet wurde. „Aber jetzt geht es um die künftige Vereinsarbeit – und die ist auch wichtig.“

Als sich die neugewählten Vorstände den versammelten Mitgliedern präsentierten, wurde deutlich, dass jeder einzelne Kandidat wichtige Kompetenzen für seine künftige Aufgabe mitbringt: Renate Weber, neue Vizepräsidentin mit dem Ressort Marketing, arbeitet als freiberufliche Marketing-Beraterin. „Zeit und Leidenschaft“ werde sie für ihre neue Aufgabe aufwenden, versprach Weber. Markus Schuster, Vizepräsident Sport, spielte schon 1992 Football bei den Munich Cowboys, zwischendurch aber auch für Braunschweig Lions und Barcelona Dragons. 2005 kehrte er zu den Cowboys zurück, als Spieler, zuletzt auch als Offense Coordinator. Der neue Schatzmeister Michael Michel ist im Hauptberuf Buchhalter, Geschäftsführer Mario Gottschlich leitet eine Werbeagentur. Ins kalte Wasser geworfen wird also keiner.

Der gewählte Präsident Werner L. Maier bewies bei seiner Antrittsrede, dass er die Nöte des Vereins gut kennt, dass er in den letzten Wochen genau hingehört hat, Seine Rede war eine umfassende Bestandsaufnahme der anstehenden Aufgaben. Maier forderte einerseits „Respekt für die Arbeit der bisherigen Vorstandsmitglieder“, will die Arbeit künftig jedoch „anders strukturieren“ und dafür mit einer Satzungsänderung Anfang 2007 zwei neue Abteilungen einrichten. So will er beispielsweise dem „Bereich Mitgliederangelegenheiten“ mehr Gewicht geben. Insbesondere die passiven Mitglieder sollen wieder mehr in Vereinsaktivitäten eingebunden werden, „um so ein stärkeres Zusammengehörigkeitsgefühl zu schaffen“. Im Vereinsausschuss sollen die Abteilungsleiter gemeinsam mit dem Vorstand an Themen arbeiten, „die alle Abteilungen betreffen“.

Nachdem der Cowboys-Vorstand gefunden war, wählten die Mitglieder auch die Abteilungsleiter neu: Jeweils mit großer Mehrheit in ihren Ämtern bestätigt wurden dabei Patrick Haas als Abteilungsleiter Herren und Denise Lautenschlager als Leiterin der Cheerleader. Tiffany Dinges ist neue Leiterin der Munich Cowboys Ladies. Peter Roth wird die Cowboys Juniors führen, Paul Zach die Flag-Busters, Christian „Texas“ Leischnig übernimmt die Mitgliederverwaltung.

Bis auf den Bereich Fanartikel, den Heike Timper abgeben will, konnten alle satzungsgemäß vorgesehenen Funktionen neu besetzt werden. Werner L. Maier bat jedes einzelne Cowboys-Mitglied dennoch, sich Gedanken zu machen, „wie ich mich noch mehr engagieren kann – und sei es nur „für eine winzige Tätigkeit“. Der Anwalt, der seit 1981 im Münchner Football aktiv ist und davon zwölf Jahre für die Munich Cowboys auf dem Rasen gekämpft hat, gilt als team player. Und zitierte eine einfache Football-Regel: „Wenn nicht elf Spieler auf dem Feld stehen“, sagte Maier, „wird das Spiel erst gar nicht angepfiffen.“