Mitteilung von Stuttgart Scorpions vom 18.09.2006

Es geht weiter! Die Scorpions fahren zum Halbfinale nach Braunschweig

Ihrer Favoritenrolle gerecht wurden die Stuttgart Scorpions beim Viertelfinal-Heimsieg gegen die Dresden Monarchs. Vor 1.060 Zuschauern im GAZi-Stadion war Christopher Jackson mit vier Touchdowns beim 47:27 (22:0 / 2:14 / 23:6 / 0:7) – Erfolg der herausragende Akteur im Angriff, während die erneut starke Verteidigung aus dem Spielgeschehen nur zwei Erfolge der Dresdner hinnehmen musste.

Etwas mehr Zuschauer hätten’s wohl angesichts des Ereignisses schon sein dürfen. Trotz ausreichender Vorberichterstattung in der lokalen Presse und des Regionalsenders R.TV fanden gerade mal etwas über tausend Zuschauer den Weg ins GAZi-Stadion. Bei bestem Footballwetter brauchten die Anwesenden ihr Kommen allerdings nicht bereuen: Beide Teams boten annähernd alles, was es im Football an Aktionen zu sehen gibt.

Nach der Ehrung für den scheidenden langjährigen Quarterback Patrick Fajfr (wir werden gesondert darüber berichten) begannen die Gäste mit abwechslungsreichen Spiel, dabei vor allem über Gregor Hartmann, der jedoch auf Höhe der Mittellinie bei einem ausgespielten 4.Versuch an DB Alexander Musch scheiterte. Die Scorpions verzichteten auf den Einsatz des GFL-Topscorers Patrick Geiger und bewegten den Ball mit Lauf recht zügig und gingen folgerichtig durch Chris Jackson über 5yd mit 8:0 in Führung (Conv. Avella). Die Scorpions-Defense agierte wie gewohnt hoch aggressiv und setzte Monarchs-QB Nick Forston oder die Ballträger stark unter Druck, beispielsweise durch einen Tackle für fast 10yd-Raumverlust durch DE Andreas Mecherlein, der einen Trickspielzug unterband. Schnell wurde erneut gepuntet und noch schneller erhöhten die Gastgeber durch einen 74yd-Pass von QB Matt Crockett auf Chris Jackson zum 14:0 (alle PAT: Fecke). Das Eröffnungs-Quarter war also ganz nach dem Geschmack der einheimischen Fans. Und das Spiel ging genauso weiter, denn nach einem Kurz-Auftritt des Monarchs-Angriffs schlug Jackson erneut zu: über 38yd durch Lauf zum 22:0.

Nach dem ersten Seitenwechsel betrat ein lang Vermisster das Spielfeld: Jeff Carpenter, wegen eines Bizeps-Abriss mehrere Wochen außer Gefecht, präsentierte sich auf eigenen Wunsch beim letzten Heimspiel der Saison den Stuttgarter Fans und zeigte mit mehreren Tackles und Assists seine alte Stärke. Die Defense präsentierte sich weiterhin äußerst dominant und zwang die Gäste erneut zum Punt. Doch die Scorpions-Offense hatte die Rechnung ohne die Verteidigung der Dresdner gemacht! Einen Fumble von Tony Avella trug Justin Burks zum 22:7-Anschluss zurück (PAT Hempel). Und auch den nächsten Drive der Scorpions nutzte die Gäste-Abwehr, nachdem nach zunächst erfolgreichen Laufspiel ein Pass von Crockett durch Henryk Wecker zum 22:14 abgefangen wurde (PAT Hempel). Zu diesem Zeitpunkt kam der Angriff einfach nicht in die Gänge. Zwar wurde der Ball durch Läufe erneut gut bewegt, doch ein Passversuch wurde erneut, diesmal durch Ronny Freudenberg abgefangen.
Die Scorpions-Verteidigung ließ allerdings erneut nichts anbrennen, unter anderem durch einen Tackle für Raumverlust durch LB Jasson Scott. Beim Punt der Monarchs dann ein schlechter Snap, den Paul Eichinger unter dem Druck der heranstürmenden Scorpions mit einem Pass über die eigene Endzone hinaus zum 24:14 – Safety in „Sicherheit“ brachte. Damit kam kurz vor der Halbzeitpause der eigene Angriff noch einmal auf den Platz. Erneut wurde Ball durch Läufe gut bewegt, nach einem QB-Sack an Crockett und unvollständigen Pass entließen die Schiedsrichter mit dem Pausenpfiff die Teams in die Kabinen.
Chris Jackson begann das 3.Quarter furios, denn der erste Spielzug führte ihn über 77yd direkt zum 31:14 und damit zum vierten Touchdown in diesem Spiel, der auch zur allgemeinen Beruhigung beitragen sollte. Doch noch war „die Messe noch nicht gelesen“, denn auch die Offense der Dresdner meldete sich, trotz eines QB-Sacks von DL Michael Rendsburg, zurück. Nick Forston bediente den völlig freistehenden Dominic Hanselmann über 57yd zum 31:20. Doch diesen Erfolg der Gäste konnte Hassan Rashid relativieren, indem er den geblockten Extrapunkt zum 33:20 zurücktragen konnte.
Der anschließende Drive der Scorpions verscheuchte allerdings die Bedenken an ein knappes Spiel. Gut vorgeblockt und fehlerlos bewegten Avella, Jackson und Kärcher den Ball für ein First Down nach dem anderen, ehe Avella das Werk über 3yd zum 40:20 vollendete – die Vorentscheidung war gefallen. Die endgültige wenig später, als Hassan Rashid einen Punt der Monarchs zum 47:20 zurücktrug.
Das letzte Spielviertel sah dann noch einen 2yd-Lauf von René Horschig zum 47:27-Endstand (PAT Hempel), doch die Entscheidung war gefallen, die Scorpions haben das Halbfinale erreicht und damit die Serie, noch nie eine Playoff-Viertelfinale zuhause verloren zu haben, bestätigen können.
Sowohl Tom Ross (Offense) als auch Andreas Wengertsmann (Defense) gehen für ihre Units davon aus, dass für einen Erfolg in Braunschweig noch einige Trainingsarbeit bevor steht. Unisono steht für die beiden fest, dass „wir uns noch einmal steigern und vor allem die gemachten Fehler ausmerzen müssen“

Nach dem Spiel wurde dem ASC Stuttgart Scorpions e.V. dann anlässlich eines kleinen Festakts im VIP-Raum des GAZi-Stadions offiziell das „Grüne Band für die vorbildliche Talentförderung im Verein“ verliehen. Auch darüber wird gesondert berichtet.