Mitteilung von Stuttgart Scorpions vom 04.09.2006

Scorpions spielen Viertelfinale im GAZi-Stadion!

Im letzten Spiel vor den Playoffs setzen sich die Stuttgart Scorpions gegen Tabellenschlusslicht Munich Cowboys mit 60:0 (14:0 / 19:0 / 7:0 / 20:0) vor 860 Zuschauern durch. Mehr Spannung als das Spiel selbst boten allerdings die Zwischenergebnisse von der Begegnung des Meisters Marburg Mercenaries und den mit den Scorpions punktgleichen Schwäbisch Hall Unicorns. Groß war die Freude der bei Freigetränken im GAZI-Stadion und auf der After-Game-Party zahlreich ausharrenden Zuschauer, als der Sieg der Mercenaries feststand: Die Scorpions haben Heimrecht im Playoff-Viertelfinale und können am 17.09. ihren Fans ein erneutes Heimspiel bieten!

Doch zuerst galt es für die Scorpions, sich voll auf die mit knapper Besetzung angereisten Munich Cowboys zu konzentrieren. Die Bedenken über den Ausgang des Spiels verflogen jedoch recht schnell. Begleitet von Stadionsprecher Paddy „DJ Pad“ Fajfr, der sich schnell in der ungewohnten Rolle und Beobachterposition zurechtfand, zeigten sich Angriff und Verteidigung gleichermaßen aufmerksam und erfolgreich. Den Punktereigen eröffnete GFL-Topscorer Patrick Geiger über 5Yd (PAT Fecke), der allerdings bereits im ersten Spielviertel wegen einer Schulterverletzung ausfiel und sich unverzüglich ins Marienhospital in Stuttgart begab. Die gute Nachricht vorab: Die Untersuchung ergab eine Prellung im Schultergelenk. Näheres wird wohl erst ein Besuch bei Teamarzt Dr. Vassilev ergeben, doch für die Playoffs wird „Joghurt“ wohl wieder zur Verfügung stehen. Die Scorpions, unterstützt durch die Verteidigung, punkteten zunächst nach Belieben weiter, obwohl das Pass-Spiel noch nicht optimal funktionierte. Also ging es zu Fuß, ohnehin die Domäne der Scorpions-Offense. Tony Avella, der den Trainingsrückstand schnell vergessen machte, erhöhte über 38yd zum 14:0 (PAT Fecke). Gleich nach dem ersten Seitenwechsel dann eine Premiere: der von der Jugend aufgestiegene Tim Schäufelin konnte seine Schnelligkeit und Fangsicherheit unter Beweis stellen. Über 33yd fand Matt Crockett den Debütanten zum 20:0.
Von den Cowboys war bis dahin wenig zu sehen, zwar bemühten sie sich redlich, konnten die Scorpions jedoch kaum in Verlegenheit bringen. Und erneut gab es eine Premiere: Dewey Ross, von seinen US-„Kameraden“ aus der Offense immer wieder darob gehänselt, feierte nach vorbereitenden Läufen von Sebastian Kärcher und Tony Avella über 12yd endlich den ersehnten Punkte-Erfolg zum 27:0 (PAT Fecke)! Wenig Zeit blieb der Offense am Seitenrand, denn CB Alexander Musch brachte sie mit einer Interception postwendend auf Feld zurück. Ab diesem Zeitpunkt übernahm dann der inzwischen 46jährige QB Günther „Doc“ Michel die Führung des Angriffs. Schnell und mit großem Raumgewinn näherten sich Kärcher und Avella der Münchner Endzone. Zuerst über 9, dann 1yd erhöhte ein anderes Urgestein der Scorpions, FB Marc Wiedmann zum 33:0. Nach der 2Minute-Warning schaffte die Gäste-Offense das erste 1st Down, mussten aber nach einem von LB Hubert Fleck forcierten Fumble, den LB Jasson Scott sicherte, für den Rest der Halbzeit das Feld verlassen.
Zu Beginn des 3.Quarters geschah dann zwar den Scorpions das gleiche Missgeschick durch Marc Wiedmann, doch nach einem erneuten Kurz-Auftritt der heimischen Defense ging es flott weiter. Inzwischen hatte der etatmäßige Center der Scorpions, Michel Krause seinen Platz einem anderen „Rookie“ Platz gemacht: Jugendnationalspieler Markus Würtele, spielte zum Wohlgefallen von Krause die Partie auf dieser Position bis Spielende durch. Bemerkenswert nun, dass trotz zahlreicher Einwechslungen der Angriff nahezu fehlerlos spielte, wobei sich zunächst „Doc“ Michel über 2yd zum 40:0 (PAT Fecke) die Reihe der Scorer erweiterte. Etwas Verschnaufpause war danach den Cowboys gegönnt, denn einige Penalties der Scorpions bewegte den Ball der Gäste. Einige unvollständige Pässe sowie ein QB-Sack von DL Michael Rendsburg beendete dann dieses Intermezzo. Wohl unter dem Aspekt des Trainingsrückstands bekam Tony Avella immer wieder den Ball, wechselte sich dann mit Chris Jackson ab, der bislang wenig Einsatzzeit bekam und den Drive mit einem 10yd-Lauf zum 47:0 (PAT Fecke) abschloss. Die Cowboys gaben jedoch nicht auf, zahlreiche Spieler waren auf beiden Seiten des Balls zu finden. Auch der Vorteil der Scorpions, immer wieder ausgeruhte Spieler aufs Feld zu schicken, ließ den Angriff schnell erlahmen. Darunter der Dritte Debütant aus der Jugend: DE Simon Gavanda, der zwar weniger spektakulär, doch von den aufmerksamen Statistikern für 2 Tackle-Assist wahrgenommen wurde. Vor allem das Pass-Spiel der Gäste war nicht wirklich glücklich, denn Ahmad Spidle fing einen Pass ab und erreichte nach 38yd die Münchner Endzone zum 54:0 (PAT Fecke). Nach dem selben Muster ging es weiter, und mit einem 21yd-Lauf markierte erneut Jackson den 60:0-Endstand.
Die Munich Cowboys, die im übrigen eine unterm Strich faire Partie boten, müssen sich nun auf die Spiele um den Klassenerhalt vorbereiten. Das Ergebnis –immerhin gegen eine der besten Angriffe und Verteidigungen der GFL- spiegelt sicher nicht die Möglichkeiten des Traditionsteams wieder und hätte mit einem größeren Kader möglicherweise ein weniger deutliches Ergebnis erzielt.

Und die Scorpions?
Die wurden über Stadionlautsprecher während des Spiels über die Begegnung in Marburg auf dem Laufenden gehalten. Nach Spielende warteten die Zuschauer bei den angekündigten Freigetränken im GAZi-Stadion oder bei der After-Game-Party und langsam machte sich Optimismus bei den aktuellen Spielständen breit. Mit Jubel wurde der Marburger Sieg aufgenommen, der nun in der Schlussabrechnung den 2.Tabellenplatz und das damit verbundene Heimrecht bedeutet.

Es geht also weiter mit den Scorpions und Football im GAZi-Stadion. Und zwar am Sonntag(!), den 17.09. um 15 Uhr. Ob die Dresden Monarchs oder die Cologne Falcons den Weg nach Stuttgart antreten, steht erst nach dem kommenden Wochenende fest, wenn die Nachholspiele in der GFL Nord absolviert sind.