Mitteilung von Stuttgart Scorpions vom 28.08.2006

Scorpions unterliegen knapp im GFL-Spitzenspiel

In einer bis in die letzten Sekunden spannenden und in der zweiten Spielhälfte hochklassigen Partie müssen sich die Stuttgart Scorpions vor knapp 1000 Zuschauern mit 21:23 (0:6 / 7:8 / 7:6 / 7:3) dem alten und neuen Meister der GFL Süd, den Marburg Mercenaries geschlagen geben. Nach Anlaufschwierigkeiten bot der Angriff um Neuzugang und Ersatz-Quarterback Matthew Crockett eine starke Leistung, wobei Crockett selbst zwei Touchdowns gelangen. Weitere Punkte durch Jackson (6) und Wurster (3), der kurz vor Spielende durch ein knapp verschossenes Fieldgoal zum tragischen Helden wurde.

Ein Spitzenspiel war angekündigt und die 980 Zuschauer, die den Weg ins GAZi-Stadion fanden, mussten ihr Kommen nicht bereuen, denn beide Mannschaften boten großen Sport. Bei den Scorpions, die zuletzt zahlreiche Ausfälle von Stammspielern zu hinnehmen mussten, gab es beim abschließenden Training am Freitag wenigstens einen Lichtblick, denn Tony Avella stieß wieder zur Mannschaft, musste im Spiel allerdings der fehlenden Spielpraxis Tribut zollen und konnte (noch) keine Akzente setzen. Deutlich besser das Debut von Neuzugang Matthew Crockett, der den verletzen Stamm-Quarterback Patrick Fajfr ersetzte. Zwar gab es zunächst einige Abstimmungsprobleme, die von den Marburgern genutzt wurden, durch Whalen und Nau mit 0:14 in Führung zu gehen. Doch innerhalb der 2-Minute-Warning meldeten sich die Scorpions zurück. Nach einem Fumble schienen die Gäste den Vorsprung in die Pause zu retten, als postwendend eine Interception durch CB Alexander Musch den Angriff zurück aufs Feld brachte. Patrick Geiger war es, der in der knappen Zeit den Ball bewegte und sich immer wieder ins Seitenaus rettete, um die Uhr anzuhalten. Es war dann Matthew Crockett selbst vorbehalten, mit einem 13yd-Lauf den 7:14- Anschluss zu markieren (PAT jeweils Wurster).

Zwar erhöhten die Gäste aus Hessen im Eröffnungsdrive zu Beginn des 3.Quarters durch einen 32yd-Lauf des starken Marcus Whalen noch einmal auf 7:20, doch dann übernahmen die Scorpions das Kommando. Vor allem Crockett bewegte, unterstützt durch die Blockarbeit der Offense-Line und der Fullbacks Kärcher und Wiedmann, den Ball immer wieder selbst für mehrere First Downs bis knapp an die 50yd-Linie. Von dort verkürzte Chris Jackson über 51yd zum 14:20 – es blieb spannend. Und die Verteidigung hielt dagegen! Eine Interception von Hassan Rashid, der angeschlagen ins Spiel ging, ließ das Angriffsrecht zugunsten der Scorpions-Offense wechseln. Es folgte ein typischer langer Offense-Drive, der bis ins letzte Spielviertel andauerte. Dabei bewegten Crockett, Geiger und Jackson Step by Step den Ball nach vorne. Zuletzt fand Crockett über 4yd den Weg in die Endzone, die Scorpions führten erstmals 21:20. Die Mercenaries versuchten zurückzuschlagen, doch die heimische Defense wehrte sich vehement dagegen, wobei die sich Gäste auch durch zahlreiche Penalties selbst das Leben schwer machte. Vor allem Whalen , inzwischen wohl durch eine Verletzung behindert, wurde meist schnell gestoppt und nur wenige Pässe sorgten für Raumgewinn. Ein Tackle für wenig Raumgewinn von Oliver Metzger, ein von Nils Haeseler abgewehrter Pass, dem ein unvollständiger folgte und die Mercenaries schickten den Ex-Haller Marc Biedenkapp für ein Fieldgoal aufs Feld, der über 42yd auf 21:23 für seine Farben erhöhte.
Ein super KO-Return über 47yd von Hassan Rashid bis an die Marburger 49yd-Linie hielt die Hoffnung auf das bessere Ende für die Scorpions aufrecht. Crockett war jetzt richtig im Spiel, bewegte den Ball immer wieder selbst. Ein Lauf von Geiger plus ein Penalty gegen Marburg brachte die Heimmannschaft dem ersehnten Ziel immer näher, denn inzwischen war nur noch 1 Minute auf der Spieluhr, man wollte im Erfolgsfall den Gästen keine Zeit mehr zum Gegenschlag lassen. Timouts brachten die Uhr zum richtigen Zeitpunkt zum stehen, zuletzt befand man sich an der 3yd-Line der Hessen. Über 22yd trat dann Sascha Wurster zum Fieldgoal an – er hatte alle PAT des Abends souverän verwandelt. Doch es sollte nicht sein, um 1 Meter ging der Ball vorbei. Vorbei auch die Gelegenheit, die Tabellenführung zu übernehmen...

Damit liegen die Scorpions wegen des verlorenen direkten Vergleichs hinter den punktgleichen Schwäbisch Hall Unicorns. Doch noch gibt es eine Chance, im Viertelfinale noch einmal vor heimischem Publikum antreten zu können. Dazu muss zunächst im letzten Heimspiel am kommenden Sonntag, den 03.09. (Kickoff 15 Uhr) gegen den Tabellenletzten, die Munich Cowboys ein Sieg her. Dann brauchen die Scorpions Schützenhilfe aus Marburg gegen die Unicorns. Die werden allerdings – lt. eigener Aussage- eine Reihe angeschlagener Leistungsträger für die Playoffs schonen...


Scorer:

0 : 6 Whalen 4-Meter-Lauf
0 : 14 Nau 5-Meter-Pass von Ulrich (Conv.Pawelka)
7 : 14 Crockett 13-Meter-Lauf (PAT Wurster)
7 : 20 Whalen 31-Meter-Lauf
14 : 20 Jackson 51-Meter-Lauf (PAT Wurster)
21 : 20 Crockett 4-Meter-Lauf (PAT Wurster)
21 : 23 Biedenkapp 42-Meter-Fieldgoal