Mitteilung von Weinheim Longhorns vom 09.08.2006

Markus Kuhn erhält Footballstipendium der North Carolina State University.

Ab Januar 2007 wird der Campus der NCSU die neue Heimat für den jungen Linebacker der Weinheim Longhorns.
Niemand traute dem damals doch eher schmächtigen Jungen eine derartige Karriere zu als er im Herbst 2001, von einem Freund überredet, zum ersten Mal bei einem Jugendtraining der Weinheim Longhorns auftauchte.
Unter Coach C. Tzellos unternahm er in dieser Zeit die ersten Schritte im deutschen Football -sehr erfolgreich, denn bereits in seiner ersten Saison 2002 in der Jugend GFL als Rookie auf der TE-Position wusste er derart zu beeindrucken, dass er in die baden-württembergische Jugendauswahl berufen wurde.
2003 folgte er seinem Coach und wechselte, wie ein Großteil der Weinheimer Jugendmannschaft, nach Heidelberg. Im Jersey der Heidelberg Bulls lief er auch erstmalig als Linebacker auf. Speed, Aggressivität und die schnelle Auffassungsgabe zeichneten ihn auf dieser Position aus, somit war es nicht verwunderlich, dass Markus Kuhn auch 2003 wieder in die Jugendauswahl von Baden-Württemberg berufen wurde.
Beim Jugendländerturnier des AFVD in Berlin wurde er als MVP (wertvollster Spieler) der Linebacker Position ausgezeichnet, war er als Hauptakteur der Defense doch erheblich am Turniersieg der BaWü-Auswahl beteiligt.
Ende 2003 entschied er sich aufgrund der mangelnden Perspektive in Heidelberg nach Weinheim zurückzukehren.
2004 war das Jahr der Höhen und Tiefen, unter seinem neuem Headcoach, Marvin Washington, machte der talentierte Jugendspieler auch spieltechnisch große Fortschritte.
Die anstehende Jugend EM in Moskau warf ihre Schatten voraus, neben Danny Washington, Daniel McCray wurde auch Markus Kuhn zum Try-Out der deutschen Jugendnationalmannschaft nach Darmstadt eingeladen. Der Riesenfreude folgte jedoch eine herbe Enttäuschung, als der doch einiges an Physis überlegene Linebacker die anwesenden Jugendnationaltrainer nicht überzeugen konnte und trotz überdurchschnittlicher Leistung nicht nominiert wurde.
Im Viertelfinalspiel schied die Mannschaft der Weinheim Longhorns mit Endstand 35:12 für die Berlin Adler aus den Play-Offs um die Deutsche Jugendmeisterschaft aus.
Fast schon obligatorisch erfolgte die Nominierung in den Landeskader und obwohl die Auswahlmannschaft „nur“ Platz 2 erreichte, war es für Markus Kuhn eine erfolgreiche Teilnahme die mit der Auszeichnung „MVP-Defense“ endete.
In seiner letzten Jugendsaison 2005 überzeugte er auf mehreren Position.
Neben seiner Stammposition als Linebacker wusste er auch auf der QB-, Runningback- und Receiver-Position zu überzeugen, was dem Spielsystem der jungen Longhorns immer mehrere Optionen bot und schwer kalkulierbar machte.
Im Halbfinale musste man sich gegen die Franken Knights mit 15:06 geschlagen geben.
Die Saison war jedoch noch nicht beendet. Markus Kuhn wechselte in die Herrenmannschaft der Longhorns und schaffte es auf Anhieb in eine der begehrten Starterpositionen des 2. Liga-Teams.
Das Jahr 2005 schloss der Ausnahmeathlet beim Ländervergleichskampf 2005 in Berlin verdient als „Team- MVP“, somit wertvollster Spieler des ganzen Teams, ab.
Den Höhepunkt seiner Karriere im American Football wird der mittlerweile 20-jährige jedoch wohl nicht in Deutschland erfahren.
Nach der Saison 2006 beginnt mit dem Studium an der North Carolina State University eine komplett neue Ära.
Es waren sicherlich nicht nur die schulischen Leistungen, die den Headcoach Chuck Amato dazu bewegten den 1,94 m großen und 120 Kg schweren, sympathischen Deutschen eines der heiß begehrten Football-Stipendien anzubieten.
Chuck Amato arbeitet seit 1969 als Coach im College Sport, 14 Jahre davon als Defensive Line Coach der Florida State Seminoles, ein Zeitraum der ihn wohl mehr als nur kompetent für derartige Entscheidungen macht.
Die richtige Entscheidung traf aber auch der junge Bergsträßler. Als er im Frühjahr die Einladung der NFLE zum Sichtungstraining der Teams nach Tampa / Florida ausschlug, war er sich der Tragweite seines damals sicherlich schweren Entschlusses noch nicht bewusst. Eine Teilnahme an diesem Camp hätte nach NCAA-Reglement den Verlust des Amateurstatus zur Folge gehabt, was ein Footballstipendium unmöglich gemacht hätte.
Als Freshman in einem Division 1-A Footballprogramm, das sich in der ACC (Atlantic Coast Conference) mit Colleges und Universitäten wie Clemson, Duke, Georgia Tech etc. misst war bis dahin nicht mehr als ein Traum.
Ein Traum der für Markus Kuhn nun wahr wird.