Mitteilung von Schwäbisch Hall Unicorns vom 09.07.2006

Revanche missglückt

Auf ihren ersten Sieg gegen die Hamburg Blue Devils müssen die Schwäbisch Hall Unicorns nun doch noch länger warten, denn die Revanche für die knappe Hinspielniederlage ist den Hallern am Samstag im Hagenbachstadion gründlich missglückt. Mit 21:45 mussten sich die TSGler den Gästen aus dem Norden klar geschlagen geben.

Unicorns-Quarterback Ira Vandever läuft ein paar Schritte zurück und hält Ausschau nach seinen Passempfängern. Er holt mit seinem Wurfarm aus und dabei fällt ihm der Ball aus der Hand. Eine Szene aus dem dritten Viertel, die symptomatisch war für die Aktionen der Haller Offense im Spiel gegen die Hamburg Blue Devils. Selbst einfache Dinge wollten oft nicht klappen. Zu viele Fehler unterliefen den Unicorns und nur selten fand man ein Mittel gegen die Hamburger Defense, die sich hervorragend auf die Haller Offense und ihren Spielmacher Vandever eingestellt hatte.

Dass die Hamburger Verteidiger einen sehr guten Tag erwischt hatten, macht auch ein Blick in die Statistik des Spiels deutlich. Sechsmal musste Ira Vandever zu Boden gehen, bevor er den Ball an einen Mitspieler abgeben konnte. Alleine in der ersten Halbzeit landeten von den acht geworfenen Haller Pässen drei in den Händen der Hamburger. Bis zum Spielende sollte noch eine vierte Interception hinzu kommen. Zweimal wurden diese Bälle direkt hinter die Haller Goalline zurückgetragen und einen weiteren Touchdown erzielte die Gäste-Defense in dem sie einen Fumble in der Haller Endzone sichern konnte.

Dabei hätte die Partie gegen die Blue Devils, für die sich die Unicorns nach der knappen 19:20-Niederlage im Hinspiel so viel vorgenommen hatten, aus Haller Sicht nicht besser beginnen können. Bereits im dritten Spielzug schickte Vandever Kai Rabus mit einem 65-Yards-Pass auf die Reise, die erst in der Hamburger Endzone enden sollte und eine frühe 7:0-Führung bedeutete (PAT Dario D'Ariano). Danach bestimmten vor 1.053 Zuschauern aber die Blue Devils das Geschehen im Hagenbachstadion.

Zwar zeigten die Hamburger Schwächen bei der Verwertung ihrer Extrapunkte, ihre Touchdownausbeute in Offense und Defense machte dies aber mehr als wett. Die Haller Verteidiger hatten zwar auch ihre Probleme und spielten besonders in der ersten Hälfte zu verhalten, sie litten aber besonders unter den Blue-Devils-Punkten, an denen sie nicht beteiligt waren. Kurz vor der Halbzeit, als man die Hamburger Offense im Griff hatte, münzte deren Defense ihre dritte Pass-Interception zur 18:7-Halbzeitführung um. Nach der Pause startete die Unicorns-Defense deutlich aggressiver was auch Wirkung zeigte. Ein erneuter Defense-Touchdown auf Hamburger Seite warf die Haller aber weiter zurück.

Hoffnung, das Spiel noch einmal drehen zu können, keimte bei den Hallern und ihren Fans Anfang des letzten Viertels auf. Max Seroogy und Ira Vandever verkürzten einen 7:32-Rückstand auf 21:32 (PATs Dario D'Ariano). Man spürte plötzlich mehr Schwung im Haller Angriff und hätte man nun noch schnelle Punkte folgen lassen, dann wären die TSGler zurück im Spiel gewesen. Ein missglückter Fieldgoal-Versuch setzte diesem Sturmdrang aber ein jähes Ende und Hamburg sicherte sich einen 45:21-Erfolg mit zwei weiteren Touchdowns.

Unicorns-Headcoach Siegfried Gehrke bilanzierte nach dem Spiel: "Wir haben heute mehr Firstdowns und mehr Yards als die Blue Devils erzielt. Leider stehen wir aber trotzdem mit leeren Händen da." Den Grund dafür schreibt er zu einem großen Teil auch sich selbst und seiner Coaching-Crew zu: "Das Hamburger Defense-Muster hatten wir eigentlich relativ früh durchschaut. Wir haben es aber versäumt bei der Spielzugauswahl schnell und richtig darauf zu reagieren."