Mitteilung von Hamburg Blue Devils vom 03.07.2006

Blue Devils lassen Siegchance gegen Lions ungenutzt

Hamburgs Footballer unterliegen Braunschweig im Prestige-Duell mit 26:34

Diese Niederlage war unnötig. Die Hamburg Blue Devils haben den GFL-Klassiker gegen die Braunschweig Lions mit 26:34 verloren. Grund für die zweite Heimpleite in Folge war dabei nicht allein ein überragender Lions-Runningback Bruce Molock, der drei Touchdowns und insgesamt 232 Yards erlief, sondern eine Vielzahl vergebener Chancen auf Seiten der Blauen Teufel. Insgesamt vergaben die Jungs von Headcoach Joe Roman drei Fieldgoals und zwei Extrapunkte. „Das darf man sich gegen eine Spitzenmannschaft wie die Braunschweig Lions natürlich nicht erlauben“, analysiert Joe Roman. „Wie hatten die Möglichkeit, die Partie für uns zu entscheiden.“ Die Braunschweiger bleiben damit ungeschlagener und unangefochtener Tabellenführer in der GFL-Nord, die Blue Devils hingegen belegen weiterhin den dritten Rang.



Vor 4.488 Zuschauern in der ausverkauften eVendi Arena beginnt das 31. Aufeinandertreffen der GFL-Erzrivalen mit einem Paukenschlag. Gleich im ersten Spielzug gelingt den Gästen aus Braunschweig der erste Touchdown. Runningback Bruce Molock bricht mehrere Tackles und spurtet 67 Yards bis in die Hamburger Endzone. Steffen Dölger verwandelt den PAT zum 7:0 für die Braunschweiger – das Ganze nach nur sechs gespielten Sekunden. Schlimmer hätte die Partie für die Gastgeber nicht beginnen können, doch Quarterback Doug Baughman reagiert zunächst besonnen. Baughmans Option in der Offense heißt zu Beginn fast ausschließlich Sascha Gerasimov. Der Runningback und Ex-Braunschweiger bringt sein Team bis an die 32 Yard-Linie. Beim anschließenden Passversuch von Baughman auf Julian Spohr springt Löwe Amilcar Grot dazwischen und trägt den Interception-Return bis an die Braunschweiger 47 Yard-Linie. Die Devils-Defense steht aber sicher und stoppt den folgenden Lions-Drive. Zwar bringt eine Strafe für die Devils den Gästen doch noch ein neues First Down, gute Defense-Arbeit der Blauen zwingt die Lions aber zum Fieldgoal-Versuch. Dieser misslingt nach einer Unsicherheit beim Snap, damit greift Hamburg beim Stand von 0:7 wieder an. Statt Raumgewinn sehen die Zuschauer in der eVendi Arena Raumverlust für die Blue Devils. Nach einem Quarterback-Sack gegen Baughman punten die Hamburger. Doch beim Return hagelt es Strafen für die Lions, wodurch die Blue Devils doch im Ballbesitz bleiben. Und die Teufel nutzen die unverhoffte Fortsetzung des Drives perfekt aus. Doug Baughman zaubert einen 48 Yard-Pass über die rechte Seite zu Marico Gregersen. Der Wide Receiver wird zwar zwei Yards vor der Endzone gestoppt, dafür gelingt aber Sascha Gerasimov gleich im nächsten Spielzug der Touchdown – sein erster gegen sein Ex-Team aus Braunschweig. Den 7:7-Ausgleich besorgt Kai-Philipp Stief mit dem PAT.



Jetzt läuft es rund bei den Blue Devils. Die Verteidigung lässt den Lions keine Luft zum Atmen. Höhepunkt der Defense-Show: Mikael Andersson erzwingt einen Fumble von Adrian Rainbow in der Lions-Endzone. Der Schweden-Teufel sichert den Football sogar noch selbst, damit Touchdown für die Blue Devils. Auch der PAT von Stief sitzt wieder. In den ersten Minuten des zweiten Viertels drehen die Hamburger das Spiel und führen mit 14:7. Und die Lions zeigen Wirkung. Nach einem Fumble von Bruce Molock sichert Alessandro Castaldo das Lederei an der 28 Yard-Linie der Gäste. Doch die Blue Devils können kein Kapital aus den Unsicherheiten der Lions schlagen. Baughman unterläuft ebenfalls fast ein Fumble. Der Hamburger Quarterback kann den Football zwar sichern, aber den Devils bleibt danach nur noch die Chance auf ein Fieldgoal. Der Versuch von Kai-Philipp Stief aus 45 Yards geht daneben, damit lassen die Devils die Möglichkeit ungenutzt, ihre Führung auszubauen. Die Verteidigung der Hanseaten, die sich im Vergleich zu den vergangenen Partien stark verbessert zeigt, stoppt den nächsten Drive der Braunschweiger früh und zwingt die Gäste zum Punt. Aber der folgende Teufel-Angriff ist vorbei, bevor er richtig begonnen hat. Dave DeArmas verliert beim Punt-Return den Football und dieses Fumble-Geschenk nutzen die Lions prompt. Erneut ist es Runningback Bruce Molock, der den Football mit einem 30 Yard-Lauf in die Hamburger Endzone trägt. Den 14:14-Ausgleich erzielt Dölger mit dem PAT. Und es kommt noch schlimmer für die Blue Devils. Die eigene Offense wird schnell gestoppt, zudem hat die Verteidigung erneut Probleme mit dem quirligen Runningback der Löwen. Molock bringt seine Lions mit einem 23 Yard-Run wieder in Punkte-Reichweite. Den Touchdown erzielt letztendlich Eric Yuma nach einem 3 Yard-Pass von Adrian Rainbow. Auch der Extrapunkt sitzt, damit liegen die Blue Devils mit 14:21 hinten. Die Chance, den Rückstand noch vor der Pause zu verkürzen, nutzen die Blauen nicht, denn Kicker Sven Linn vergibt das zweite Fieldgoal des Tages aus 31 Yards.



Der Start in die zweite Hälfte gelingt den Blue Devils allerdings optimal. Gleich mit dem ersten Drive holt sich Sascha Gerasimov seinen zweiten Touchdown der Partie. Der Devils-Dauerläufer beendet einen langen Drive mit einem 15 Yard-Run. Den Ausgleich erzielen die Blue Devils jedoch nicht. Die Hamburger zeigen wieder Schwächen im Kicking-Game, denn Stief vergibt den Extrapunkt. Beim Stand von 20:21 aus Sicht der Devils dominieren auf beiden Seiten die Verteidigungsreihen. Das Angriffsrecht wechselt hin und her, so kommen im dritten Viertel keine Punkte mehr auf das Scoreboard. In das letzte Quarter starten die Blue Devils mit mehr Offensiv-Drang. Baughman findet mit einem 32 Yard-Pass seinen Wide Receiver Julian Spohr, der bricht ein Tackle und trägt den Football bis an die 28 Yard-Linie der Lions. Nach einem Pass auf Marico Gregersen und Läufen von Sascha Gerasimov fehlen den Hamburgern noch neun Yards bis zur Führung, doch der Pass im dritten Versuch kommt nicht an. Es folgen der dritte Hamburger Fieldgoal-Versuch der Partie und der dritte Fehltritt der Teufel-Kicker. Diesmal schießt Kai-Philipp Stief wieder, trifft die linke Stange des Fielgoals aus 26 Yards und verpasst damit die Führung für die Devils.



Auf die starke Defense der Hamburger ist aber weiterhin Verlass. Die Verteidigung erzwingt den nächsten Punt der Lions und erobert das Angriffsrecht zurück. Die Offense aber macht nichts daraus und muss ohne neues First Down ebenfalls punten. Vier Minuten vor dem Ende greift also Braunschweig wieder an. Einmal mehr durchbricht Bruce Molock mit einem 32 Yard-Run die Abwehrreihen der Teufel und kommt bis an die 14 Yard-Linie der Hamburger. Direkt im nächsten Spielzug markiert Calvin Love den vorentscheidenden Touchhdown für die Löwen. Da auch der PAT gut ist, führen die Lions knapp drei Minuten vor dem Ende mit 28:20. Die endgültige Entscheidung bringt eine Interception von Amilcar Grot, seiner zweiten in der Partie, die den nächsten Braunschweiger Touchdown von Molock vorbereitet. Nach vergebenem PAT führen die Lions mit 34:20. Zwar gelingt auch den Hamburgern durch einen sehenswerten 36 Yard-Pass auf Marico Gregersen noch ein Touchdown, aber dann ist die Partie vorbei.



Die Blue Devils verlieren das Duell gegen den Erzrivalen aus Braunschweig mit 26:34 und kassieren die zweite Heimniederlage in Folge. Die nächste Chance zu einer positiven Trendwende gibt es bereits nächstes Wochenende beim Südligisten Schwäbisch Hall Unicorns.



Wenn auch das Endergebnis nicht das Optimum war, so sorgte doch das Rahmenprogramm in der eVendi Arena für gute Laune. Die Maggers United rockten vor dem Kickoff und bis weit nach dem letzten Spielzug die Showbühne. In der Halbzeit präsentierte die Hamburger Newcomerin Lydia Wegner ihren neuen Song „Der Weg ist Dein Ziel“ und drehte gleichzeitig Teile ihres Musikvideos in der Hamburger Football-Hölle. Sportlich abgerundet wurde das Showprogramm von den Kampfkünstlern Dacascos.



Punkte Hamburg Blue Devils:

Sascha Gerasimov 12

Marico Gregersen 6

Mikael Andersson 6



Stimmen zum Spiel:

Joe Roman

„Wir hatten unsere Chance, das Spiel zu gewinnen. Aber so viele Fehler darf man sich gegen Braunschweig nicht erlauben. Die Lions haben auch Fehler gemacht, aber sie haben diese besser ausgeglichen. Wir müssen jetzt im schweren Auswärtsspiel in Schwäbisch Hall wieder zurück auf die Siegerstrasse.“



Sascha Gerasimov

„Ich denke, die Zuschauer haben heute ein tolles Football-Spiel gesehen. Leider konnten wir unsere Möglichkeiten nicht nutzen. Aber die positive Erkenntnis der Partie ist, dass wir auf jeden Fall als Mannschaft zusammen gefunden haben.“



Kai-Philipp Stief

„Keine Frage: Die Niederlage geht auf meine Kappe. Ich hätte das Spiel entscheiden können, aber es war definitiv nicht mein Tag.“