Mitteilung von Stuttgart Scorpions vom 26.06.2006

Scorpions nach Sieg in München jetzt Tabellenzweiter der GFL Süd

Keine Blöße gaben sich die Stuttgart Scorpions bei den Munich Cowboys. Mit 7:54 (0:17 / 0:21 / 0:2 / 7:14) dominierten sie die durch Trainerwechsel gebeutelten Gastgeber in allen Belangen. Damit haben sich die Scorpions auf den 2.Tabellenplatz vorgeschoben.

Dabei waren im Vorfeld der Begegnung einige Unbekannte aufgetreten. Nach der Entlassung von Cowboys-Headcoach Eldon Cunningham waren alle bisherigen Unterlagen um die Spielweise der Gastgeber hinfällig geworden und damit auch das Offense-Verhalten der Münchner. Dies erwies sich im Spiel jedoch schnell als unbegründet. Die Scorpions dominierten das Spiel und ließen den Gegner zu keiner Zeit zur Entfaltung kommen.
Die ersten 3 Drives zeigten sich beispielgebend für das ganze Spiel: über drei verschiedene Ballträger wurde der Ball zügig bewegt, ehe RB Tony Avella über 7yd zum 0:7 abschloss (PAT jeweils Fecke). Die Defense zeigte sich gewohnt aggressiv und beendete Münchens Angriffsbemühungen mit einer Interception durch DB Alex Musch. Kurz danach erhöhte der an diesem Tage fehlerlose Tilman Fecke mit einem 27yd-Fieldgoal zum 10:0.

Diese Liste ließe sich beliebig fortsetzen. Die Punts der Cowboys waren meist recht kurz und brachten die Scorpions dabei bereits in der Hälfte des Gegners in Ballbesitz. Von dort bewegten das Duo Tony Avella/Patrick Geiger abwechselnd den Ball, unterbrochen von gelegentlichen Pässen, die leider von den Receivern nicht immer unter Kontrolle gebracht wurden – das einzige Manko an diesem Tag. Auf diese Scorpions-typische Art war es zunächst 2mal Geiger, ehe QB Patrick Fajfr über 19yd Chris Jackson zum 31:0 bediente. Sekunden vor der Halbzeit war erneut Alex Musch, der seine zweite Interception dann über46yd zum 38:0 Halbzeitstand in die gegnerische Endzone zurücktrug.
So auch nach der Pause, als Alex Musch seine dritte Interceptions gelang, die er wie zuvor über die Goalline trug. Wegen eines (von nur 3) Penalties wurde der Punkt-Erfolg nicht gegeben, der Ball verblieb allerdings im Ballbesitz der Scorpions. Avella und Geiger wechselten sich weiterhin erfolgreich ab. Diese kräftezehrende und zentrale Position der Scorpions wird nun von zwei –abhängig von der Tagesform- nahezu gleichwertigen Running Backs ausgefüllt, die dabei von der Arbeit ihrer Vorblocker profitieren. Wie auch schon in Marburg gesehen, teilen sich die beiden den Job neidlos und mit viel Spiellaune.
Doch man kann auch des Guten zu viel tun, denn der Drive endete mit einem Turnover On Downs an der Münchner 1yd-Linie. Und, man ahnt es schon, die Defense krönte ihre „offensive“ Spielweise mit einem Safety. Es war wohl Jasson Scott, der den Bruchteil einer Sekunde zuerst Duane Corlett erreichte, denn fast zeitgleich folgten Daniel Mirus, Mike Rendsburg und Andreas Mecherlein. Eben Teamwork. Mit dem beruhigenden 0:40 wurden zum letzten Mal die Seiten gewechselt.
Damit war auch die Zeit gekommen, zunehmend den Backups Spielzeit einzuräumen. Zunächst trug die Hauptlast des Laufspiels FB Sebastian Kärcher, ehe erneut Tony Avella über 20yd zum 0:47 abschloss. Beim KO-Return gelang dann Dominique Kandolo ein sehenswerter Lauf zum 7:47-„Ehrentreffer“ (PAT Mauser). Inzwischen hatte auch QB Patrick Fajfr auf der Bank platz genommen und überließ es seinem Kollegen Günther Michel, die Offense ein weiteres Mal erfolgreich übers Feld zu führen. Dabei wurden auch verschiedene personelle Alternativen in der Fullback-Position ausprobiert. Zum Beispiel mit Abwehr-„Chef“ Jeff Carpenter, den nach 46yd gerade noch ein Münchner Verteidiger am Touchdown hindern konnte. Somit blieb es Sebastian Kärcher vorbehalten, mit einem 5yd-Lauf den 7:54-Endstand zu markieren.

Auf der anschließenden Pressekonferenz zollte Offense-Coach Tom Ross der Defense großes Lob: „Wir waren deshalb so oft am Ball, weil die Verteidigung –wie schon in Marburg- uns schnell wieder in Ballbesitz brachte. Da ist es einfach und macht Spaß, die Offense zu coachen.“ Auf die Frage nach den Zielen der Scorpions, gab Defense-Coach Andreas Wengertsmann zur Antwort: „Prinzipiell treten wir jedes Jahr an, Meister zu werden. Doch derzeit denken wir von Spiel zu Spiel und bereiten uns auf den jeweils nächsten Gegner vor. Am Ende sehen wir dann, wo wir stehen.“
Zunächst jedoch gibt es für das Team eine Woche trainingsfrei, denn das nächste Spiel steht erst wieder am Sonntag, den 16. Juli an.

Dabei empfangen die Scorpions im ersten „richtigen“ Heimspiel im GAZi-Stadion auf der Waldau die Dresden Monarchs.