Mitteilung von Braunschweig Lions vom 26.06.2006

Wegweiser in Hamburg

Nach einem perfekten Start in die diesjährige GFL-Saison mit vier Siegen in Folge stehen für die Braunschweig Lions nun die Wochen der Wahrheit auf dem Spielplan. Im Juli treffen die Schützlinge von Kent Anderson gleich doppelt auf die Hamburg Blue Devils sowie noch einmal auf die Marburg Mercenaries.

Den Auftakt dieser höllischen Footballwochen bildet das Auswärtsspiel in Hamburg am kommenden Sonntag (2. Juli). Dort treffen die Braunschweiger in der Wiederauflage des letztjährigen German Bowl-Finales um 15 Uhr auf die gastgebenden Blue Devils in der eVendi-Arena (Memellandallee).
Ein heißes Spiel ist dem amtierenden Deutschen Meister und aktuellem Tabellenführer dabei gewiss, denn die Hanseaten haben drei ihrer letzten vier Begegnungen verloren und brennen regelrecht darauf, ganz Football-Deutschland zu zeigen, dass sie das Spielen noch nicht verlernt haben. Trauriger Höhepunkt war zum Schluss bislang die knappe 33:34-Heimniederlage gegen die Cologne Falcons.
Doch gerade das war ein Ergebnis, das Lions-Cheftrainer Kent Anderson überhaupt nicht gern zur Kenntnis genommen hat. „Das war das Schlimmste, was uns passieren konnte. Jetzt sind die Blue Devils heiß und hören auch wieder auf ihren Trainer Joe Roman. Solche Niederlagen bringen leider manchmal mehr als hohe Siege und von daher werden die Hamburger jetzt sicher noch motivierter und hungriger in das Spiel gegen uns gehen.“
Dass sich aber auch seine Mannschaft nicht verstecken muss, weiß der sportliche Leiter allerdings auch. „Wir haben uns in der GFL in jedem Spiel bislang verbessern können und sind stolz darauf, jetzt an der Tabellenspitze zu stehen. Diese Position wollen wir nun natürlich gern verteidigen. Und da müssen wir in Hamburg den Anfang machen, auch wenn es nicht einfach wird.“
Beim Versuch, den fünften Saisonsieg in Serie einzufahren stehen den Löwenstädtern auch einige Spieler wieder zur Verfügung, die in den letzten Partien nicht einsatzbereit waren. So plant Christian von Einem ebenso sein Comeback nach überstandenem Innenbandanriss wie Oliver Flemming, der nach der NFL Europe-Saison nun erstmalig ins Lions-Trikot schlüpfen wird. Fraglich war allerdings noch das Mitwirken von Michael Ameyaw (Muskelfaserriss), Volker Schönball (Knieprobleme) und Fabian Bischoff (Oberschenkelprobleme).
Die Niedersachsen können also fast in Bestbesetzung beim ewigen Rivalen antreten und das ist auch nötig, wenn man einen Blick auf die Auswärtsbilanz in Hamburg wirft. Von bislang 15 Partien seit 1995 an der Elbe konnten die Lions gerade einmal acht Spiele gewinnen. Allerdings konnten die Braunschweiger in den vergangenen beiden Jahren stets die Partien im Norden gewinnen.
Bange machen gilt also nicht, und wenn es nach den Lions geht, soll der dritte Sieg in Hamburg in Folge am Sonntag auch perfekt gemacht werden. Denn dadurch würden sich die Niedersachsen schon ein gehöriges Polster auf die Elbstädter im Kampf um die diesjährige Nordmeisterschaft verschaffen.
„Daran denken wir derzeit noch gar nicht“, betont allerdings Kent Anderson. „Wir wollen unsere Leistung auch in Hamburg bestätigen, und dass wir dort auch gewinnen möchten, versteht sich von selbst. Allerdings haben die Devils eine sehr gute Verteidigung und eine schlagkräftige Offense. Es wird also ohne Frage ein großer Kampf werden.“
Im Mittelpunkt dabei wird auch wieder Sascha Gerasimov stehen, der im vergangenen Jahr noch das Braunschweiger Trikot mit der Nummer 20 trug und nun in Diensten der Hamburger steht.
„Wir alle wissen, dass Sascha ein ausgezeichneter Spieler ist. Doch auf dem Feld ist der Name egal, da gilt es für uns, den Gegner zu stoppen, egal, wie er heißt oder wo er gespielt hat“, unterstreicht Kent Anderson. „Aber es wird schon eine Herausforderung für unsere Defense gegen die Offensive Line der Hamburger und Spieler wie Sascha, Marico Gregersen oder Julian Spohr.“
Für die Hamburger ist die Partie gegen Braunschweig schon fast so etwas wie die letzte Chance, noch einmal in den Kampf um die Tabellenspitze mit einzugreifen. Denn nur ein Sieg lässt die Spieler von Cheftrainer Joe Roman Tuchfühlung zu den Lions halten.
Mit einer weiteren Heimniederlage blieben die Hanseaten weiterhin im Mittelfeld der GFL-Nordgruppe und hätten schon drei Niederlagen Rückstand auf die Braunschweiger.
Es wird also ohne Zweifel ein wegweisendes Spiel am Sonntag in Hamburg, soviel steht jetzt schon fest. Und das für beide Teams.