Mitteilung von Darmstadt Diamonds vom 18.06.2006

Deutliche Niederlage gegen Schwäbisch Hall

Die Darmstadt Diamonds mussten in der German Football League ihre erste Heimniederlage hinnehmen. Gegen die cleveren und konzentriert spielenden Schwäbisch Hall Unicorns unterlag man deutlich mit 6:41 (6:14, 0:7, 0:13, 0:7) und konnte dabei nicht an die guten Leistungen der Vorwochen anknüpfen.

Wie schon so oft in der Saison begann die Angriffsformation der Gastgeber furios. Man bewegte den Ball durch Pascal Heck, Dax Michelena, Douglas Hacker und Jens Frister quer übers Spielfeld, bis schließlich Spielmacher Dax Michelena mit einem 5-Meter-Lauf die 6:0 Führung erzielte. Dass dies zugleich die letzten Darmstädter Punkte des Nachmittags sein sollten, war zu diesem Zeitpunkt noch nicht vorherzusehen.

Schon im Gegenzug zeigte sich, dass die Haller im richtigen Moment immer die richtige Antwort parat hatten. Wenn sie einen großen Raumgewinn brauchten, war stets der wendige Spielmacher Ira Vendever zur Stelle, der entweder zu Fuß oder durch einen seiner Passempfänger die erforderlichen Meter sammelte. So auch bei einem angetäuschten Fieldgoal-Versuch, den der Quarterback schließlich zu einem Touchdown auf seine Lieblings-Anspielstation Max Seroogy zum Ausgleich verwandelte.

Insgesamt erwarf Vendever in der Partie 318 Meter Raumgewinn für fünf Touchdowns.

Während die Darmstadt Offensive Sand im Getriebe hatte und das Punt-Return-Team den Ball an der eigenen 12-Meter-Linie verlor, erhöhte Vendever durch einen kurzen Lauf auf 12:6. Die Zweipunkt-Conversion verwandelte er durch einen erneuten Pass auf Seroogy zum 14:6.

Der Diamonds-Angriff tat sich vor allem beim Passspiel schwer. Während man mit Läufen sogar mehr Raumgewinn erzielen konnte als die Gäste (166 zu 143 Meter), war die Ausbeute durch die Luft mit nur 99 Metern mager. Gegen ein Spitzenteam wie Schwäbisch Hall ist das zu wenig.

Im zweiten Spielviertel hatten die Unicorns dann auch noch das Quentchen Glück: Ein langer Pass von Vendever landete bei Diamonds-Verteidiger Mario Pech, der den Ball zwar wegschlagen konnte, doch dieser landete in den Armen von Max Seroogy, der unbedrängt in die Endzone laufen konnte. Dario D'Ariano erzielte per Extrapunkt-Kick das 21:6. Beinahe hätten die Haller kurz vor der Pause weiter erhöht, doch Alexander Ortlieb konnte den Pass in der Endzone abwehren. So blieb es beim Pausenstand von 21:6.

Im zweiten Abschnitt änderte sich nicht viel. Erst bediente Vendever Kai Rabus mit dem längsten Pass des Tages (72 Meter) zum 27:6, dann verloren die Diamonds per Interception den Ball, so dass Unicorns-Verteidiger Jan Schreiber sein Team in gute Ausgangsposition bringen konnte. Das nutzte Vendever zum Touchdown-Pass auf Thomas Hambalek zum vorentscheidenden 34:6.

Die beste Chance für die Diamonds kam dann Ende des dritten Viertels. Durch mehrere Läufe von Michelena, Torrance Brown und Douglas Hacker, sowie durch einen Pass auf Frister kam man bis an die 10-Meter-Linie der Gäste, doch der entscheidende Pass auf Danny Sieber fand sein Ziel nicht.

Den Schlusspunkt der Partie setzte erneut das Duo Vendever/Seroogy: Der Passempfänger fing mit einem 35-Meter-Pass seinen dritten Touchdown und stellte das Endergebnis von 41:6 her.

Den Diamonds bleiben nun 2 Wochen, um sich auf den nächsten Gegner vorzubereiten. Dann gibt mit den Marburg Mercenaries der Top-Favorit der Liga seine Visitenkarte im Darmstädter Bürgerpark ab.

PUNKTE:
1. Viertel:
06:00 - Michelena, 5-Meter-Lauf
06:06 - Seroogy, 9-Meter-Pass von Vendever
06:14 - Vendever, 1-Meter-Lauf (Conv. Seroogy)

2. Viertel:
06:21 - Seroogy, 50-Meter-Pass von Vendever (PAT D'Ariano)

3. Viertel:
06:27 - Rabus, 72-Meter-Pass von Vendever
06:34 - Hambalek, 5-Meter-Pass von Vendever (PAT D'Ariano)

4. Viertel:
06:41 - Seroogy, 35-Meter-Pass von Vendever (PAT D'Ariano)


STIMMEN ZUM SPIEL
Christoph Hohenester (Defense Line, Darmstadt Diamonds):
"Ich kann aus meiner Sicht auch nicht den einen Grund sagen, warum es so schlecht lief. Wir waren nicht ganz wach, keine Ahnung warum. Vom Niveau hätten wir gut mithalten müssen. Die haben halt einen Quarterback der wahnsinnig gut scrambelt, der kann aus einem broken Play noch ein riesen Ding machen. Wie bei meinem verpassten Sack: Ich habe ihn fast, der schlägt einen Haken, läuft kurz vor und wirft einen langen Pass zum Touchdown. Eine Katastrophe. Wir müssen besser werden."

Johannes Mannsee (Wide Receiver, Darmstadt Diamonds):
"Es war ein schlechtes Spiel, wir waren sehr unkonzentriert. Die Offense hat nach dem ersten Touchdown den Rhytmus total verloren, dazu kamen dann viel zu viele individuelle Fehler. Es hat auf beiden Seiten des Balls nicht viel geklappt. Die Special Teams waren ganz gut, da haben wir keine Big Plays kassiert."

Christoph Daum (Linebacker, Darmstadt Diamonds):
"Wir haben so schlecht gespielt, wie wir schlecht trainiert hatten. Die letzten Trainingseinheiten waren eben nicht so toll, wir haben viele Verletzte in der Offense Line und hatten deswegen nicht die Möglichkeit gegen eine simulierte Haller O-Line zu trainieren. Der Gegner war auch nicht schlecht, die Chancen die sie hatten haben sie konsequent ausgenutzt, aber wir waren auch einfach schlecht."

Tino Lang (Defense Back, Darmstadt Diamonds):
"Wir haben ganz einfach in den Plays zu viele Fehler gemacht, individuelle Fehler, die die Haller gnadenlos ausgenutzt haben. Das war im Hinspiel genauso, die profitieren von unseren Fehlern und punkten daraus direkt. So einfach ist das."