Mitteilung von Stuttgart Scorpions vom 30.05.2006

Scorpions werden Favoritenrolle nicht gerecht

In einer bis zum Schluss spannenden Begegnung verlieren die Stuttgart Scorpions beim Aufsteiger Darmstadt Diamonds mit 18:16 (9:7 / 0:9 / 6:0 / 3:0). Zwar zeigt die Defense erneut eine starke Leistung, doch durch Fumbles und reichlich Strafen bringt sich der Angriff selbst aus dem Spiel.

Ziemlich ratlos und frustriert schauten die Scorpions nach dem Spiel drein. Da reist man in Bestbesetzung nach Darmstadt und kann diese Begegnung trotz zahlreicher Möglichkeiten nicht gewinnen. Die Gründe dafür sind leicht auszumachen: mit 7 Fumbles plus reichlich Penalties nimmt sich die Offense selbst aus dem Spiel. Denn es gab reichlich Gelegenheiten, die Begegnung für sich zu entscheiden. Zwei Touchdowns wurden wegen Regelwidrigkeiten aberkannt und ein Fieldgoal-Versuch ging an die Querstange. Darüber hinaus wurde ein geblockter PAT von Hassan Rashid zwar für vermeintliche 2 Punkte zurückgetragen, aber –man ahnt es schon- wegen eines völlig sinnlosen Fouls aberkannt. Dem gegenüber traten die Darmstadt Diamonds überaus diszipliniert auf und mussten im gesamten Spiel lediglich zwei(!) Strafen hinnehmen.
Und trotzdem konnten sich die Scorpions bis in die letzten zwei Minuten als Sieger wähnen, denn nachdem die Verteidigung nach anfänglichen Schwierigkeiten gleich zu Beginn das 7:0 durch Pass von Michelena auf Sharp (PAT Link) hinnehmen musste, glich Chris Jackson durch einen 25yd-Lauf (PAT Fecke) aus. Die Defense nahm Fahrt auf und es folgte ein Super-Punt von Darmstadt an die Scorpions 1yd-Linie. Gleich der erste Spielzug brachte ein Safety an Patrick Geiger ein, womit die Gastgeber nebst der 9:7-Führung auch das Angriffsrecht einheimsten, das aber an der Scorpions 25yd-Linie mit einem Turnover on Downs endete. Und endlich legten die Scorps einen Bilderbuch-Drive hin. Mit Lauf (und ohne Penalties) überbrückten sie schnell das Spielfeld, darunter ein 31yd-Lauf von Patrick Geiger.
Inzwischen wurden die Seiten gewechselt. Dann der überraschende Pass, mit dem QB Patrick Fajfr über 29yd WR Lawrence Wesley zum 9:13 bediente. Nach einem kurzen und erfolgreichen Auftritt der Scorpions-Defense, darunter einem QB-Sack von Benny Held, folgte ein noch kürzerer der Offense, bei der RB Tony Avella durch Fumble den Ball an die Diamonds-Verteidigung verlor. Das ganze ging zunächst hin und her (darunter auf Defense-Seite ein QB-Sack von Oliver Metzger) , bis 30 sec vor dem Pausenpfiff Nils Haeseler durch eine Interception die Scorpions noch einmal in Ballbesitz brachte. Und wenn der Angriff konzentriert agiert, klappt es auch. Denn nach Läufen von Jackson, Wesley und Geiger erhöhte Sascha Wurster durch ein 24yd-Fieldgoal auf 9:16.

Zwar hatten die Scorpions zu Beginn des 3.Viertels mittels Kickoff Ballbesitz, doch der währte nicht lange, denn Sebastian Freiwald fumbelte den Ball beim Return und erneut waren die Hausherren im Angriff. Durch einen langen Pass an die 1yd-Linie gekommen, verkürzte Douglas Hacker durch Lauf zum 15:16. Dem folgte ein erneutes Kapitel „unnötige Penalties“, denn der Extrapunkt wurde geblockt und letztendlich von Hassan Rashid aufgenommen und für vermeintlich 2 Punkte in die gegnerische Endzone zurückgetragen. Kleiner Schönheitsfehler: Rashid war schon auf und davon, doch ein Penalty vereitelte dessen Bemühungen. Danach „krebste“ die Offense mit Fumbles (recovered) und weiteren Regelwidrigkeiten herum, bei der lediglich Patrick Geiger noch für Raumgewinn sorgen konnte. Engagierter die Defense, die nach vier Versuchen den eigenen Angriff aufs Feld brachte. Dieser Drive stellte sich im Nachhinein als entscheidend heraus. Diesmal zügig und durch Lauf wurde der Ball bis an die Darmstädter 6yd-Line bewegt. Dann ein sehenswerter Reverse-Spielzug, den Matthias Mecherlein in die Endzone trug. Doch wieder ein unnötiges Penalty weitab vom Spielgeschehen und der Touchdown war ungültig und es ging wieder rückwärts. Dann ein weiteres Penalty und ein unvollständiger Pass, also ein erneuter Fieldgoal-Versuch. Doch wenn man kein Glück hat, dann kommt auch noch Pech dazu, denn der Kick von Sascha Wurster landete an der Querlatte! Doch immerhin: man führte noch mit 1 Punkt und auch die Verteidigung war erneut zur Stelle. Diesmal erneut in Person von Oliver Metzger, der zum einen den Ballträger der Diamonds tief im eigenen Backfield stoppte, und danach mit einer Interception an der gegnerischen 26yd-Line die erneute Chance zum Punkten brachte.
Damit brach auch das Schluss-Viertel an. Die Scorpions also erneut in Ballbesitz und erneut nach 4 Versuchen wieder draußen. Also musste wieder die Defense das Spiel offen halten. Und das tat diese auch, denn die Diamonds zeigten sich nun variabel. Hier zeigten sich vor allem erneut Oliver Metzger und Jeff Carpenter als Turm in der Schlacht, letzter mit einem abgewehrten Pass im letzten Versuch der Gastgeber. Mit zunehmender Spieldauer nahte auch die Entscheidung. Die hatte auch Patrick Geiger in der Hand: nach einem 53yd-Lauf tauchte er in der Darmstädter Endzone auf, doch erneut versagten die Referees den Scorpions die Punkte, denn wieder einmal trug sich ich ein Offense-Spieler in die unrühmliche Liste der Disziplinlosigkeiten ein. Es kam, wie es kommen musste. Trotz vehementer Gegenwehr der Verteidigung kamen die Gastgeber in Fieldgoal-Entfernung und Bernd Link verwandelte sicher über 30yd zum 18:16-Endstand.

Das Fazit ist schnell gezogen: Die Darmstadt Diamonds nutzten ihre Chancen, während die Scorpions zu leichtfertig mit ihren Möglichkeiten umgingen. Die eigene Offense muss künftig konzentrierter und vor allem disziplinierter agieren, denn am kommenden Samstag wird sich gegen die Schwäbisch Hall Unicorns zeigen, wohin die Reise in der GFL-Süd zunächst gehen wird.

Das Spiel findet am 03.06. um 18 Uhr im Ludwig-Jahn-Stadion in Ludwigsburg statt. Näheres zu diesem Spielort in den nächsten Tagen.