Mitteilung von Berlin Adler vom 24.05.2006

Vom Stolz, ein Berliner zu sein

Es geht um mehr als Football. Begeisterung und Leidenschaft beruhen nicht auf dem Verstand. Nicht das Budget entscheidet, sondern Mut, Teamgeist, Umfeld und Ideale. Die Berlin Adler sind ein Kind dieser Stadt. Hier wurden wir 1979 gegründet, sind gewachsen und haben hier die größten Erfolge erlebt. Mit dem Motto 100% berlin, wollen wir außerdem die Verbundenheit mit Berlin verdeutlichen.

Berlin ist unsere Stadt! Berlin ist neben Hamburg und Düsseldorf die Talenteschmiede
des Footballs in Deutschland. Stöbert man in den GFL-Kadern anderer Teams, kann man zahlreiche Berliner finden. Heute befragen wir den Head Coach der Berlin Adler, Dogan Özdincer, zum Thema 100%berlin und die Lage der GFL.

Dogan, Du bist nun seit mehr als zwölf Jahren im Trainerbereich tätig. Wie siehst Du die Entwicklung des Footballs in Deutschland?

Es ist eigentlich ein positiver Trend, der sich gerade bei einigen Teams durchsetzt. Man geht wieder zurück zu den Wurzeln. Die großen Jahre, in denen man zahlreiche ehemalige NFL-Profis in den eigenen Reihen hatte, sind vorbei. Zu Spitzenzeiten hatten Teams, mehr als acht US-Import-Spieler im Kader aufgelistet. Doch die Entwicklung der eigenen Spieler wurde lange Zeit vernachlässigt. Das haben auch die Adler zu spüren bekommen. Mit Spielern aus den eigenen Reihen haben wir es wieder geschafft, uns in der German Football League zu etablieren. Doch jetzt stehen wir vor anderen Problemen.

Teams wie Braunschweig sind auf die Talente aus den Traditionsteams angewiesen. Es werden talentierte Spieler geködert und mit finanziellen Mitteln gebunden. Da können und wollen wir einfach nicht mithalten. In der Off-Season hört man immer nur, „die Lions sind wieder auf Shopping Tour“. Insgesamt acht Spieler aus Berlin, haben Ihrer Heimat den Rücken gezeigt und sind nun in Braunschweig aktiv.

Den Spielern kann man das nicht vorwerfen, Jeder Athlet ist in diesem Sport nicht an langjährige Verträge gebunden. Um die Jungs geht es auch eigentlich nicht. Doch auf lange Sicht kann das nicht die Lösung sein. Teams müssen aus den eigenen Jugendreihen Talente fördern. Nur so kann man auf Dauer Erfolg haben. In der Politik und Wirtschaft hört man immer von nachhaltiger Investition. Genau das trifft auch für den Football zu. Irgendwann bricht eine Generation von Spielern weg und man steht vor dem Problem ihre Positionen zu besetzen. Klar wäre der einfachste Weg einen Spieler mit finanziellen Mitteln zu „platzieren“, doch was passiert mit dem eigenen Nachwuchs.

In der Jugendmannschaft werden Talente hoch gelobt und danach „vergammeln“ sie an der Seitenlinie. Teams wie die Adler, die Panther aus Düsseldorf oder die Blue Devils aus Hamburg haben dieses Problem erkannt. Frühere Jugendspieler findet man nun als Touchdown-Top-Scorer in den GFL-Kadern wieder. Doch was ist mit Braunschweig?

Das vollständige Interview können Sie auf www.berlinadler.de nachlesen.