Mitteilung von Kiel Hurricanes vom 01.05.2006

Kiel Baltic Hurricanes erzielen deutlichen Auftaktsieg

Die Kiel Baltic Hurricanes haben einen erfolgreichen Start in die Saison 2006 hingelegt. Vor 1.073 Zuschauern besiegte das Team von Head Coach André Schleemann die Hamburg Eagles deutlich mit 35:00.

Das mit Spannung erwartete Auftaktduell der beiden Norddeutschen Mannschaften war nur in der ersten Halbzeit hochklassig. Nachdem sich beide Teams zunächst in den ersten Angriffsserien beschnupperten, starteten die Kieler die Punktejagd mit einem 15 Yard Pass von Quarterback Nathan Thompson auf Wide Receiver Estrus Crayton. Crayton erzielte den Touchdown mit einem spektakulären, einhändigen Catch, den wohl nur die wenigsten Wide Receiver in Europa nachmachen dürften. Noch im ersten Quarter war das Gespann der beiden Neuzugänge in Reihen der Canes zum zweiten Mal erfolgreich. Dieses Mal ging der Spielzug über 55 Yards. In beiden Fällen konnten die Extrapunkte nicht komplettiert werden. So stand es nach dem ersten Quarter 12:00.

Während die Offense der Canes langsam in Fahrt kam, zeigte die Canes-Defense von Anfang an, dass sie nahtlos an die hervorragende Form aus dem Vorjahr anknüpfen kann. Rückkehrer Will Skultety meldete sich gleich mit dem ersten Spielzug eindrucksvoll zurück und stoppte Eagles-Running Back Simon Sommerfeld im eigenen Backfield.

Im zweiten Quarter bewiesen die Canes, dass sie auch weiterhin über diverse Topspieler in der Offense verfügen und durch die Verpflichtung von Estrus Crayton nicht eindimensional werden. Running Back Alex Gebauer, in der Saison 2005 noch als Fullback Vorblocker für Max Dufault, stellte eindrucksvoll seine Wandlung zum Halfback unter Beweis und erlief einen 17 Yard Touchdown. Gebauer, der in der Offseason in der Canes Academy trainierte, sichtbar an Gewicht verlor und an Geschwindgkeit gewann, überzeugte immer wieder durch kraftvolle Läufe und ein gutes Auge für die Lücken in der gegnerischen Defense. Die Conversion nach dem Touchdown von Gebauer erzielte Timo Gross auf Pass von Nathan Thompson zur Führung von 20:00. Der Kanadier Thompson fand im zweiten Quarter sichtbar mehr Bindung zum Spiel. Er verteilte seine Pässe auf diverse Spieler und Wide Receiver Gunnar Peter erzielte auf 18 Yard Pass von Thompson seinen ersten Touchdown der Saison zum 28:00, wobei Thompson den wie an der Schnur gezogenen Pass zwischen zwei Hamburger Defensespielern hindurch millimetergenau auf Peter warf. Die anschließende Conversion erzielte Wide Receiver Tom Freches auf Pass von Thompson.

Für die Hamburg Eagles kam es bereits in der ersten Halbzeit knüppelhart. Die beiden bislang geheim gehaltenen US-Verstärkungen, Matt LeFever und sein Zwillingsbruder Greg, mußten den Platz verletzt verlassen. Zunächst erwischte es WR Greg LeFever, der sich laut erster Diagnose eine schwere Schulterverletzung zugezogen hat und um die weitere Saison fürchten muß. Kurze Zeit später erwischte es QB Matt LeFever, der nach einem harten Hit der Kieler Defense mit einer noch zu definierenden Verletzung ausschied.

Die Canes wußten diese Schwächung des Hamburger Teams zu nutzen und erzielten durch Timo Gross, der einen 35 Yard Pass von Nathan Thompson in die Hamburger Endzone tragen konnte, und den Extrapunkt von Kicker Chris Wolf die 35:00 Führung.

Nach der Halbzeit mühten sich beide Teams sichtlich, wieder ins Spiel zu kommen. Auf Hamburger Seite kam nach der Verletzung von Matt LeFever nun Quarterback Stefan Heuer zum Einsatz. Heuer hinterließ einen guten Eindruck, konnte sein Team jedoch nicht entscheidend über das Feld treiben. Immer wieder stoppte die Canes-Defense die Hamburger Angriffsbemühungen. LB Jan-Philip Nissen, CB Matthias Eck und der kanadische Neuzugang Landon White konnten Interceptions erzielen. Nachdem insbesondere das zweite Quarter für die Canes erfolgreich verlief, gab es in der zweiten Halbzeit kaum noch nennenswerte Szenen. Obwohl die Kieler lange in der zweiten Halbzeit ihre Starter spielen ließen, wollten keine weiteren Punkte gelingen. In der anschließenden Pressekonferenz begründete Kiels Head Coach André Schleemann, warum die meisten Backups erst im vierten Quarter Spielzeit bekamen: "Wir haben bewußt auf ein Vorbereitungsspiel verzichtet und uns ganz auf uns konzentriert. In diesem Spiel ging es aber auch in der zweiten Halbzeit darum, dass sich die Starter einspielen konnten. Daher war nicht viel Zeit, um den Backups Spielzeit zu geben. Das hat nichts damit zu tun, dass wir das Ergebnis nach oben treiben wollten."

Neben den bereits erwähnten Canes-Spielern ragte Benjamin Bönsch aus einer geschlossen auftretenden und von ihren Coaches glänzend eingespielten Mannschaft heraus. Der schmächtige Wide Receiver entwickelt sich, wie bereits in der vergangenen Saison, immer mehr zu einem Special Team-Ass. Als "Flyer" im Kick Off-Team erzielte Bönsch, von seinen Teamkameraden liebevoll "Bifi" genannt, drei krachende Solo Tackles, deren Wucht man ihm kaum zutrauen würde.

In der Pressekonferenz nach dem Spiel zeigte sich Schleemann mit der Leistung seines Teams in der ersten Halbzeit zufrieden, kritisierte jedoch die Einstellung siner Offense in der zweiten Halbzeit und bemängelte das Kicking Game.

Am kommenden Wochenende sind die Canes zunächst spielfrei. Am 13. Mai treffen die Kieler dann im zweiten Saisonspiel zu Hause auf die Berlin Rebels.