Mitteilung von Stuttgart Scorpions vom 22.08.2005

Scorpions auch in Saarbrücken erfolgreich

Mit dem 33:27-Auswärtserfolg bei den Saarland Hurricanes haben die Stuttgart Scorpions ihr erstes Saisonziel erreicht: Nach diesem dritten Sieg in Folge ist die Teilnahme an den Playoffs gesichert.

Um es gleich vorweg zu nehmen: Das Spiel verlief, im Gegensatz zu Vorwoche vor ca. 600 Zuschauer im Ludwigspark geradezu erschreckend normal. Ein durchschnittlicher, wenn auch knapper Score, die Schiedsrichter verhängten gegen die Scorpions gerade mal 45 Strafyards, gegen die Hurricanes sogar nur 35, und auch die Spieldauer war mit 2 Stunden und 20 Minuten absolut durchschnittlich. Trotzdem verlief die Begegnung wieder äußerst spannend.

Während beide Teams durch die "üblichen Verdächtigen" jeweils 4 Touchdowns für sich verbuchen konnten, fiel die Entscheidung zugunsten der Scorpions bei der Verteidigung und den Special Teams. Die Stuttgarter Defense konnte Saarland 1mal mehr stoppen, als dies dem Gegner gelang. Weiter erzielten die Hurricanes gerade mal 3 Extrapunkte, der vierte wurde von den Scorpions geblockt und im direkten Gegenzug für 2 Punkte zurückgetragen. Im Gegensatz dazu erzielte Stuttgart 4 Punkte durch Conversions, zusätzlich wurde 1 Fieldgoal erzielt. Eine Teamleistung also.

Dabei begann die Begegnung aus Sicht der Scorpions alles andere als optimal. Die Verteidigung der Hurricanes zeigte sich deutlich besser vorbereitet und machte ihren Gästen das Vorwärtskommen reichlich schwer. Mutig hier, in dieser frühen Phase an der eigenen 31yd-Linie einen 4.Versuch auszuspielen, der auch allerdings erfolgreich verlief. Dies auch viele Plays später an der gegnerischen 28yd-Linie, bei der Patrick Geiger auch gleich bis an die 13er vorstoßen konnte. Und als ein weiterer 4.Down an der 2yd-Linie endlich in der Endzone landete, machte eins der wenigen Penalties den möglichen Score zunichte, denn nach der erfolglosen Wiederholung dieses Versuch musste die Offense nach einem Turnover on Downs das Spielfeld verlassen.
Der folgende Angriff der Hurricanes ging bis weit ins 2. Spielviertel. Hier war es über weite Strecken wieder einmal Luon Spearman, der nahezu alleine den Ball nach vorne bewegte. Ihm gelang denn auch schließlich die 7:0-Führung durch einen 2yd-Lauf (PAT Neumann). Ein Super-Return gelang Tony Avella nach dem Kickoff, der den Ball bis an die Saarländer 45yd-Linie zurücktragen konnte Und wieder fand die Offense geballten Widerstand, bei der wieder zwei 4.Downs das Fortkommen ermöglichten, darunter ein 18yd-Pass von QB Patrick Fajfr auf TE Alexander Becker. Nach einem 4yd-Lauf von Marc Correll konnte durch die geglückte Conversion von Fajfr die knappe 7:8-Führung erzielt werden. Und auch die Defense spielte nun aggressiver. Dabei konnte Spearman nach kurzem Lauf einmal durch Andreas Nowotny, zum anderen durch Oliver Metzger gestoppt werden. Quasi mit der 2-Minute-Warning gaben die Saarländer das Angriffsrecht per Punt an die Stuttgarter 34yd-Line ab. Und die Scorpions-Offense verlegte sich aufs passen zu Becker, Bandke und Avella und danach einen 14yd-Lauf von Correll. Mit dem letzten Spielzug erhöhte Marc Correll durch ein 33yd-Fieldgoal auf 7:11.

Nach der Halbzeitpause ging die Spearman-Show weiter, denn er war es nahezu alleine, der den Saarländer Drive am Leben hielt, die gelegentlichen Pässe konnten von Metzger und Freiwald abgewehrt werden. Doch wenn notwendig, schaffte es Spearman und konnte oft erst nach erheblichem Raumgewinn gestoppt werden. Die Gastgeber gingen letztendlich durch einen 15yd-Pass auf Rybarczik mit 14:11 (PAT Neumann) wieder in Führung, wobei diese von einem offensichtlichen Abstimmungsfehler des Stuttgarter Backfields profitierten. Nachdem Avella wieder einen tollen Return bis an die eigene 46yd-Linie zurücktragen konnte, bewegte die Scorpions-Offense nun den Ball schnell über Geiger und Correll nach vorne. Nach einem 31yd-Lauf konnte Avella die Endzone erreichen! Doch ausgerechnet eine der wenigen Penalties brachte den Ball zunächst an die 23yd-Linie der Saarländer zurück. Doch wieder einer der an diesem Tage erfolgreich eingestreuten Pässe, diesmal für 14yd auf Thomas Bandke brachten die Scorpions wieder auf Schlagdistanz. Über 9yd trug danach Patrick Geiger den Ball in die Endzone zum erneuten 14:17-Führungswechsel (TPC misslungen). Natürlich war es wieder Spearman, der sein Team schnell wieder tief in die Stuttgarter Hälfte brachte. Doch immerhin war ihm bislang nur ein Punkterfolg beschieden, denn trotz teilweise erheblichen Raumgewinnen gelang es der Verteidigung immer wieder, diesen Spieler zu stoppen. So war es wieder einmal ein Pass, diesmal über 21yd auf Tony Moore, dessen Verteidiger nur um den Bruchteil einer Sekunde zu spät reagierte, und die Führung wechselte nun wieder zugunsten der Gastgeber zum 21:17 (PAT Neumann). Doch die Scorpions nun im Angriff ebenso schnell erfolgreich, denn Geiger schaffte bereits im dritten Spielzug mit einem Lauf über 48yd das 21:25 (TPC Geiger). Dabei gelang es ihm, bevor er das offene Feld erreichte, zahlreiche Tackle-Versuche abzuwehren.
Gleich zu Beginn des Drives der Hurricanes begann das 4.Quarter und noch nichts war entschieden. Wer war in der Lage, den Gegner noch einmal zu stoppen? Und die Saarländer nahmen nun reichlich Zeit von der Uhr, denn Spearman gelangen nur noch kurze Läufe, während Drane das eine oder anderen Mal mehr mit Pässen Raumgewinn schaffte. In einem 4.Versuch und über 5yd krönte Spearman seine Leistung an diesem Tag zum 27:25.
Der folgende PAT schien -wie die anderen- nur eine Formsache zu sein. Doch irgendjemand aus der Scorpions-Abwehr stieg hoch und konnte den Ball abwehren. Den schnappte sich Oliver Metzger und trug ihn über 90yd in die Saarländer Endzone und stellte mit diesen 2 Punkten zunächst den 27:27-Gleichstand her.
Und natürlich Ballbesitz Scorpions! Wieder brachte Tony Avella den Ball bis an die eigene 38yd-Linie zurück, bevor sich die Stuttgarter Laufmaschine in Gang setzte. Avella, Correll, Geiger und nicht zuletzt Patrick Fajfr selbst über 2yd brachte die 27:33-Führung zurück (TPC missglückt).
Die Hurricanes hatten nun exakt 3.08 min Restzeit, um wenigstens den Ausgleich zu schaffen! Reichlich Zeit auf der einen Seite, doch was würde nach einem möglichen Erfolg für die Scorpions bleiben? Der Drive begann an der 14yd-Linie und zunächst war es wieder Spearman, der den Ball nach vorne bewegen konnte. Doch Laufspiel braucht Zeit und die Hurricanes waren erst an ihrer eigenen 44yd-Line angekommen. Und die letzten zwei Spielminuten liefen! Ein Pass wurde von Basti Freiwald abgewehrt. Also wieder Spearman, der es bis an die 48er der Scorpions schaffte, bevor er durch ein Teamtackle gestoppt wurde. Noch einmal Spearman, doch nun gab es das einzige Penalty gegen die Hurricanes in diesem Quarter und sie fanden sich an ihrer eigenen 44yd-Linie wieder. 3.Versuch Pass: abgewehrt! 4.Versuch Pass: incomplete!! Immerhin hatte Drane reichlich Zeit, doch seine Receiver waren alle gut gedeckt. Damit war die erste Heimniederlage der Saarland Hurricanes in dieser Saison besiegelt. Das Spiel konnte abgekniet werden und die Scorpions in ihrer eigenen Endzone ungestört feiern.

Nach diesem hart erkämpften Sieg haben die Scorpions die Playoff-Teilnahme gesichert und können nun selbstbewußt weiter nach oben schielen. Dazu Andreas Wengertsmann: "Wir hatten zum Schluss kein Glück, sondern die Defense hat gehalten. Die Offense hat den Gameplan fast vollständig durchgezogen, dann muss die Verteidigung "nur" zwei bis drei gegnerische Drives stoppen"