Für dieses Halbfinale in Braunschweig war alles perfekt vorbereitet. Die Frankfurt Universe Fans sind im eigenen Fanbus angereist, um ihr Team lautstark zu unterstützen, vor dem Spiel wurde ein Universe Fanartikelstand aufgebaut und das Team ist durch den gewohnten Einlauftunnel und Helm in das Braunschweiger Stadion eingelaufen.

Für Frankfurt Universe ging es um die zweite Teilnahme am German Bowl, für die Lions wurde es dann bereits die 18. Teilnahme. Die Lions entschieden sich nach dem Cointoss ungewohnt für den Angriff und starteten gleich mit einem langen Kickoff Return von Chris McClendon bis an Frankfurts 28 Yard Line. Die folgenden Angriffsversuche konnte Frankfurts Defense stoppen, dabei gelang Marc-Anthony Hor der entscheidende Tackle an McClendon. So blieb den Lions nur ein Fieldgoal durch Tobias Goebel zur 3:0 Führung.

Frankfurts Quarterback Steven Cluley musste gleich im ersten Versuch einen Sack hinnehmen. Doch davon liess er sich nicht aus dem Konzept bringen und sorgte gleich danach selbst mit einem langen Lauf für über 30 Yards Raumgewinn. Mit einem Pass auf George Robinson und Läufen von Justin Rodney kämpfte sich Frankfurt Richtung Endzone. Cluley beendete diesen Drive erfolgreich mit einem Touchdownpass auf Sebastien Sagne. Der Extrapunktkick von Max Siemssen wurde von den Lions geblockt und Benjamin Barnes trug ihn in Frankfurts Endzone zum 5:6. Den nächsten Lauf von McClendon stoppte wieder Hor und McClendon verlor dabei den Ball. Diesen Fumble nahm Fernando Lowery auf, der folgende Drive wurde jedoch von Braunschweigs Defense gestoppt.

Im zweiten Quarter stoppte Jhonattan Silva Gomez Braunschweigs Spielmacher Brandon Connette mit einem harten Helm zu Helm Kontakt. Dieser blieb benommen liegen und musste mit einer Gehirnerschütterung ins Krankenhaus. Jetzt musste der ehemalige Universe Quarterback Sonny Weishaupt übernehmen, der sich gleich mit einem vollständigen Pass gut einführte. Dabei musste er noch einen Hit von Sergey Souleymanov einstecken, nachdem er den Ball bereits geworfen hatte. Dies wurde dann auch als „Roughing the Passer“ geahndet.

Dazu kam noch eine Strafe wegen unsportlichen Verhaltens gegen Sebastian Silva Gomez und McClendon nutzte diese günstige Gelegenheit zu seinem ersten Touchdown, 12:6 (PAT Goebel).

Nach vollständigen Pässen auf Lorenz Regler und Sagne und Läufen von Rodney warf Cluley dann eine Interception auf Barnes.  Mit einem weiteren Fieldgoal von Goebel erhöhte der Rekordmeister zur Halbzeit auf 15:6.

Die Gastgeber hatten mit Nicolai Bollmann (ebenfalls Gehirnerschütterung) und Samuel Kargel (Schienbeinbruch) weitere wichtige Ausfälle zu beklagen, kamen aber umso motivierter aus der Pause. So beendete Barnes mit seiner zweiten Interception den ersten Frankfurter Angriff in der zweiten Halbzeit. Mit einem 32 Yard Run gelang McClendon sein nächster Touchdown zum 22:6 (PAT Goebel). Mc Clendon erlief an diesem Nachmittag über 125 Yards und war der Garant für den Lions Sieg. Nach einer weiteren Interception von Cluley trug Lions Verteidiger Lars Steffen den Ball direkt in die Universe Endzone, 29:6 (PAT Goebel).

Im letzten Quarter wurde es dann sehr turbulent in diesem von beiden Teams sehr hart geführten Halbfinale mit vielen Flaggen und Unterbrechungen. Die Universe Spieler gaben sich noch lange nicht geschlagen und kämpften leidenschaftlich um jeden Zentimeter Raumgewinn. Eine weitere Interception von Cluley auf Barnes zählte nicht, da eine „Roughing the Passer“ Strafe gegen Braunschweig vorausging. Cluley fand daraufhin Anthony Mahoungou in der Endzone und verkürzte auf 29:12. (PAT wurde geblockt).

Die Lions setzten jetzt nur noch auf ihr Laufspiel durch McClendon und nahmen damit wertvolle Zeit von der Uhr. Dieser erzielte auch den nächsten Touchdown zum 36:12 ( PAT Goebel). Doch die Universe gab sich noch immer nicht geschlagen. Offense Coordinator Patrick Griesheimer griff ganz tief in die Trickkiste und überraschte die Lions Defense mit „Hook and Ladder“ und „Flea Flicker“ Spielzügen. Dazu kamen immer wieder die Läufe von Rodney. Nach Pässen auf Robinson und Sagne sorgte Cluley dann durch einen weiteren Pass auf Sagne für den 36:18 Endstand. Der Two Point Conversion Versuch wurde gestoppt.

Auf dem Feld wurde es in der Schlussphase hitzig, erst musste Frankfurts Joachim Christensen wegen Targeting das Feld verlassen, dann gab es die gleiche Strafe gegen Braunschweigs Jamal White.

Universe Headcoach Thomas Kösling meinte danach: „Es war von beiden Seiten ein hartes Spiel mit hoher körperlicher Intensität. Beide Teams wollten unbedingt in den Germanbowl, das  hat man gemerkt. Braunschweig hat verdient gewonnen, sie haben weniger Fehler gemacht als wir. Unser Spiel konnten wir nie so richtig etablieren. Typisch war dafür die Szene nach unserem ersten Touchdown, mit welchem wir in Führung gegangen sind. Anstelle dem Extrapunktkick gab es einen Safety und die Freude über den Touchdown erhielt gleich einen gewaltigen Dämpfer. Hinter uns liegt eine turbulente Saison, die wir immerhin mit Erreichen des Halbfinales beenden konnten. Ich bin sehr stolz auf dieses Team.“

Auch AFC Universe Vorsitzender Alexander Landsiedel zieht ein positives Gesamtfazit: „Jeder kannte unsere Ausgangslage vor der Saison. Wir erfuhren erst sehr kurzfristig, dass wir überhaupt dabei sein konnten, starteten entsprechend langsam und vorsichtig und machten im Saisonverlauf nach und nach etwas größere Schritte. So gewannen wir auch neues Selbstvertrauen und konnten das gesetzte Ziel des Playoff Heimspiels erreichen. Alles was dann noch folgte war eine Zugabe und die Niederlage gegen die New Yorker Lions Braunschweig ist in deren aktueller Form sicherlich nichts, für das man sich schämen muss. Unterm Strich steht, dass wir es erneut geschafft haben, uns unter den vier besten Teams in der GFL zu platzieren und ich würde sagen, dass man mittlerweile davon sprechen kann, dass wir uns dort festsetzen. Darauf können und sollten wir stolz sein.“

 

Scoreboard

  1. Quarter:

3:0 Tobias Goebel, 35 yd Fieldgoal  

5:6 Sebastien Sagne, 7yd Pass von Steven Cluley, PAT geblockt, Return

Benjamin Barnes, Safety

  1. Quarter:

12:6 Chris McClendon, 4 yd Rush, PATl Tobias Goebel

15:6 Tobias Goebel,  2 yd Fieldgoal

  1. Quarter:

22:6 Chris McClendon, 32 yd Rush, PAT Tobias Goebel

29:6 Interception Return Touchdown Lars Steffen, PAT Tobias Goebel

  1. Quarter:

29:12 Anthony Mahoungou, 27 yd Pass von Steven Cluley, PAT geblockt

36:12 Chris McClendon, 10 yd Rush, PAT Tobias Goebel 

36:18 Sebastien Sagne, 10 yd Pass von Steven Cluley, 2PC nicht gut 

 

Zuschauerzahl: 3.648

 

Foto: Chris Haas, C-Sportpics 

 

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