Wenn die Marburger Footballer am Sonntag in den Bus steigen, geht vermutlich gerade die Sonne auf. Gegen Mittag möchte man in Kempten sein und sich in Ruhe auf das nächste wichtige Spiel um die Playoff-Teilnahme 2019 vorbereiten. Das ging beim letzten Auswärtsspiel aufgrund einer Vollsperrung schief, diesmal kann man erneut nur hoffen, dass es auf den Autobahnen in Bayern schneller voran geht. „Zumindest dürfte der Rückreiseverkehr der Urlauber nur in die andere Richtung gehen,“ lächelt Interims Headcoach Tibor Gohmert die lange Anfahrt ein wenig weg: „Das ist in der Liga nun mal so, alle Teams haben auch mit der gleich langen Anfahrt nach Marburg zu kämpfen.“

Die langen Anfahrten taugen auch als Ausrede für die „Mercs“ nicht mehr. Denn auch im letzten Heimspiel wachte man erst nach einem 0-21 Rückstand auf. Und wie bereits von allen prophezeit, durfte man sich gegen Schwäbisch Hall nicht zu viele Fehler leisten. „Das Spiel gegen Hall ist abgehakt, wir haben gut gespielt, aber trotzdem verloren, also nichts worauf wir uns ausruhen könnten,“ erklärt auch Linebacker und Teamkapitän Jet Moreland. In die gleiche Kerbe schlägt Defense Coach Sergej Schmidt: „Gegen die Comets müssen wir wieder 100% geben, sonst wird das nicht nur eine lange, sondern auch eine deprimierende Heimreise.“

Die Comets selbst zeigen sich nach der Trennung von Headcoach Jeff Scurran in einem positiven Trend nach oben und wollen mit einem Sieg gegen die Mercenaries das Abstiegsgespenst vertreiben. Alle vier Mannschaften aus Bayern können aktuell jeden Punkt gebrauchen. Während man die Offense der „Kometen“ mit den neuen Spielmacher als sehr lauflastig einstuft, ist die Defenseline das Prunkstück der Allgäuer. „Unsere Angriffslinie muss einen Sahnetag erwischen, damit wir unser Spiel so wie bisher aufziehen können,“ weiß auch OC Elias Gniffke. Verlassen kann sich Gniffke in diesem Jahr auf seinen Quarterback Jakeb Sullivan, der mehr und mehr die Verbindung zu seinen Mitspielern findet. „Jakeb hat sich inzwischen in die Spielweise der GFL Teams eingefunden und leitet sogar extra Trainingseinheiten mit seinen Wide Receivern. Kein Wunder das wir gefühlt von Spiel zu Spiel besser werden,“ lobt Gniffke seinen Spielmacher.

Diese Führungsqualitäten werden auch am kommenden Sonntag gebraucht werden, sind doch die „Söldner“ in diesem Jahr notorische Spätstarter und mussten in den vergangenen Spielen immer wieder Rückständen hinterherlaufen. „Auf der anderen Seite aber auch ein Zeichen von Charakterstärke und Kampfeswillen,“ führt Sportdirektor Michael Dalkowski aus, der eine enges Spiel auf Augenhöhe erwartet.

Wer die lange Reise in den Süden Bayerns nicht mitmachen kann, kann das Spiel – so wie alle anderen GFL Spiele auch – unter www.live.gfl.info verfolgen.

 

Foto: Sebastian Leis

 

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