Am letzten Sonntag sollte im Rückspiel bei den Ravensburg Razorbacks der letzte Schritt zum Klassenerhalt erfolgen. Mit deutlichem Vorsprung aus dem Hinspiel (72:34) waren die Voraussetzungen sehr gut. Und so ließen die Scorpions auch von Beginn an keine Zweifel daran aufkommen, dass sie diesen Vorsprung nicht aus der Hand geben würden.

Der Kader der Ravensburger zeigte sich noch stärker von Verletzungen gezeichnet als im Hinspiel. Neben den Ausfällen ihrer amerikanischen Leistungsträgern Malik Norman und Jevonte Alexander war auch Quarterback Garrett Dellechiaie noch von seiner Knieverletzung aus dem Hinspiel gezeichnet. Andere Spieler mussten zum Teil auf beiden Seiten des Balls agieren oder neue Positionen einnehmen. Zwar empfingen die Gastgeber als erstes den Ball, verloren ihn aber bereits im dritten Versuch durch eine Interception der Scorpions. Aus diesem Turnover resultierte auch gleich der erste Touchdown durch Wide Receiver Fabian Weigel, nachdem Quarterback Michael Eubank die Offense souverän übers Feld geführt hatte. Lediglich eine Flagge wegen Holdings unterbrach den Drive.

In ihrem zweiten Drive schienen die Ravensburger langsam ihren Rhythmus zu finden, auch wenn Quarterback Dellechiaie bei fast jedem Play aus der Pocket laufen musste, um seine Pässe noch anbringen zu können. Dies gelang zunächst mehrfach, vor allem auf Christian Steffani, doch nach zwei nicht angebrachten Pässen und einer Strafe gelang auch im vierten Versuch kein erfolgreiches Anspiel, was die Offense der Scorpions wieder aufs Feld ließ. Auch aus diesem Drive resultierte ein Touchdown: ein guter Mix aus Lauf- und Passspiel führte zum Touchdown durch Tight End Jakob Johnson. Nach der schnellen 14:00 Führung der Gäste verzichteten die Razorbacks bei ihrem nächsten Drive auf das Ausspielen des vierten Versuchs und punteten. Nach starkem Return durch Richard Samuel und Läufe von Giacomo De Pauli gelang Touchdown Nummer drei, diesmal durch Runningback Brian Yankson.

In ihrem nächsten Drive gelangten die Oberschwaben aus guter Feldposition gefährlich nah an die Endzone. Doch den möglichen Touchdownpass fing Defensive Back Colin Barrier in der Endzone ab. Auch der weite Weg bis zur gegnerischen Endzone konnte die Stuttgarter nicht bremsen. Ein langer Lauf von De Pauli sowie ein selbst erlaufenes First Down durch Eubank beim vierten Versuch bis kurz vor die Endzone waren der Schlüssel zum folgenden Touchdownpass auf Samuel. Durch den anschließenden Extrapunkt durch Pascal Flöser war der 00:28 Halbzeitstand erreicht. Eben jener Pascal Flöser zeigte direkt nach der Pause, dass ihm die Extrapunkte nicht reichen, und fing einen Touchdown. Das darauf folgende Trickplay beim PAT misslang allerdings.

Die Ravensburg Razorbacks hatten vermutlich den Aufstieg, aber noch nicht das Spiel abgehakt. Das Glück war aber nicht auf ihrer Seite, sodass Colin Barrier seine zweite Interception gelang. Den folgenden Drive lief Eubank nach einem starken Handoff Fake selbst zum Touchdown und erhöhte den Spielstand auf 00:41.

Ravensburg erarbeitete sich daraufhin erneut eine gute Feldposition, vor allem durch Pässe auf Receiver Andreas Lo Meo-Englbrecht. Doch wie schon zuvor wurde der Pass in die Endzone abgefangen, diesmal von Konstantin Katz.

Den Rest des Spiels über führte Scorpions Urgestein Günther Michel die Offense aufs Feld und auch zum nächsten Touchdown: Den lauflastigen Drive verwandelte erneut Brian Yankson in Punkte.

Die Hartnäckigkeit der Razorbacks trug kurz vor Spielende doch noch Früchte, als Dellechiaie den Ball selbst in die Endzone brachte. Die folgende Two Point Conversion missglückte.

Mit diesem 06:48 Erfolg ist den Stuttgart Scorpions der Klassenerhalt souverän gelungen, dessen Fundament bereits im Hinspiel gelegt wurde. In beiden Spielen konnte abgerufen werden, was über weite Strecken der regulären Saison meist nur aufblitzte. Bereits jetzt gilt der Blick der neuen Spielzeit, um nicht wieder in den Abstiegskampf verwickelt zu werden.

 

Foto: Sarah Philipp (Weitere Bilder, hier)

 

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