Wiesbaden Phantoms gastieren bei Saarland Hurricanes e. V.

Samstag, 12. Mai, 17 Uhr, Ellenfeldstadion, Neunkirchen: Der 3:0-Tabellenführer der GFL2 Süd spielt gegen den Tabellendritten, der bisher eine 2:1-Bilanz aufweist.

Ungewöhnlich, dass der Vergleich zwischen den Saarland Hurricanes – als GFL-Absteiger haushoher Favorit auf die GFL2-Meisterschaft und damit der Qualifikation für die Play-offs um den Aufstieg – und den Wiesbaden Phantoms – mit einem deutschen, 20-jährigen Quarterback und nur zwei US-Imports Abstiegskandidat Nummer eins – das Spitzenspiel in der zweiten Bundesliga darstellt. Und dass Wiesbaden bereits drei Siege auf dem Konto hat…

Doch Moment! Tatsächlich ist es der haushohe Meisterschaftsfavorit, der „nur“ zwei von drei Spielen gewonnen hat und Wiesbaden, das mit 3:0 Spielen die Tabelle der GFL2 Süd anführt… Am Samstag wartet die GFL2 also mit einem sehr ungewöhnlichen Spiel auf, dessen Vorzeichen wohl kein noch so großer Experte oder Wiesbadener Optimist vorausgesehen hätte.

Doch muss die Situation objektiv betrachtet werden: Gastgeber Saarland verlor zuletzt 15:28 in Nürnberg wohl auch, weil gleich zwei Spieler – Leon Helm wegen eines Targeting Fouls – gesperrt waren, sich mehrere Starter verletzten und das Lazarett ohnehin schon gut gefüllt war; Wiesbaden unterdessen gewann sensationell gegen Albershausen, in Straubing und zuletzt gegen Gießen, wohl auch, weil das Team schlichtweg von seinen Gegner unterschätzt worden war. Und das besiegte Trio ist zudem generell noch ohne Sieg…

Die 2:1 und 3:0 Erfolge sind also mit Vorsicht zu genießen und bedenkt man, dass die Hurricanes beim 58:9 über Montabaur und beim 41:24 gegen Gießen klar die Spiel bestimmende Mannschaft waren und gegen die Golden Dragons im vierten Quarter die Handbremse zogen… Aber darf es einen Meisterschaftsfavoriten dermaßen aus der Bahn werfen, wenn „nur“ zwei Spieler gesperrt und einige verletzt ausfallen, sodass plötzlich nur noch 15 Punkte in vier Quartern erzielt werden?

Realistisch schätzt Wiesbadens Runningbacks Coach Thomas Schreiber die Chancen im Saarland am Samstagnachmittag als gering ein, während Head Coach Andy McMillan weiter betont, mit einem deutschen Quarterback gegenüber einem Team mit US-Imports auf der Spielmacherposition immer im Nachteil zu sein. „Wir bleiben weiterhin in jedem Spiel der Underdog“, unterstrich McMillan auch nach dem 20:15-Sieg gegen Gießen.

Hinzu kommen für Wiesbaden die Belastung und Nachteile einer Auswärtspartie, ein bei sommerlichen Temperaturen an einen Glutofen erinnerndes Stadion, dessen nicht selten verbrannter Rasen Bände spricht und dem Heimteam Schatten spendet, das Sonnenbrandrisiko seiner Gäste aber um ein Vielfaches steigert.

Alles andere als ein Sieg der Hurricanes, die nach dem überraschenden Flop in Nürnberg sicherlich keinen Zweifel daran lassen wollen, das Ziel „direkter Wiederaufstieg in die GFL“ am Ende der Saison wirklich zu erreichen, ist entsprechend unwahrscheinlich. Die Phantoms aber sorgten in den vergangenen drei Spielen bereits für Überraschungen. Warum nicht auch am Samstag?

Go, Wiesbaden Phantoms!

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