Mitteilung von Hildesheim Invaders vom 21.08.2012

Kick ins Glück

Invaders besiegen Fluch der Last-Minute-Niederlagen und schlagen Tabellenführer Cottbus

Hildesheim (man). Die Eintracht Hildesheim Invaders haben sich im Abstiegskampf der 2. Bundesliga Luft verschafft. In letzter Sekunde setzten sich die American Footballer gegen den Tabellenführer aus Cottbus mit 23:20 durch. „Endlich! Natürlich haben wir es wieder bis zur letzten Sekunde spannend gemacht. Allerdings ist das natürlich umso schöner, wenn man dann als Sieger vom Platz geht. Wir haben heute gezeigt, dass wir eigentlich nicht auf den letzten Tabellenplatz gehören“, sagte Wide Receiver Paul Ulbricht. „So einfach kann’s gehen, wenn man bis zum Ende durchzieht.“

Angesetzt war das Aufeinandertreffen der beiden Teams auf 16 Uhr. Als wäre die Hitze nicht genug, sollten die Hildesheimer Fans eine ganze Stunde auf den Kickoff warten. Die Cottbus Crayfish hatten im Stau gestanden und trafen mit einer guten Stunde Verspätung im Eintracht-Sportpark ein. Allerdings konnte auch das schweißtreibende Warten auf der Tribüne des Homefields die vielen Fans nicht vertreiben. „Die Jungs haben es geschafft, die Konzentration hochzuhalten“, stellte Chefcoach Christian Kling fest. „Ich hatte Angst, dass uns das Warten ein wenig aus dem Rhythmus bringt.“

Fulminant begannen die Männer um Quarterback AJ Palazzolo das erste Viertel. In einer langen Serie konnte der US-Amerikaner die ersten Punkte auf das Scoreboard zaubern. Ein Pass auf seinen Receiver Christian Fette, der sich aus der Cottbusser Verteidigung befreien konnte, stellte das 7:0 her. Allerdings sollte diese Führung nicht lange halten. Im direkten Gegenzug gelang den Crayfish der Ausgleich.

Mit 7:7 endete das erste Viertel, in dem sich die Defense der Invaders nach der ersten Unkonzentriertheit zu einer unüberwindbaren Mauer entwickelte. Mehr als zehn Meter Raumgewinn waren für Cottbus in der ersten Spielzeit nicht drin. „Meine Jungs haben einfach ihren Job gemacht. Im Hinspiel haben wir den Cottbusser Quarterback zu oft aus den Augen gelassen. Heute waren es höchstens ein bis zwei Läufe, mehr hat er nicht versucht. Dass wir ihn gestoppt haben, würde ich durchaus als spielentscheidend ansehen“, so Defense-Koordinator Sven Bröker.

Im zweiten Viertel war es dann Alt-Invader „Tizi“ Bitetto, der sich kraftvoll von der Ein-Meter-Linie in die Endzone wuchtete. Für den Cottbusser Angriff sollte eine passende Antwort nicht möglich sein. AJ Palazzolo allerdings antwortet mit einem langen Pass auf Christian Fette. Erneut sorgt das Duo Palazzolo/Fette für einen Touchdown, der das Publikum optimistisch stimmte. Der Extrapunkt misslang. Mit der 20:7-Führung ging es in die Halbzeitpause.

„Durchziehen oder Umziehen! Das Sprichwort müssen wir uns zu Herzen nehmen. Wir haben in den letzten beiden Spielen einfach zu früh aufgehört, Football zu spielen“, stellte Linebacker Paolo Kreiser selbstkritisch fest.

In Hälfte zwei war es Quarterback Zachary Cavanaugh, der seine Cottbusser in die Endzone brachte. Es hieß 20:14 aus Sicht der Invaders. Keine Minute später schafften es dann die Verteidiger der Crayfish, dem Runningback Nate Burney den Ball zu rauben. Im folgenden Angriff von der Zwei-Meter-Line stellte der Runningback der Cottbusser den Ausgleich her. „Da dachte ich nur: Das kann nicht wahr sein! Nicht schon wieder“, so Verteidiger Florian Homann. „Wir machen es einfach zu oft zu spannend.“

Mit lediglich drei Minuten Restspielzeit sollten die Cottbusser erneut angreifen. Die folgenden zwei Minuten erschienen wie eine Ewigkeit. Aber es gelang der Verteidigung, das Ballbesitzrecht wieder auf Hildesheimer Seite zu holen. Eine Minute blieb Palazzolo, der unbeeindruckt seine Pässe auf Christian Fette feuerte.

Das Staunen sollte aus den Gesichtern der Fans nicht mehr verschwinden. Von der eigenen 20-Meter-Linie bis an die gegnerische marschierten die Invaders, bis lediglich fünf Sekunden Spielzeit verblieben. Nun war es an Kicker Christian Besser, den Sieg für die Invaders mit dem Fieldgoal zu holen. Er konnte die Ruhe im Bein behalten und platzierte den Ball mit einem sicheren Kick zwischen den Torpfosten. Was folgte, war riesiger Jubel und Geschrei der Hildesheimer. „Der zweite Sieg – und dann auch noch gegen den Tabellenführer, das ist einfach nur grandios“, so Palazzolo. „Der heutige Tag hätte kaum besser laufen können.“

Nun treffen die Invaders am kommenden Sonnabend auf die Köln Falcons. Das Hinspiel endete in Köln mit 24:7 aus Sicht der Falcons. In der jetzigen Form sollte das beim kommenden Heimspiel am Philosophenweg etwas anders aussehen. Kickoff im Eintracht-Sportpark ist erneut um 16 Uhr, sofern die Kölner besser durch den Verkehr kommen als Cottbus.