Jets verlieren Flaggenfestival in Hamburg
Die Troisdorfer Footballer bringen sich selbst um einen möglichen Sieg
Mit einer ebenso ärgerlichen wie unnötigen 28:42-Niederlage kehren den Troisdorf Jets aus Hamburg zurück. Wieder einmal konnte der Gegner über weite Teile der Partie solide kontrolliert werden, doch schien auch dieses Mal die Endzone der Hamburger wie vernagelt.
Die ersten Punkte konnte Stadionsprecher Stefan Friese für die Jets verkünden. Mario Schmitz kickte die Troisdorfer mit einem 39-Yards-Fieldgoal nach starker Vorarbeit durch die Running Backs Niko Chatziamanetoglu und Boris Burchert in Führung (0:3). Aber Moment: Stadionsprecher Friese? Ist das nicht der Kommentator bei den Heimspielen der Jets? Richtig, den Hamburgern waren vor der Partie sowohl Stadionsprecher als auch Statistiker abhanden gekommen, so dass Stefan Friese und Hans-Josef Sturm, die eben diese Funktionen bei den Jets bekleiden, uneigennützig einsprangen.
Während die Jets-Defense zunächst den Gegner noch ohne Punkte vom Feld schickte, brachte sich der angreifende Part der Troisdorfer im Anschluss durch viele Strafen unnötig um den verdienten Lohn.
Im 2. Spielviertel kam die Partie dann ordentlich in Schwung. Wieder schafften es die Jets trotz guter Vorarbeit zuerst nicht in die Endzone, doch Mario Schmitz sicherte immerhin mit einem erneuten weiten Fieldgoal (35 Yards) die nächsten Punkte (0:6). Dann nutzte die Huskies-Offense einen unachtsamen Moment der Troisdorfer Verteidigung und ging mit 7:6 durch einen Pass von Quarterback Marico Gregersen auf Clemens Sommerfeld in Führung (PAT Aleksandr Astahin).
Daraufhin folgte ein wahrer Schlagabtausch beider Teams. Zuerst war es Niko Chatziamanetoglu, der die Jets mit zwei seiner unnachahmlichen Läufe zum Touchdown und zur Two-Point-Conversion wieder in Führung brachte (6:14). Doch auch hier hatten die Gastgeber eine Antwort parat. Kwame Ofori fing einen Pass zum 14:14-Ausgleich (PAT Astahin).
54 Sekunden vor dem Halbzeitpfiff warf Jets-Quarterback Tony Moore dann seine erste Interception an diesem Tag. Die Hamburger nutzten daraufhin ihre Chance zum Entsetzten der Jets-Coaches gnadenlos aus und gingen tatsächlich mit einem weiteren Pass-Touchdown durch die Kombination Gregersen/Ofori in Führung (21:14, PAT Astahin). Aber immerhin standen noch 15 Sekunden Restspielzeit auf der Uhr! Mit einem weiten Pass auf Wide Receiver Niklas Remke machten Moore seinen Fehler wieder gut und postierte seine Offense vor der Hamburger Endzone. Wie so oft im weiteren Spiel stand nun die Schiedsrichtercrew im Vordergrund des Geschehens. Sicherlich ohne eines der beiden Teams zu bevorteilen, sorgten die Schwarzweißgestreiften mit ihren häufigen Unterbrechungen doch für eine sehr zerfahrene, langwierige und für die Zuschauer eher unansehnliche Partie. Mit 1 Sekunde Restspielzeit und einer Vielzahl an Strafen gegen beide Teams vorweg, schaffte Tony Moore dann doch noch den Ausgleich zum 21:21 (PAT Stroh).
Wer nun hoffte, dass die Jets nach der Pause das Ruder weiter übernehmen würden, der hoffte vergebens. Denn zunächst gingen die Huskies wieder mit einem weiten Pass von Gregersen auf Ofori in Führung (28:14, PAT Astahin). Den nächsten Drive der Elbstädter beendete Tim Apostel mit einer Interception. Doch anstatt selber zu Punkten warf die Jets-Offense im direkt nächsten Play dem Hamburger Miguel Book in die Hände, der das Ei über 77 Yards in die Endzone der Jets retournierte (35:14, PAT Astahin).
Auch das 4. Quarter begann für die Jets mit einer Interception. Während die Jets-Defense nun dem Hamburger Sturmlauf standhielt, knickte die Offense der Troisdorfer zusehends ein und spielte zu ausrechenbar für die knallharte Huskies-Defense. Auch einen eroberten Fumble durch Stefan Langholz konnten die Jets nicht in Punkte ummünzen. Ganz im Gegenteil: die Huskies machten den Sack zu. Während ein weiterer Interception Return Touchdown der Hamburger aufgrund einer Strafe zunächst nicht gegeben wurde, landete auch der nächste Versuch in den Händen des Gegners. Linebacker Kendral Ellison machte es nun besser, und holte sich mit seinem Interception Return Touchdown den durchaus verdienten Lohn (42:21, PAT Astahin).
Der Anschluss-Touchdown durch den hart arbeitenden Fullback Boris Burchert zum 28:42 (PAT Stroh) kam leider zu spät, um den Verlauf des Spiels noch zu beeinflussen. So konnten die Huskies wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt gut machen, während die Jets die Chance zum Sprung an die Tabellenspitze kläglich vergaben.
Mindestens dreimal haben unsere Receiver den Ball unbedrängt in der Endzone fallengelassen, brodelt Jets-Vereinspräsident Eric Grützenbach nach der Partie. Die Offense hatte heute einen ganz schlechten Tag. So kann man nicht gewinnen.
Bereits am kommenden Samstag, 18. August 2012 (Kickoff 18 Uhr), kommt es im Troisdorfer Aggerstadion zum Rückspiel im Rhein-Sieg-Derby. Zu Gast sind dann die Bonn Gamecocks. Bleibt zu hoffen, dass die Jets die Niederlage bis dahin verarbeitet haben und wieder zu alter Stärke zurückfinden.
Hamburg Huskie vs. Troisdorf Jets
42:28 (0-3/21-18/14-0/7-7)
00:03 Fieldgoal Schmitz (39 Yards)
00:06 Fieldgoal Schmitz (35 Yards)
07:06 Pass C. Sommerfeld (Gregersen, 28 Yards, PAT Astahin)
07:14 Lauf Chatziamanetoglu (TPC Chatziamanetoglu)
14:14 Pass Ofori (Gregersen, 25 Yards, PAT Astahin)
21:14 Pass Ofori (Gregersen, 5 Yards, PAT Astahin)
21:21 Lauf Moore (4 Yards, PAT Stroh)
28:21 Pass Ofori (Gregersen, 26 Yards, PAT Astahin)
35:21 Interception Return TD Book (77 Yards, PAT Astahin)
42:21 Interception Return TD Ellison (86 Yards, PAT Astahin)
42:28 Lauf Burchert (3 Yards, PAT Stroh)
Bester Spieler Jets: Linebacker Stefan Langholz
Bester Spieler Huskies: Wide Receiver Kwame Ofori