Mitteilung von Wiesbaden Phantoms vom 05.08.2012

Phantoms siegen bei den Hurricanes

Wichtiger 16:10 Erfolg beim Tabellennachbarn nach dramatischen Schlusssekunden. American Football ist zwar ein komplexer, jedoch meist recht leicht und schnell zu verstehender Sport. Aber für das, was sich in den letzten Sekunden des Spiels der Phantoms bei den Saarland Hurricanes abspielte, bedarf es schon eines genaueren Blickes ins Regelwerk. Mit einer knappen Sechs-Punkte-Führung im Rücken sahen sich die Mannen von Headcoach Sven Gloss einer schier hoffnungslosen Spielsituation gegenüber. Die Hurricanes erspielten sich 58 Sekunden vor Spielende einen neuen ersten Versuch auf der 1-Yard-Linie der Phantoms.
Hatten also vier Spielzüge Zeit, den Ball über wenige Zentimeter in die Endzone zu bewegen und mit erfolgreichem Extrapunkt das Spiel für sich zu entscheiden. Soweit die klare, einfach zu verstehende Ausgangssituation. Dann jedoch wurde es kompliziert, dramatisch, aber auch souverän und regelkonform von den Schiedsrichtern gelöst.
Hurricanes-Spielmacher Antwan Smith wollte es schon im ersten Versuch wissen, lief über die rechte Angriffsseite den heranstürmenden Phantoms-Verteidigern davon und setzte, kurz bevor er die Seitenauslinie erreichte, zu einem Sprung in die Endzone an. Dabei allerdings verlor er das Spielgerät. Der Ball rollte in die Endzone und wurde dort von Lucas McCann, Smiths Teamkollegen gesichert. Touchdown Hurricanes? Jubel auf Seiten der Gastgeber, Entsetzen bei den Phantoms, Besprechung bei der Schiedsrichter Crew.
Dann die Auflösung, die für eine Umkehr der Emotionen bei beiden Mannschaften sorgte. McCann hatte nach Ansicht der Schiedsrichter in der unübersichtlichen Spielsituation kurzzeitig das Spielfeld verlassen, war in der Endzone ins Aus getreten und durfte somit nicht mehr direkt ins Spielgeschehen eingreifen. Resultat der dramatischen Sekunden: Ballbesitz und dadurch Sieg Wiesbaden Phantoms! Nach der 44:45 Niederlage im Hinspiel auch ein Sieg im zum Ende der Saison vielleicht wichtigen direkten Vergleich zwischen beiden Teams. Vorerst ziehen die Phantoms in der Tabelle an den Hurricanes vorbei, belegen mit einem Punkt Vorsprung nun den sechsten Platz.
Nach der 44:45 Niederlage im Hinspiel auch ein Sieg im zum Ende der Saison vielleicht wichtigen direkten Vergleich zwischen beiden Teams. Vorerst ziehen die Phantoms in der Tabelle an den Hurricanes vorbei, belegen mit einem Punkt Vorsprung nun den sechsten Platz.
„Natürlich kann man sagen, wir hätten in dieser Situation Glück gehabt. Andererseits hat unsere Defense den Ballverlust von Smith forciert und es so erst möglich gemacht, dass wir den Sieg hier einfahren konnten. Antwan wollte zuviel. Wäre er an der 1 Yard Linie ins Seitenaus gegangen, hätten die Hurricanes drei weitere Versuche zum Touchdown gehabt. So aber riskierte er gegen unsere Defense sehr viel und wir können uns freuen, zwei wichtige Punkte mit nach Hause zu nehmen“, war Phantoms-Cheftrainer Sven Gloss spürbar erleichtert, einer zweiten Niederlage in letzter Sekunde gegen die Hurricanes denkbar knapp entgangen zu sein.
16:7 führten die Phantoms nach Touchdown von Yannick Lorenz und Richard Edens (jeweils nach Zuspiel durch Kevin Brüngel) sowie einem erfolgreichen Field Goal und einem Extrapunkt durch Tobi Kreuzer zur Pause. Eine verdiente Führung der bis dahin besseren Mannschaft, die lediglich einen Touchdown der ansonsten so offensivstarken Gastgeber durch Dustin Wilke zuließ. Dass man es offensiv bei diesen 16 Punkten beließ, ein knapp verschossener Field Goal-Versuch aus großer Distanz die größte Chance auf Punkte in der zweiten Halbzeit blieb, ärgerte Gloss. Andererseits zeigte er sich mit der erneut erstklassigen Vorstellung der Defense zufrieden, die nach dem Heimerfolg gegen Stuttgart nun schon zum zweiten Mal binnen weniger Wochen Garant für den Sieg war. Lediglich drei Punkte konnten die Gastgeber in einer ausgeglichenen zweiten Halbzeit verbuchen. „Ein nicht unbedingt glanzvoll herausgespielter Erfolg“, befand Gloss nach Spiel. „Aber was nutzen uns attraktive Offensiv-Spektakel ! wie beim Hinspiel, wenn wir als knapp geschlagener Verlierer vom Feld gehen? Die zwei „hässlichen“ Punkte hier in Saarbrücken nehmen wir sehr gerne mit!“
Zwei Punkte als Arbeitsgrundlage für eine trainingsintensive Woche, die vor dem Gastspiel bei den Franken Knights steht. Die nächste hohe Auswärtshürde, die sich nun aber etwas entspannter angehen lässt.