Mitteilung von Stuttgart Scorpions vom 22.05.2012

Scorpions unterliegen den Mercenaries

28 zu 36 Niederlage in Marburg

Schlechter konnte das Spiel der Stuttgart Scorpions bei den Marburg Mercenaries kaum beginnen: Bereits beim ersten Ballbesitz der Offense gelang es der bärenstarken Marburger Defense, Quarterback Tom Schneider den Ball zu entreißen und für sich zu gewinnen. Mercenaries Quarterback Joachim Ullrich ließ sich daraufhin nicht lange bitten und bediente Wide Receiver Chris Köller, der so die 6:0 Führung für seine Farben erzielen konnte. Und die Geschichte sollte sich wiederholen. Kurze Zeit später verlor Schneider erneut den Ball, dieses Mal nach einem Sack durch Defense Liner Ron Hairston. Erneut war die Mercenaries Offense zur Stelle, nach Pass von Ullrich auf Wide Receiver Matt Sheperd und anschließender Two-Point-Conversion stand es 14:0. Wie aber schon im ersten Heimspiel gegen Schwäbisch Hall zu sehen, zeichnet ein unbändiger Wille und Ehrgeiz die Scorpions des Jahres 2012 aus. Und so waren sie nicht gewillt, das Spiel – trotz dieser Rückschläge – kampflos zu räumen. Die Defense stand fortan sicherer als noch zu Beginn und ließ bis zur Halbzeit keine Punkte mehr zu – auch dank einer Interception durch Linebacker Jasson Scott - , während die Offense endlich erste Akzente setzen konnte und nach einem Pass von Schneider auf Wide Receiver Fabian Weigel auf 14:06 verkürzen konnte.

In der zweiten Halbzeit mussten die Scorpions dann den nächsten Rückschlag verkraften: Tom Schneider, bei dem die Verletzung aus dem ersten Saisonspiel wieder aufgebrochen war, musste vom Feld. Für ihn sprang fortan Steffen Haenelt ein, der bereits gegen die Unicorns gute Ansätze zeigte, und auch in Marburg eine gute Leistung bot – gemäß alter Scorpions-Tradition erlief er Yard um Yard. Ersetzen jedoch konnte er Schneider selbstverständlich nicht. Eben jener Haenelt allerdings sorgte dafür, dass die Marburger Führung egalisiert werden konnte. Sehenswert kämpfte er sich durch die Defense Line der Marburger und ließ einen Pass zum Touchdown durch Receiver Matthias Scheuring folgen. Fabian Weigel konnte die anschließende Two-Point-Conversion erfolgreich gestalten, so dass es fortan 14:14 stand. Leider aber währte die Freude nicht lange. Im ersten Mercenaries Drive nach dem Ausgleich, gelang Runningback Eddie Vachon ein Lauf über 84 yds bis in die Stuttgarter Endzone, womit die Marburger auf 20:14 erhöhten. Erneut aber fand die rote Offense die passende Antwort. Nachdem Haenelt und Runningback Raphael Schneider diese bis dicht an die Marburger Endzone brachten, vollendete Haenelt den Drive mit einem Lauf über 7 yds. Im Anschluss gingen die Scorpions durch den Extra-Punkt von Scheuring erstmalig in Führung, 20:21. Wenig überraschend in einem Spiel, welches zu diesem Zeitpunkt von beiden Seiten aus mit offenem Visier geführt wurde, ließen sich die Marburger hiervon nicht beeindrucken. Genau einen Spielzug brauchte es, um die alten Kräfteverhältnisse wieder herzustellen – ein Pass von Ullrich auf Sheperd über 69 yds, eine Two-Point-Conversion, und es stand 28:21. Rund fünf Minuten vor Ende der Partie fiel dann die Entscheidung. Erneut waren Ullrich und Sheperd zur Stelle und es stand 36:21 für die Gastgeber. Ans Aufgeben dachten die Scorpions allerdings noch lange nicht und es schien, als würde dieser Wille auch belohnt werden. Fabian Weigel konnte nach Pass von Haenelt über 58 yds (PAT Scheuring) auf 28:36 verkürzen. Und die Offense bekam noch eine Chance, als sie rund drei Minuten vor Ende erneut aufs Feld durfte. Jedoch setzte Mercenaries-Linebacker Jimmy Yock der Stuttgarter Hoffnung ein Ende, als er in der letzten Minute einen Pass von Haenelt abfing und so den Schlusspunkt in einem hart umkämpften Spiel setzte.

Was bleibt, ist die Erkenntnis, dass der Sieg der Scorpions gegen Schwäbisch Hall in der Vorwoche, nicht allein mit Glück zu begründen ist, gelang es ihnen doch auch gestern, gegen einen hoch eingeschätzten Gegner über weite Strecken mitzuhalten. Verbesserungsbedarf allerdings konnte auf beiden Seiten des Balles festgestellt werden. Gelang es der Defense zum Beispiel einmal, das Laufspiel der Mercenaries zu bremsen, fand sie dann kein Mittel gegen das Passspiel und umgekehrt. Hier hat sich auch das Fehlen von Defense Back Gabriel Kalus bemerkbar gemacht, welcher gegen die Unicorns noch eine herausragende Leistung geboten hatte.

Eine Woche hat der Coaching Staff um Matthias Mecherlein nun Zeit, die Schwachstellen auszumerzen, ehe es am Samstag um 18 Uhr zum Gastspiel bei den Saarland Hurricanes in Saarbrücken kommt.

JH