Mitteilung von Düsseldorf Panther vom 15.04.2012

27:31 - Panther verlieren erstes Testspiel

Mit 27:31 (7:0, 20:10, 0:7, 0:14) haben die Düsseldorf Panther ihr erstes Testspiel des Jahres gegen die Marburg Mercenaries verloren. Trotz der Niederlage war Headcoach James Jenkins jedoch nicht wirklich unzufrieden: "Natürlich hätte ich lieber gewonnen, aber ansonsten war das Spiel genau das, was ich erhofft hatte. Wir haben erst gezeigt, zu was wir spielerisch in der Lage sind, und dass wir unseren Fans begeisternden Football zeigen können. Und in der zweite Hälfte hatten wir die Chance, unseren Back-ups viel Spielzeit zu geben und sie einem echten Härtetest zu unterziehen."
Wirklich boten die Starter der Raubkatzen den offiziell 772 Zuschauern im Benrather Stadion an der Karl-Hohmann-Straße in der ersten Hälfte zeitweise Traum-Football. Quarterback Robert Demers warf in weniger als zwölf Minuten je zwei Touchdown-Pässe auf Estrus Crayton und Niklas Römer, während die Defense nach dem starken (wenn auch punktelosen) ersten Drive der Mercenaries bei den drei folgenden Angriffsserien der Gäste gerade einmal 6 Yards Raumgewinn insgesamt zuließ! Das 27:3 für die Düsseldorfer spiegelte daher wirklich kurz vor der Pause die bis dahin herrschenden Kräfteverhältnisse wider.
Bei ihrem letzten Ballbesitz im zweiten Viertel deuteten die Gäste, die es in den vergangenen acht Jahren immerhin siebenmal (mindestens) bis ins deutsche Halbfinale geschafft hatten, zum zweiten – aber noch lange nicht letzten – Mal an diesem Abend ihre Klasse an. Gestützt auf die Läufe des neuen us-amerikanischen Runningbacks Eddie Vachon führte Quarterback Joachim Ullrich die Mercenaries übers Feld, ein Pass auf Matthew Shepherd, den zweiten neuen US-Import im Angriff der ‚Söldner‘ brachte den ersten Touchdown der Gäste. Der war ihnen in ihrer ersten Angriffsserie noch versagt geblieben, als die Panther-Abwehr die Hessen bei fünf Versuchen nacheinander kurz vor der Goalline stoppte.
Nach der Pause änderte sich das Bild: Die Panther, bei denen nun die Starter an der Seitenlinie blieben und die sonstigen Reservisten Spielpraxis sammeln durften, brachten in der Offense nicht mehr viel zustande. Und die Gäste, die lediglich mit Neuzugang Sonny Weishaupt (von Bundesliga-Konkurrent Wiesbaden Phantoms) für Nationalspieler Ullrich ihren zweiten Spielmacher brachten, aber ansonsten bis zum Schluss auf ihre (auch US-) Starter setzten, setzten sich immer öfter durch. Zwangsläufig kippte die Partie. Die Düsseldorfer Back-ups konnten den fünfmaligen Südmeister Marburg nicht mehr bremsen, der nahezu folgerichtig 117 Sekunden vor Schluss erstmals in Führung ging – und diese auch behaupteten.
Joe Roman war da schon auf der Autobahn Richtung Norden. Der Defense Coordinator der Kiel Baltic Hurricanes, der als ‚Spion‘ auf der Tribüne filmte, hatte schon acht Minuten vor dem Ende seine Videokamera eingepackt. Er erwartete offenbar nicht mehr, von der Düsseldorfer Zweitbesetzung Aufschlüsse für den Saisonstart seiner ‚Wirbelwinde‘ gegen die Panther zu erhalten. „Unsere Jungs haben sich nie aufgeben, bis zuletzt reingehängt, ich kann ihnen keinen Vorwurf machen, dass es gegen die cleveren Mercenaries nicht gereicht hat“, betonte Panther-‚Dompteur‘ Jenkins, dass er die Vorstellung seiner ‚zweiten Garde‘ durchaus seinen Erwartungen entsprach. „an das Niveau unserer Starter kommen sie aber eben nicht heran – vor allem, da sie in den vergangenen Wochen deutlich weniger Trainingsanteile bekommen haben und daher weniger Zeit, sich mit dem neuen System vertraut zu machen.“
Das schienen die Demers und Co. aber schon sehr gut zu beherrschen, so spielerisch leicht hatten die Gastgeber in der ersten Hälfte ihre Punkte erzielt. Ein taktisches Geheimnis verriet Headcoach Jenkins aber noch: „Wir wollten eigentlich auch öfter unser Laufspiel erproben. Aber da die Marburger ständig mit acht Mann ‚in der Box‘ (Formation zur Laufverteidigung) standen, mussten wir passen.“ Und das mit durchschlagendem Erfolg wie die Punkteflut zwischen der 10. und 21. Minute zeigte. Kein Wunder, dass der Panther-Cheftrainer vor allem seinen Spielmacher und die Passempfänger lobte: „Das sah doch schon gut aus.“ Sonderlob zollte Jenkins Fullback Niklas Hornen und Tightend Björn Roese, die in zwei ‚Fourth-Down‘-Situationen neue erste Versuche erkämpften: „Die bringen ihre enorme Physis gut auf den Platz.“
Bei all dem Lob hatte er natürlich auch einen Negativpunkt ausgemacht: „In den Special Teams hatten wir noch viele Probleme, daran müssen wir dringend arbeiten.“ Wobei der zuständige Assistenzcoach David Lux - das Multitalent half diesmal auch noch als Stadionsprecher aus -nach einem halben Dutzend langen Kick-off- und Punt-Returns der ‚Söldner‘ um Verständnis bat: „Wir haben damit erst in dieser Woche angefangen zu trainieren.“ Verärgert war auch Defense Backs-Coach Wolfgang Best: „Es war nicht nötig zu verlieren, da wir mit dem Marburger Angriff genau die Probleme gehabt haben, die wir Trainer vorhergesehen und bei der Vorbereitung angesprochen haben.“ Aber auch er setzt auf den Lerneffekt: „Andererseits ist es besser, wir machen die Fehler jetzt und lernen daraus, als wenn sie in der Saison passieren.“
Das Spiel in der Statistik Düsseldorf Panther – Marburg Mercenaries 27:31 (7:0, 20:10, 0:7, 0:14) 7:0 Estrus Crayton 82-Yard-Pass von Robert Demers, PAT Sven Missbach (9:29 Minuten gespielt) 14:0 Niklas Römer, 31-Yard-Pass von Robert Demers, PAT Sven Missbach (13:21) 20:0 Niklas Römer, 6-Yard-Pass von Robert Demers, PAT vorbei (18:15) 20:3 Peter Müller, 39-Yard-Fieldgoal (18:53) 27:3 Estrus Crayton, 49-Yard-Pass von Robert Demers, PAT Sven Missbach (20:50) 27:10 Matthew Shepherd, 16-Yard-Pass von Joachim Ullrich, PAT Peter Müller (23:50) 27:17 Eddie Vachon, 8-Yard-Lauf, PAT Peter Müller (31:18) 27:24 Jonas Beckmann, 8-Yard-Pass von Sonny Weishaupt, PAT Peter Müller (41:27) 27:31 Matthew Shepherd, 19-Yard-Pass von Sony Weishaupt, PAT Peter Müller (46:03)