Mitteilung von Düsseldorf Panther vom 22.06.2011

Panther sind die Überraschung der Hinrunde

Walter Rohlfing ist ein Panther-Urgestein, der als Spieler, Spielertrainer und Trainer an allen sechs deutschen Meistertiteln der Düsseldorfer seinen Anteil hatte, und seit 2008 Trainer der Mönchengladbach Mavericks. Vor dem Niederrhein-Derby und Spitzenspiel der German Football League, zu dem die Düsseldorf Panther am Sonntag (26. Juni 2011, Kick-off: 15 Uhr) im Hockeypark antreten, stand er Panther-Pressesprecher Jürgen Nitsch Rede und Antwort.
Als Aufsteiger sind die Mavericks zur Saisonhalbzeit Tabellenzweiter und haben lediglich gegen die beiden Finalisten der vergangenen Saison verloren. Ungefähr so hattet ihr Euch doch wohl den Start ins Football-Oberhaus vorgestellt? Walter Rohlfing: „Das stimmt schon, wir hatten eine schwere, aber auch sehr erfolgreiche Hinrunde, wir sind zufrieden. Wir haben eine gute Mannschaft mit einer Reihe von erfahrenen Spielern, daher hatten wir schon damit gerechnet, dass wir mitspielen können. Wir sind ja aus den vergangenen Jahren auch gewohnt, die Ligen aufzumischen, in meiner Amtszeit haben wir lediglich die beiden Spiele dieses Jahr verloren. Allerdings haben wir bei den beiden Niederlagen gegen Berlin und Kiel auch gesehen, was uns noch fehlt. Die Erfahrung, die die Adler und die Hurricanes haben, die kann man nicht coachen, die haben uns den Schneid abgekauft. Diese Abgeklärtheit, diese Intensität bei jedem play, die bekommt man eben durch die Erfahrungen im Laufe der Zeit. Da passieren sonst viele kleine Fehler, die dann ein Spiel gegen dich entscheiden. Sehr zufrieden bin ich damit, dass Braunschweig und Dresden – in doppeltem Sinne – hinter uns liegen. Das sind zwei erfahrene Teams, gegen die wir bereits beide Spiele mit Siegen absolviert haben. Die werden beide sicher im Saisonverlauf noch stärker, daher freuen wir uns, dass wir diese Hürden auf dem Weg zu unserem Saisonziel Play-offs schon genommen haben.“
Ist das Derby gegen die Panther Erstliga-Alltag? Walter Rohlfing: „Nein, das ist schon etwas ganz Besonderes, da sind viele Emotionen dabei, bei mir, meinen Coaches und vielen meiner Spieler. Schließlich waren bis auf Frank Wenke und Peter Heyer alle unsere Trainer früher bei den Panthern und auch viele meiner Spieler haben schon das Düsseldorfer Trikot getragen. Man merkt es auch, dass schon seit einigen Tagen der Baum brennt, im positiven Sinne - es herrscht ein Riesen-Interesse und gibt Sonntag bestimmt eine tolle Atmosphäre. Es wäre toll, wenn bei der Zuschauerzahl eine zwei vorne stehen würde.“
Im vergangenen Jahr haben die Mavericks beide Spiele mit 47:21 und 25:20 gegen die Panther gewonnen, was erwartest Du am Sonntag? Walter Rohlfing: „Erst einmal: Für mich sind die Panther die Überraschungsmannschaft der Hinrunde. Wir wussten aus unseren Begegnungen in der 2. Liga in der vorigen Saison, dass sie eine starke Mannschaft haben. Sie sind aber noch besser geworden. Die Deckung ist viel stärker, der neue Defense Coordinator (Philipp Carlson) macht einen Riesenjob. Auch die Offense ist stärker geworden, die O-Line spielt noch effektiver und Martin (Hanselmann) schafft es immer wieder, die Stärken seiner Spieler zur Geltung zu bringen. Daher wird es mit Sicherheit nicht einfach, ich erwarte eine knallharte Auseinandersetzung zweier guter Teams. Aber letztlich zählt für uns nur ein Sieg, wir wollen jedes Spiel gewinnen – nicht anders als die Panther auch.“ Du hattest ja schon erwähnt, dass bei den Mavericks viele Ex-Panther spielen, coachen und im Verein mitarbeiten. Seht Ihr Euch als Düsseldorfer Filiale? Walter Rohlfing: „Nein, trotz der vielen Verflechtungen sind wir das sicher nicht. Die Kern-Idee der Mönchengladbach Mavericks ist, dass wir die Spieler nach Hause bringen wollen, ihnen die Chance geben wollen, auf Topniveau in ihrer Heimat, am Niederrhein, zu spielen. Die Panther haben ja traditionell ihre Spieler nicht nur aus Düsseldorf, sondern aus dem ganzen Umland und dabei eben speziell am Niederrhein rekrutiert. Bestes Beispiel ist ja Sebastian Vollmer, der jetzt bei den New England Patriots in der NFL spielt. Er hat bei den Panthern richtig Footballspielen gelernt, kommt aber eigentlich aus Kaarst, was ja auch Einzugsgebiet von Mönchengladbach ist. Ich erinnere mich, dass ich schon Anfang der 80er-Jahre mit unserem damaligen Trainer Steve Moore am Niederrhein unterwegs war, um nach Talenten zu gucken. Und daran knüpfen wir an. Wir wollen Spielern wie (Ex-Panther) Christian Mohr, der sonst wahrscheinlich nach Kiel gegangen wäre, eine Möglichkeit geben, bei uns zu spielen und gleichzeitig daheim in Aachen zu wohnen und in Köln zu studieren. Als eines der Spitzenteams in der GFL sind wir für diese Spieler attraktiv.“ Zum Schluss noch eine Frage abseits des aktuellen Geschehes. Die Panther haben eine Veteranen-Organisation gegründet, die ‚Alumnis‘. Bist Du als ‚Alt-Panther‘ trotz Deiner Tätigkeit in Gladbach dort Mitglied? Walter Rohlfing: „Ja, selbstverständlich habe ich nach der Anfrage zugesagt, dabei zu sein. Mit Markus Becker, der zum Präsidenten der ‚Alumnis‘ gewählt worden ist, treffe ich mich sowieso noch öfter mal privat, beim nächsten Mal muss ich ihm erst einmal zu seinem neuen Amt gratulieren. Nur zu den Treffen der Veteranen habe ich es bisher nicht geschafft: Der Termin am Freitagabend ist leider problematisch, wenn man für das Wochenende ein Spiel vorbereiten muss. Aber wir machen in Mönchengladbach ja immer unsere eigenen Panther-Alumni-Treffen – wenn ich mich mit meinen Coaches und den wichtigsten Spielern zusammensetze . . .“