Lions unterliegen erneut knapp
Sie haben erneut gekämpft wie die Löwen, doch am Ende unterlagen die Braunschweig Lions den Kiel Baltic Hurricanes zum zweiten Mal innerhalb von einer Woche. Sieben Tage nach der Hinspielniederlage in Kiel schrammten die Löwenstädter bei der 28:35 (0:7, 14:7, 7:14, 7:7)-Heimniederlage nach einem aufregenden und spannenden Spiel nur knapp an der Überraschung vorbei.
Rund 4.500 Zuschauer erlebten im Eintracht-Stadion bei allerbestem Footballwetter eine Partie mit zwei Mannschaften auf Augenhöhe, in der die Gastgeber dreimal die Führung der Gäste aus Kiel egalisieren konnten.
Doch während sich der Angriff des amtierenden Deutschen Meisters phasenweise enorm verbessert zeigte, war es diesmal die Verteidigung der Löwen, die sich ab und an nicht hellwach präsentierte. Dazu kam zum wiederholten Male in diesem Jahr ein Big Play des Gegners in den Special Teams, welches am Ende den Ausschlag zugunsten der Norddeutschen gab.
Die Fördestädter erwischten auch den besseren und spektakuläreren Start in die Partie, nachdem ihre Defensive den Angriff der Lions im ersten Drive schnell stoppen konnte. Nur wenig später nahm Brandon Langston einen kurzen Pass (Bubble Screen) von Kyle Callahan auf, und kam erst nach knapp 60 Yards in der Endzone der Hausherren zum Stehen. Der Ausnahmeathlet der Hurricanes hatte seine erste Duftmarke gesetzt, und er sollte der Partie auch weiterhin seinen Stempel aufdrücken.
Doch spätestens im zweiten Spielviertel hatten sich die Gastgeber vom Schock des frühen Rückstandes erholt und glichen durch den Touchdownpass von Pepijn Mendonca, der sich mit Dennis Zimmermann auf der Spielmacherposition wieder abwechselte, auf Dominic Hanselmann aus.
Der frisch getankte Mut wurde aber erneut kurze Zeit später wieder zunichte gemacht, und erneut trug sich Brandon Langston in die Scorerliste des Tages ein. In seiner unnachahmlichen Art trug er den Punt von Patrick Finke zurück in die Endzone der Lions, zur erneuten Führung des Vizemeisters.
Doch anders als noch in einigen Partien zuvor, zeigten sich die Lions auch weiterhin auf beiden Seiten des Balles enorm kämpferisch und gaben niemals auf. Für diesen Kampf wurden sie kurz vor Ende der ersten Halbzeit auch mit dem Ausgleichstouchdown durch Dominic Hanselmann belohnt, der einen Pass von Dennis Zimmermann in der Kieler Endzone fangen konnte.
Ihre Führung holten sich die Kieler aber postwendend mit dem ersten Offense-Drive im zweiten Durchgang wieder zurück. Nach einem konstanten Drive war es Phillip Heider, der einen Touchdownpass von Kyle Callahan fangen konnte.
Wieder waren die Spieler der Niedersachsen unter Zugzwang und zum wiederholten Male fanden sie ins Spiel zurück.
Defensive Back David DeArmas fing einen Pass von Kiels Spielmacher ab und trug diesen noch bis zur 8 Yard-Linie der Wirbelstürme zurück. Umgehend danach setzte sich Jabari Johnson in Bewegung, der durch seinen Touchdownlauf den Spielstand wieder ausglich.
Das schien die Gäste aus dem hohen Norden aber noch einmal zusätzlich angestachelt zu haben, allen voran Kyle Callahan. Denn der Quarterback führte sein Team nun vorbildlich im nächsten Drive und schloss diesen mit einem Touchdownlauf auch höchstpersönlich ab.
Die erneuten Bemühungen der Lions, ins Spiel zurück zu finden, wurden jäh unterbrochen, als Prince Baffour ein Ballverlust in der eigenen Spielhälfte unterlief. Dieses Geschenk ließen sich die Kieler nicht entgehen und zu Beginn des vierten Quarters konnte Simon Sommerfeld seine Farben zum ersten Mal mit 14 Punkten in Front bringen. Das sollte für die Braunschweiger im Nachhinein dann doch zuviel des Guten sein, denn ihnen gelang nach einem schönen Return von Tyrea Allen nur noch der Anschlusstouchdown durch eben jenen US-Amerikaner.
Danach konnten die Hurricanes aber den Gegner und vor allen Dingen die Spielzeit kontrollieren, so dass der alles in allem nicht unverdiente Auswärtssieg in Braunschweig unter Dach und Fach gebracht werden konnte.
Die Lions stehen nach einem großen Kampf erneut mit leeren Händen gegen die Kieler da, und verpassen eine weitere Chance auf die direkte Play-Off-Qualifikation. Aus eigener Kraft können die Löwen das nun nur noch mit einem Sieg am letzten Spieltag der regulären Saison bei den Berlin Adlern am kommenden Wochenende erreichen.
Scoreboard:
0:7 Brandon Langston 59 Yard-Pass von Kyle Callahan (PAT Florian Dannehl)
7:7 Dominic Hanselmann 10 Yard-Pass von Pepijn Mendonca (PAT Tobias Goebel)
7:14 Brandon Langston 65 Yard-Punt Return (PAT Florian Dannehl)
14:14 Dominic Hanselmann 17 Yard-Pass von Dennis Zimmermann (PAT Tobias Goebel)
14:21 Phillip Heider 14 Yard-Pass von Kyle Callahan (PAT Florian Dannehl)
21:21 Jabari Johnson 8 Yard-Lauf (PAT Tobias Goebel)
21:28 Kyle Callahan 6 Yard-Lauf (PAT Florian Dannehl)
21:35 Simon Sommerfeld 8 Yard-Lauf (PAT Florian Dannehl)
28:35 Tyrea Allen 11 Yard-Pass von Dennis Zimmermann (PAT Tobias Goebel)