Mitteilung von Braunschweig Lions vom 09.08.2009

Harter Kampf bleibt unbelohnt

Trotz einer kämpferisch bemerkenswerten Leistung unterlagen die Braunschweig Lions den Kiel Baltic Hurricanes im Hinspiel der Neuauflage des letztjährigen German Bowls knapp mit 3:13 (0:0, 3:3, 7:0, 0:0).

In einer von beiden Verteidigungsreihen dominierten Partie entschieden am Ende die Fehler auf Seiten der Gäste aus Niedersachsen zugunsten der Hausherren.
Vor rund 5.000 Zuschauern im sonnigen Holstein-Stadion entwickelte sich zwischen zwei enorm motivierten Footballteams von Beginn an eine Defense-Schlacht, wie man sie wohl sonst auch nur im Lehrbuch findet.
Keine Defensivabteilung gestattete der jeweils gegnerischen Angriffsreihe großartigen Raumgewinn, geschweige denn viele Punkte in der ersten Halbzeit. Bereits zu diesem Zeitpunkt wurde schnell deutlich, dass die Mannschaft ins Hintertreffen geraten würde, die den ersten Fehler machen würde.
Und das waren im zweiten Spielviertel die Gäste aus der Löwenstadt. Nach einem punktelosen ersten Quarter, in dem sich besonders die Defensive Lines auf beiden Seiten Bestnoten verdienen konnten, Kiel mit Jag Bal und Christian Mohr und Braunschweig mit Patrick Finke, Dennis Engelbrecht und Christian von Einem, schlich sich der Fehlerteufel im Special Team des Rekordmeisters ein.
Als Patrick Finke zum wiederholten Male zum Punt ansetzen wollte, geriet der Snap von Long Snapper Dennis Mika zu hoch und segelte über die Nummer 91 der Lions hinweg dicht vor die eigene Endzone. Der Löwenakteur reagierte noch geistesgegenwärtig, konnte aber nach einem verunglückten Not-Punt die gute Ausgangsposition für die Gastgeber nicht mehr verhindern.
Doch so recht konnten die Hurricanes aus dieser Szene kein Kapital schlagen, denn die Verteidigung der Lions hielt fast dicht, und gestattete den Kielern lediglich ein Field Goal zur 3:0-Führung durch Florian Dannehl.
Alle Unmutsbekundungen der Heim-Mannschaft und derer Fans gegenüber den Unparteiischen halfen da auch nichts mehr, die kurz zuvor einen vermeintlichen Touchdownpass von Quarterback Kyle Callahan auf Wide Receiver Philip Heider nicht anerkannten.
Ihren ersten guten Drive in der Offense legten die Braunschweiger anschließend auf den gut gepflegten Rasen des Holstein-Stadions. Angeführt von Quarterback Dennis Zimmermann kämpften sich die Gäste Yard um Yard an die Kieler Endzone. Dieser schöne Rhythmus wurde aber durch eine immer stärker werdende Kieler Verteidigung und einige Raumstrafen gestoppt, so dass Kicker Tobias Goebl zum Field Goal-Versuch antreten musste. Diesen verwandelte er aus sage und schreibe 48 Yards Entfernung bombensicher, so dass beide Teams mit dem gerechten 3:3-Unentschieden in die Halbzeitpause gingen.
Den ersten Drive in Durchgang zwei konnten die Lions nicht zur angestrebten Ergebnisverbesserung nutzen. Ein Umstand, der die gesamte zweite Hälfte anhalten sollte. Denn die Kieler Defensive erhöhte nun mit jedem Spielzug den Druck auf Dennis Zimmermann und Kollegen, so dass kaum noch nennenswerter Raumgewinn erzielt werden konnte. War dies einmal der Fall, so machten Raumstrafen diesen meist wieder zunichte, die dem Festhalten der schnellen und aggressiven Kieler Defense-Akteuren geschuldet waren.
Ansonsten waren viele Aktionen im Angriff des amtierenden Deutschen Meisters aufgrund des Kieler Dauerdrucks nur Stückwerk. Zu unkonstant präsentierte sich dieser Mannschaftsteil in diesem Spiel.
Die Defense der Lions versuchte mit allen Mitteln, den Kieler Angriff in Schach zu halten, was auch über weite Strecken gut gelang.
Zwei Field Goal-Versuche von Florian Dannehl fanden nicht ihr Ziel. Beide Male waren die Baltic Hurricanes durch Fehlwürfe von Dennis Zimmerman in Ballbesitz gekommen, die Kent Flanders und Leonard Greene abfangen konnten.
Die erste kleine Vorentscheidung war im dritten Quarter bereits der kurze Touchdownlauf von Kyle Callahan, der seine Farben in einem der wenigen gelungenen Drives bis kurz vor die Endzone der Lions geführt hatte. Auch dabei wurden die Kieler von einigen Raumstrafen gegen die Lions unterstützt, die am Ende der Partie doppelt soviel Yards in dieser Kategorie hinnehmen mussten wie die Norddeutschen. In einer so engen und hart umkämpften Begegnung war auch das sicher ein kleines Mosaikteil, das nicht für die Gäste aus Braunschweig sprach.
Den Sieg unter Dach und Fach brachte der zwar auffällig aber uneffektiv spielende Wide Receiver Brandon Langston bei den Kielern. Die agile US-Amerikaner trug einen Punt von Patrick Finke bis an die 13 Yard-Linie der Lions zurück. Wenig später besiegelte das zweite verwandelte Field Goal von Florian Dannehl die fünfte Saisonniederlage der Lions in der GFL.
Der Kampf um die Play-Off-Qualifikation geht also weiter. Zwei Partien bleiben den Braunschweigern noch, um Platz vier in der Abschlusstabelle und die damit verbundene Teilnahme an der Meisterschaftsendrunde aus eigener Kraft noch zu schaffen. Die Partie in Kiel hat auf jeden Fall viel Lust auf das Rückspiel in Braunschweig am Samstag (15. August) gemacht.
Denn die Löwen haben sich noch lange nicht aufgegeben und kämpfen aktuell wie noch nie.

Scoreboard:

3:0 Florian Dannehl 22 Yard-Field Goal
3:3 Tobias Goebel 48 Yard-Field Goal
10:3 Kyle Callahan 1 Yard-Lauf (PAT Florian Dannehl)
13:3 Florian Dannehl 23 Yard-Field Goal