Mitteilung von Dresden Monarchs vom 27.07.2009

Zweiter Sieg gegen den Meister

Die Dresden Monarchs sind weiter auf dem Wege der Besserung! Am Sonntag gewannen die Footballer auch das Rückspiel beim amtierenden Meister, den Braunschweig Lions mit 17:21.

Eigentlich ist es zum Heulen! Da gewinnt man zwei Mal in einer Saison gegen den deutschen Rekordmeister und steht trotzdem nur auf Platz drei in der GFL Gruppe Nord. Einfach weil zwei andere Teams immer noch besser sind und weil die Saison der Dresden Monarchs nun mal nur, sagen wir freundlich: durchwachsen begann und dieser zweite Triumph gegen Braunschweig schlicht der dritte Sieg 2009 bedeutet.

Diesen Sieg haben die Monarchs vor allem einem ehemaligen Braunschweiger zu verdanken, der sich offenbar bei seinem Auftritt an alter Wirkungsstätte besonders viel vorgenommen hatte: Runningback Michael Andrew! Mit Braunschweig im letzten Jahr noch Meister erlegte er die Lions diesmal fast im Alleingang. Natürlich nur was das Scoring angeht! Auch ein Ausnahmefootballer wie Andrew schafft drei Touchdowns nicht ohne die Unterstützung seines Teams.

Die Monarchs kamen beim Spiel vor etwa 4000 Fans im Stadion an der Hamburger Strasse zunächst nur schleppend in Schwung. Zwar wurde der Ball im ersten Drive gut bewegt. Zählbares kam dabei aber nicht heraus. Ein Fieldgoal-Kick von Sebastian Kretzschmar ging leider daneben.

Besser dagegen der nach wie vor um seine Form ringende Meister. Die Lions gingen nach einem Bigplay in Führung: Jabari Johnson bekam noch in der eigenen Hälfte den Ball und lief durch zum ersten Touchdown (PAT Goebel 7:0).

Für Dresden mag das das Signal zum kurzeitigen Gasgeben gewesen sein: Michael Andrew raste gleich beim anschliessenden Kickoff zu seinem ersten TD des Tages und damit zum zwischenzeitlichen Ausgleich (PAT Kretzschmar 7:7). Doch für die erste Halbzeit war es das mit Dresdner Angriffs-Feuer. So richtig kamen die Männer um Quarterback Kyle Israel nicht in Fahrt. Oder anders formuliert: die Defense der Gastgeber lies mehr einfach nicht zu. So segelte mal ein Pass Israels in die falschen Hände, dann ging erneut ein Fieldgoalversuch daneben und selbst ein schöner Touchdown Pass auf Radko Zoller war einfach nur schön anzusehen. Gezählt wurde er nicht, weil sich zuvor ein Monarchs einem Braunschweiger Defender nur mit unerlaubten Mitteln erwehren konnte. Einziger Trost: Auch bei Braunschweig lief wenig nach vorn. Dennoch für sie die Führung zu Pause nach einem 49 Yard Fieldgoal von Tobias Goebel zum 10:7.

Sollte sich bis hierhin einer der 4000 Football Fans bei sonnigem Wetter gelangweilt haben, dann bot ihm der zweite Durchgang Hochspannung pur bis fast zur letzten Sekunde! Zunächst eroberte sich Dresden die Führung. Kyle Israel stiefelte mit seiner Offense einen langen zähen Drive Schritt für Schritt in Richtung Endzone. An der 2 Yard Linie gab er Michael Andrew den Ball und der mogelte sich durch die Braunschweiger Verteidigung zu TD Nr. 2 (PAT Henry Lüdeck 10:14).

Doch die Lions wussten zu antworten. Die Offense um den vor allem in der zweiten Halbzeit als QB spielenden Ex-Monarch Pepijn Mendonca hatte sich eigentlich schon kurz vor der Mittellinie festgefressen. Doch bei einem kritischen vierten Versuch unterlief der sonst umsichtig spielenden Monarchs Defense ein grober Fehler. Prince Baffour, der eigentlich nur den kurzen Weg zum Firstdown gehen sollte, sah plötzlich durch eine klaffende Lücke in der Dresdner Abwehr schon die Endzone. Und die zog ihn magisch und unhaltbar an: 53 Yard TD Lauf plus Zusatzpunkt von Tobias Goebel - 17:14 - die Lions waren zu Beginn des letzten Viertels zurück.

Was folgte waren dramatische Schlussminuten. Dresden marschierte erneut konzentriert und effektiv übers Feld. Michael Andrew krönte seinen Auftritt mit seinem dritten Touchdown über 17 Yard (PAT Lüdeck 17:21). Braunschweig wollte kontern, kam aber nicht weit. Dresden eroberte gut 4 Minuten vor Schluss den Ball - und gab ihn knapp 2 Minuten später wieder ab. Viel Zeit für den Noch-Meister! Dennis Zimmermann hatte als QB wieder das Heft des Handelns übernommen und plötzlich schien es bei ihm perfekt zu laufen. Nach einer Strafe gegen Dresden und drei Pässen auf Christian Bollmann hintereinander standen die Lions nur 13 Yard vor der Monarchs Endzone. Doch da war Schluss: vier Pässe fanden nicht ihren Mann und somit konnte Dresden die Uhr in Ruhe herunter laufen lassen.

Als die Dresden Monarchs zur Saisonmitte bei nur einem Sieg und fünf Pleiten auf das Restprogramm blickten, da hatten wohl nur die ganz großen Optimisten damit gerechnet, daß man ausgerechnet gegen Braunschweig wieder in die vorher wackelige Spur zurückfinden würde. Das das Team das geschafft hat zeigt, daß die Niederlagen davor alles andere als zwangsläufig und unausweichlich waren und das diese Monarchs deutlich mehr drauf haben. Es heißt aber keineswegs, daß der Rest des Weges bis zum Saisonziel Play Offs damit leichter wird. Mitte August gehts zum Süd Kontrahenten nach Weinheim. Und dann lauern zweimal die Cardinals aus Essen. Und auch die haben in diesem Jahr schon gegen Braunschweig gewonnen.