Mitteilung von Braunschweig Lions vom 05.07.2009

Lehrstunde für den Meister

Eine bittere und in dieser Deutlichkeit nicht erwartete 7:37 (0:14, 7:14, 0:3, 0:6)-Heimniederlage mussten die Braunschweig Lions gegen die Berlin Adler einstecken. Gegen den Tabellenführer der GFL-Nordgruppe hatten die Löwenstädter über den gesamten Verlauf der Partie gesehen keine Chance, den Rasen des Eintracht-Stadions siegreich zu verlassen.
Zu dominant trat die Mannschaft von Cheftrainer Shuan Fatah an diesem Abend in Braunschweig auf, als dass für sie die erste Saisonniederlage drohte.
Die Lions selbst fanden nach einer vierwöchigen Spielpause nur äußerst selten Mittel und Wege im eigenen Angriff gegen eine bärenstarke Berliner Verteidigung zum Vorankommen und auch die Defensive des amtierenden Deutschen Meisters stand gegen den von einer imposanten Offensive Line unterstützten Berliner Angriff weitgehend vor unlösbaren Aufgaben.
Den rund 5.000 Zuschauern wurde dies bei bestem Footballwetter sehr schnell deutlich. Den ersten Ballbesitz mussten die Gastgeber schnell beenden, so dass die Hauptstädter erstmalig ihre Offensive um Quarterback Jon Grant auf das Spielfeld schicken konnte.
Mit beängstigender Sicherheit fand der Spielmacher der Adler dabei ein uns andere Mal seine Mitspieler, auch in engen Spielsituationen und wichtigen dritten Versuchen. Sowohl Thomas Emslander, Sebastian Judis wie auch Hemaseh Heidary griffen stets sicher zu, wenn das Lederei in ihre Nähe kam. Unterstützt wurden sie vom dynamischen Runningback David McCants, der ein gutes Debüt im Adler-Trikot feierte.
Den ersten Touchdown erzielte schließlich im Anschluss an den ersten Offense-Drive Hemaseh Heidary für seine Farben.
Die Dominanz der Gäste setzte sich in den ersten beiden Spielvierteln nahtlos fort, und so schlossen diese jeden Drive im Angriff mit dem Maximalergebnis eines Touchdowns ab. Dabei konnten sich neben Hemaseh Heidary auch noch Jon Grant und David McCants mit einem imposanten Lauf über 70 Yards in die Scorerliste eintragen.
Kurz vor der Halbzeit war die Partie beim Spielstand von 28:0 für die starken Berliner somit praktisch schon entschieden. Denn zu schwach präsentierte sich der Angriff der Löwen an diesem Tag. Ein Laufspiel war gegen die wohl stärkste Verteidigung in Europa schlichtweg kaum möglich und auch nicht jeder Pass von Dennis Zimmermann fand sein Ziel oder konnte gefangen werden.
Einen einzigen fehlerfreien Offense-Drive schlossen die Hausherren kurz vor dem Pausentee mit einem Touchdown ab, als Dennis Zimmermann seinen Wide Receiver Dominic Hanselmann in der Berliner Endzone fand. Kicker Tobias Goebel sorgte sicher für den Extrapunkt, doch mehr als Ergebniskosmetik sollte dieser Punktgewinn für die Lions an diesem Tag nicht sein.
Ein dennoch viel versprechendes Debüt feierte Wide Receiver Tyrea Allen auf Seiten der Niedersachsen, der nach gerade einmal zwei Trainingseinheiten mit dem Team einige Pässe fangen konnte und durch großen Einsatzwillen glänzte.
Im zweiten Durchgang knüpften die Berlin Adler weiter an die beeindruckende Vorstellung aus der ersten Halbzeit an, ohne jetzt allerdings den absoluten Killerinstinkt der ersten beiden Quarter an den Tag zu legen. So war es lediglich Kicker Benjamin Scharweit vorbehalten, durch drei sehenswerte Field Goals noch weitere Zähler für sein Team zu erzielen, um den letztlich ungefährdeten Auswärtssieg sicher zu stellen.
Den Lions gelangen durch Benjamin Krahl zwar noch schöne Einzelaktionen wie ein geblocktes Field Goal und eine Interception, doch dies reichte an diesem Tag schlicht und einfach nicht aus, um gegen ein starkes Kollektiv der Adler, das fehlerfrei und perfekt vorbereitet sein Programm durchzog, bestehen zu können.
Nach der höchsten Heimniederlage seit dem 7:40 aus dem Jahre 1997 gegen die Hamburg Blue Devils wissen die Lions nun, was zu tun ist, um auch gegen diesjährige Top-Teams, wie es die Adler ohne jeden Zweifel sind, eine Chance zu haben.
Die nächsten Partien gegen Dresden und Stuttgart sind für den Rekordmeister nun richtungsweisend im Kampf um die Play-Off-Plätze.
Denn zumindest am vergangenen Samstag waren die Berlin Adler der Saison 2009 ganz einfach eine Nummer zu groß für das junge und im Umbruch befindliche Team der Lions.

Scoreboard:

0:7 Hemaseh Heidary 15 Yard-Pass von Jon Grant (PAT Benjamin Scharweit)
0:14 Jon Grant 1 Yard-Lauf (PAT Benjamin Scharweit)
0:21 Hemaseh Heidary 5 Yard-Pass von Jon Grant (PAT Scharweit)
0:28 David McCants 70 Yard-Lauf (PAT Benjamin Scharweit)
7:28 Dominic Hanselmann 12 Yard-Pass von Dennis Zimmermann (PAT Tobias Goebel)
7:31 Benjamin Scharweit 25 Yard-Field Goal
7:34 Benjamin Scharweit 41 Yard-Field Goal
7:37 Benjamin Scharweit 35 Yard-Field Goal