Mitteilung von Marburg Mercenaries vom 01.06.2009

Erneuter Krimi in Hall

Den Zuschauern und Fans war im Vorfeld der GFL-Begegnung Schwäbisch Hall gegen Marburg nicht zu viel versprochen worden. Ein "knappes Ding" war von den Experten vorhergesagt worden, und sie sollten alle Recht behalten. 21:20 hieß der Endstand nach vier spannenden Vierteln. Aus Marburger Sicht diesmal leider mit dem besseren Ende für die Schwaben, die zum Ende des Spieles in den wichtigen Situationen immer eine passenden Antwort auf den Marburger Sturmlauf parat hatten.
Die Vorzeichen standen bereits aber vor der Partie nicht besonders gut für die "Söldner", nicht nur Verteidiger Patrick Trumpfheller und Allzweckwaffe Dominik Heinz, sondern auch Quarterback Joachim Ullrich konnte die Reise zu den "Einhörnern" nicht antreten. So schlug wieder einmal die Stunde der "Backups", und auch dieses mal zeigte sich, dass auch der zweite Anzug der Marburg sitzt, auch wenn es ganz am Ende nicht zum Sieg gereicht hat. So zollte Headcoach Tim McNulty insbesondere Jung-QB Johannes Hoppe großen Respekt: " Johannes hat ein super Spiel gemacht und das meiste aus der Situation heraus geholt," so der Trainer, die Mannschaft habe zudem gut mitgezogen. "Ganz am Ende haben wir wohl zu wenig aus den Möglichkeiten gemacht, die uns während dem Spiel geboten wurden," so Präsident Carsten Dalkowski und spricht dabei den einzigen wirklichen Kritikpunkt an seiner Mannschaft an: viermal war man kurz vor der Endzone des Gegner ohne Punkte einzufahren. "Die haben uns am Ende dann wohl gefehlt," weiß der Marburger Rechtsanwalt. Insgesamt lobte aber auch Dalkowski "seine Männer": " Die Jungs haben toll gekämpft und den Hallern trotz der widrigen Umstände die Stirn geboten."
Zur Halbzeit hatten die Mercenaries bei einem abwechslungsreichen Spiel auch noch geführt. Durchaus verdient hieß es 6:0 nach einem schönen Cooper Lauf. Bis dahin hatten beide Angriffseiten wenig Fehler gemacht, konnten sich aber gegen die gut aufgestellten Verteidigungsreichen auch nicht richtig durchsetzen. So freuten sich auf Marburger Seite sowohl Cedric Clark als auch Raphael Gordzielik über mehrere QB-Sacks.
Kurz nach dem Seitenwechsel fand zwar der Haller QB Chad Rupp seine Lieblingsanspielstation Felix Brenner zum 6:6 in der Endzone der Lahnstädter, Laufwunder Sean Cooper konnte aber bereits im direkten Gegenzug erneut punkten und auch die 2-Point-Conversion durch Marcel Duft gelang, so dass die Mercenaries mit einer 14:6 Führung ins letzte Spielviertel gingen.
Dieses gehörte dann aber den Gastgebern. QB Rupp, der ein unauffälliges aber fehlerloses Spiel ablieferte, fand nun die Lücken in der Marburger Passverteidigung immer öfter und so konnte sich zunächst Passempfänger Thomas Hambalek über einen Touchdown und den Ausgleich freuen (14:14, Conversion Bernd Wollensack). Und auch im nächsten Drive fand die Marburger Verteidigung kein Mittel gegen die präzisen Pässe. Logische Konsequenz: der Touchdown der Gastgeber durch RB Scott Phaydavong zur erstmaligen Führung an diesem sonnigen Tag vor knapp 1000 Zuschauern.
Diese bekamen dann ein Herzschlagfinale allererster Güte zu sehen. Marburg benötigte weniger als 60 Sekunden, um zu antworten. Immer wieder Cooper war es, der großen Raumgewinn erzielte, flankiert von kurzen Pässen des solide spielenden Hoppe auf seine Passempfänger Duft, Würz und Bambuch. Knapp 50 Sekunden vor Schluss erzielte dann Wide Receiver Marcel Duft nach einen gelungenen Pass von Hoppe den 21:20 Anschluss. Nun war es an der Entscheidung: geht man für einen Punkt und das Unentschieden, oder für zwei Punkte und den möglichen Sieg? Kurze Rücksprache zwischen den Trainern McNulty und Garcia und es war klar: Marburg geht "für zwei". So bekam dann auch erneut Cooper den Ball, konnte diesen aber - zur Freude der heimischen Fans - nicht in die Endzone tragen, sondern scheiterte knapp vor der Goalline.
Dem aber nicht genug. Marburg probierte dann einen Onside-Kick. Dieser funktionierte auch prompt und Joschi Tischkau sicherte den Ball für seine Farben. Erneut kam die Offense der Mecenaries in Ballbesitz und kämpfte sich bis an die 30 Yard Linie hervor. Ein letzter Pass auf Marcel Duft sollte die Entscheidung bringen, doch der Verteidiger war einen Tick schneller und fing den Ball ab. Grenzenloser Jubel auf den Rängen, hängende Köpfe bei den Spielern der Söldner. Diese waren aber bereits kurz nach dem Spiel schon wieder erhoben, konnte man doch auf eine geschlossene Mannschaftsleistung stolz sein.