Mitteilung von Stuttgart Scorpions vom 06.09.2004

Scorpions unterliegen trotz gutem Spiel in Dresden

Für die Stuttgart Scorpions ging es im Interconference-Rückspiel gegen die Dresden Monarchs eigentlich um nichts mehr. Trotzdem gaben die Jungs um Andreas Wengertsmann alles. Individuelle Fehler in einem weitgehend ausgeglichenen Spiel geben den Ausschlag zum 28:14-Erfolg der Gastgeber.

Vor über dreitausend Zuschauern zeigte sich bereits im ersten Spielviertel, dass sich beide Mannschaften nichts schenken würden. Die Scorpions erwischten zunächst einen guten Start, denn mit Laufspiel, dazwischen ein 45yd-Pass auf Christopher Jackson stand Offense schnell an der 6yd-Linie der Monarchs. Der überraschende Pass in die Endzone wurde allerdings von Dresdens Mike Reichenbach abgefangen, und damit die Möglichkeit, in Führung zu gehen vereitelt. Die Defense zeigte sich jedoch gut vorbereitet. Lediglich ein tiefer Pass, dessen Empfänger von Jeff Carpenter schnell gestoppt wurde, gelang Monarchs-QB Donnel Brown, der vor den aggressiven LB und Safeties der Not gehorchend oft selbst die Flucht nach vorne antreten musste. Nicht zuletzt ein QB-Sack von Andreas Schöller zwang die Gastgeber zu einem erfolglosen Fieldgoalversuch aus langer Distanz. Das erste Viertel endete mit einem Punt der Scorpions, nachdem in einem 4.Versuch und 2 ein Frühstart die Chancen auf ein neues 1st Down zunichte machten.

Der folgende sehr lange Drive der Monarchs dokumentiert, wie auf beiden Seiten um jeden Meter gekämpft wurde. Für die gesperrten bzw. verletzten Jasson Scott und Martin Lehmann eingesetzt, fügte sich LB Andreas Nowotny nahezu nahtlos in die Defense mit den Routiniers ein. Nicht weniger als 17 Spielzüge wurden ausgespielt, ehe Donnel Brown mit einem 8yd-Lauf die 7:0-Führung PAT Hempel) für die Gastgeber erzielen konnte. Die Scorpions mussten sich in der Folge –durch ein 15-yd-Penalty zurückgeworfen- bald durch Punt wieder vom Ball trennen. Die Defense konnte jedoch bis zum Halbzeitpfiff das Ergebnis halten. Es ist müßig, hier weitere Namen zu nennen, denn die Verteidigung spielte streckenweise wie aus einem Guss.

Dies gilt auch für den ersten Drive der Monarchs zu Beginn der zweiten Halbzeit. Bereits im 4.Versuch kamen die Scorpions durch Punt an der eigenen 26yd-Linie mit der Offense aufs Feld. Danach folgte eine "klassische" Angriffserie der Gäste! Über Tony Avella, Chris Jackson und Patrick Geiger wurde der Ball bis kurz an die Dresdner Goalline vorgetragen. Den 7:7-Ausgleich erzielte durch einen 9yd-Lauf Patrick Geiger (PAT Doleschan). Dies entsprach auch dem ausgeglichenen Spiel auf beiden Seiten.

Doch der folgende 80yd - Kickoff-Return-Touchdown von Dresdens Sean Hilliard brachte im direkten Gegenzug die erneute 14:7 Führung (PAT Hempel) für die Monarchs. Diese kalte Dusche saß wohl noch in den Köpfen der Scorpions, insbesondere von Tony Avella: Nach einem harten Tackle fumbelte er den Ball, der von einem Dresdner Verteidiger gesichert werden konnte.

Und die Defense hielt wieder dagegen! Bereits nach 4 Versuchen wurde die Monarchs-Offense vom Feld geschickt. Nach zunächst gutem Beginn endeten nach einem QB-Sack an Patrick Fajfr die Stuttgarter Angriffsbemühungen per Punt. Ein Big Play durch Rene Horschig brachte die Vorentscheidung zugunsten der Gastgeber. Über 50yd und bis an die 1yd-Linie konnte er den Ball tragen, das 21:7 durch Lauf erzielte wieder Brown (PAT Hempel).

Im nächsten Drive demonstrierte dann Marc Correll seine Fähigkeiten. An der eigenen 20yd-Linie übernahm er den Ball und konnte erst nach 60yd an der gegnerischen 20er gerade noch gestoppt werden. Diese Vorarbeit nutzte zuletzt Patrick Geiger durch einen 1yd-Lauf zum 21:14-Anschluss (PAT Doleschan). Der folgende Versuch eines Onside-Kicks der Scorpions schlug fehl und Dresden konnte in der Stuttgarter Hälfte seinen Angriff beginnen. Obwohl nun schon kurz vor der 2-Minute-Warning, versuchte die Verteidigung alles, um der Offense noch einmal Platz machen zu können. 4.Versuch und 11 zu gehen, nachdem Jojo Hölker mit zwei Tackles gerade mal 1yd Raumgewinn zuließ und Andreas Nowotny 2yd Raumverlust draufpacken konnte. Nun innerhalb der letzten 2 Minuten angekommen, nahmen die Monarchs eine Auszeit und spielten danach den letzten Versuch aus. Ein tiefer Pass auf Thomas Emslander brachte die endgültige Enscheidung zugunsten der Gastgeber zum Endstand von 28:14 (PAT Hempel).

Headcoach Andreas Wengertsmann nach dem Spiel: "Wir haben phasenweise guten Football gezeigt und durch eigene Fehler die Niederlage zugelassen. Zum einen tolle Drives, zum anderen 3 and out." Im Hinblick auf die Begegnung im Viertelfinale gegen Berlin weiter "Wir müssen vier Spielviertel konzentriert spielen, dann haben wir auch bei den Adlern eine reelle Chance." Bei diesem Vorhaben können sich die Scorpions durchaus der Sympathien der Dresdner sicher sein, wie der Stadionsprecher nach dem Spiel der Mannschaft verkündete.